Freitag, Dezember 30, 2005

Proktologisches Beratungszentrum

Es ist nicht leicht, den Prokotogen seines Vertrauens zu finden. Wie auch? Soll man seine Bekannten oder gar Arbeitskollegen ansprechen: "Hey, ich hab da ein Arschproblem, kennst du nicht nen guten Proktologen?" Deshalb probierte ich es mal hier. Und siehe da, man war aufgeschlossen, und ich konnte die Zeit zwischen den Tagen für eine weitere interessante Operation nutzen, statt mit den wenigen verbliebenen Kollegen in der Firma zu sitzen und liegengebliebene Fälle aufzuarbeiten. Wenn das Personal auch eher und lieber mit Glühweintrinken beschäftigt war, statt einem Anästesisten Bescheid zu sagen, dass etwas zu tun wäre. Schließlich versorgte man früher zwischen den Tagen nur Notfälle. Aber nun hat alles seine Ordnung, und weitere Ergebnisse wären getrost abzuwarten.

So langsam hätte ich genügend Material für ein Buch über lustige Operationen und ihre Auswirkungen. Irgendein Verlag, in dessen nächstes Programm das passen könnte?

Donnerstag, Dezember 29, 2005

Jungs sind mal so.

Gestern Nacht erschien mir Eric im Schlaf - vermutlich hatte ich zu viele von diesen Unterhaltungssendungen auf SAT.1 gesehen. Er brachte mich auf die Idee, eine Episode von "Jungs sind so" zu verfassen:

Evolutionsmythen I: Jungs sind Herren des Feuers

Endlich Urlaub. Was hatte ich mich auf ein paar Tage im dänischen Ferienhaus gefreut. Natürlich nicht nur, um einmal dem täglichen Trottoir zu entkommen, und weil das von uns gebuchte Haus mit allen möglichen Annehmlichkeiten ausgestattet war, sondern ein wenig freute ich mich auch auf den täglichen Saunagang mit Miriams Feuerwehrmann, natürlich aus rein ästhetischen Gründen, versteht sich. Mir war schon klar, dass keine Tauchbeckennummern in Frage kommen würden, aber das Auge isst schließlich mit.

Nachdem wir die üblichen, kleinen Streitereien um die besten Zimmer beendet und ich das einzige Wasserbett bekommen hatte, packten wir kurz unsere Sachen aus und fuhren allesamt zunächst gut gelaunt zum Einkaufen in den nächsten "Kobmannshandel", um den nötigen Kram und ein paar Pölser zu besorgen, die ich außerhalb solchen Urlaubs schon wegen ihrer künstlichen Färbung abgelehnt hätte. Aber hier gehörte das einfach dazu, den ersten Abend mit den kleinen roten Knackern in ballaststofffreiem Brot und verschieden farbigen, geschmacksverstärkerschwangeren Soßenimitaten nebst gezuckerten Gurken und Röstzwiebeln zu begehen.

Das Ferienhaus verfügte klassischer Weise auch über einen Bollerofen, der mit Holz zu befeuern war. Zu diesem Zweck konnte man beim Kobmannshandel auch verschiedene Säcke mit Feuerholz und anderem Brennmaterial erstehen, die vor der Tür in einem Kabuff aufgeschichtet waren. Unser Feuerwehrmann wollte sich gerade den erstbesten Beutel mit Holz greifen, als Chris das erste Steinchen warf: "Nimm mal lieber einen vom Rand, die sind nicht so nass."
Dann schaltete sich auch schon Matthias ein: "Wollen wir nicht lieber ein bisschen nach Außerhalb fahren? An der Straße ist das Holz meistens viel billiger zu bekommen."

Ich versuchte, die sich anbahnende Situation mit einem Scherz aufzulösen: "Du glaubst also immer noch, dass du an der Straße alles billiger bekommst?"
Ein Fehler; ich wurde gleich von drei Augenpaaren böse angefunkelt. Der Feuerwehrmann griff sich den Sack, den er als erstes nehmen wollte und brummte: "Ich hab jetzt keine Lust hier herumzukutschieren, ich will noch in die Sauna heute. Was ist, kommt ihr?"
"Wir brauchen noch Grillanzünder!" Das war Sabine.
"Quatsch, wir nehmen Papier, im Haus liegt noch eine alte Zeitung", meinte Matthias, der sich nun auch noch einmal einschalten musste.

Mir schwante Schreckliches, weshalb ich mir nach unserer Rückkehr gleich meine Laufschuhe griff, um eine Runde zwischen Nordsee und Fjord zu drehen und nach blonden, großen Dänen Ausschau zu halten. Nach meiner Runde in eiskalter Nordseeluft freute ich mich auf die nette Runde vor dem Ofen, doch schon als ich zur Tür herein kam, merkte ich, dass es zwar nach Rauch und Ruß roch, jedoch die Luft immer noch recht kühl schien. Allerdings nicht so kühl wie die Atmosphäre, die mich im Wohnzimmer erwartete, wo der Ofen offenbar nicht nur im wörtlichen Sinne aus war. Meine Freunde starrten alle in verschiedene Richtungen und hatten dazu noch ihre Jacken an. Offenbar wollte auch niemand die Elektroheizungen anstellen.

"Chris hat das Feuer nicht anbekommen", meinte Miriam. Daraufhin ging Chris sofort der Hut hoch: "Hätte Dein schlauer Freund nicht so nasses Holz mitgebracht, wäre es hier längst kuschelig warm."
Nun übernahm der Feuerwehrmann seine Verteidigung selbst: "Wenn der Herr nicht das ganze Zündmaterial auf einmal verbraucht und mich an den Ofen gelassen hätte, wär das alles kein Problem gewesen. Ich bin schließlich vom Fach."
Matthias lachte auf: "Ja, Brände löschen, das kannst du wahrscheinlich gut, wie man sieht."
Den Feuerwehrmann durchzuckte ein eisiger Wuthauch.
Ich schüttelte den Kopf. "Ich stell schon mal die Sauna an", meinte ich und beschloss, mich langsam und rückwärts vom Schauplatz des Hahnenkampfes zu entfernen. Dies ließ sich hier nicht so ohne weiteres entkrampfen.

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Mittwoch, Dezember 28, 2005

Ambilight.

Schon lange hegte ich den Wunsch, bei Rotweinen Traube, Weingebiet und Jahrgang erkennen zu können. Zu diesem Zweck besuchte ich bereits viele Jahre Weinkurse,
-seminare und -proben. Wichtig, um diese Ziele zu erreichen, ist aber das Trinken, und vor allem das Riechen von sehr vielen Weinen sowie das bewusste Erleben. Bei den beiden ersten Zielen habe ich daher bereits gute Fortschritte gemacht. Auf einer Blindverkostung, also einer Weinprobe, auf der man die Etiketten nicht lesen kann, weil sie verdeckt sind, erkannte ich letztens 10 von 12 Rebsorten und 7 von 12 Weingebieten. Dazu muss man noch sagen, dass sechs Flaschen recht leicht zu erkennen waren, weil für Rebsorte und Weingebiet typisch, und sechs etwas schwieriger. Natürlich waren keine Bocksbeutel aus Franken dabei.

Bei den Jahrgängen blieb ich aber bis heute ziemlicher Anfänger. Sicher kann ich nur einen 2003er herausschmecken, der Sommer war ja aber auch außergewöhnlich. Daher freute ich mich besonders, als ein befreundeter Weinhändler eine Weinprobe anbot, bei der acht verschiedene Weine in jeweils 4 verschiedenen Jahrgängen zum Vergleich probiert werden konnten. Ich fieberte regelrecht auf diesen Abend hin.

Der Weinhändler hatte allerdings noch weitere Anfänger zu der Probe eingeladen, genauer gesagt Anfängerinnen. Vier von ihnen kamen kurz bevor die Probe anfangen sollte, und setzen sich an meinen Tisch.

Eine Wolke von Duft wälzte sich sofort über den Tisch und legte sich triumpfierend in den Raum wie ein Tarnnetz. Während die offensichtlich schwer einparfümierten Damen munter quatschten, machte ich ein betretenes Gesicht, als der Weinhändler seine einleitenden Worte sprechen wollte.

"Liebe Freunde, guten Abend. Wir habe heute eine ganz besondere Probe vorbereitet, die zum Ziel hatte, die Deutschen Jahrgänge besser kennen zu lernen. Einige von ihnen haben sich einparfümiert. Deshalb lernen wir heute leider nichts. Sie können daher alle nach Hause gehen."

Auch Spott kann meine Laune mitunter heben.

Montag, Dezember 26, 2005

Feste Familie.

Pünktlich zum Fest fällt mir der Auspuff ab. Nicht weiter schlimm, ich wollte immer schon mal satten Sound. Ach, fällt mir ein, ist ja Weihnachten, brauchst du eigentlich ein Auto. Sollst ja nach Steinburg, nein, wolltst nach Steinburg, Familie besuchen, machste ja immer so. Juhu, geht jetzt ja nicht. Denk ich. Ich rufe freudestrahlend an, kann nicht kommen. Wir holen dich. Nein, denk ich. Doch, denkt sich Mutter. Holen sie mich, Papa ist sauer, muss er bei dem Sauwetter fahren. Lümmel mich klein auf der Rückbank. Es gibt Gans, ist schon gans durch, ha ha. Ein schöner Baum, na klar, aus Oldenborstel. Ne, aus Hohenlockstedt. Ach so, nicht aus Tarp, denke ich, unterhalte mich mit innerem Witz. Zerkleiner doch mal die Gans. Hm, ungern, ich mag tote Tiere nicht so. Stell dich nicht so an. Ach ja, so war das. Und, schon eine größere Wohnung gefunden? Nö, wieso? Na, das kleine Zimmer für das Kind, das geht doch nicht. Geht sehr gut, ich war doch auch zu zweit. Pause. Themawechsel, wie immer bei uns, wenn es spannend wird: Der Wagen, der Handball, ja ja, geht nicht mehr so. Hab schon mal doppelt so viel verdient. Papa auch.

Dreht sich dann ja bald alles um die Kinder, sagt sie, ich hab schon mal was zum Anziehen gekauft. Wieso blau, weißt du mehr als ich? Mutter meint, ihr war das wichtig, dass ihr Erster ein Junge war. Aber uns ist das Wurscht, denke ich. Was für ein Glück. Wird wohl wieder nicht genug sein, nicht richtig sein. Großeltern sind ja wichtig fürs Kind, meint sie, die sollten in der Nähe sein; ich meine, das ist keine Regel, Ring frei für Runde drei, oder drei Millionen. Die Zeit dehnt sich endlos bis zum Vögelchen auf der Tannenbaumspitze und hält mich gefangen. Meine Schultern werden Stein. Stahlharte Jungs.

Gehst du mit in den Kreißsaal? Natürlich, sag ich. Kannst du denn Blut sehen? Bin ja nicht blind, denke ich, sage aber, kein Problem. Dass du mir da keine Schande machst, Sohn einer Krankenschwester, meint sie. Sag ich, mit dir hat das überhaupt nichts zu tun, wenn ich umfall, dann für mich selbst. Super Konter von mir, muss schon sauergefahren sein. Noch eine Runde Schweigen. Es gibt Kuchen.

Wie komme ich zurück? Ich fahre mit der Bahn, sage ich, Quatsch, meint mein Vater. Ich hab gekocht, sagt Mutter, kannst auch hier schlafen. Ich muss zurück, die Katzen und so, und morgen nach Hamburg. Kannst doch von hier nach Hamburg, ist viel kürzer. Ich will aber nicht, sag ich, und geh auf Klo. Zurück von wohltuender Einsamkeit verstummen die Gespräche. Leider nie endgültig. Keine Sahne auf den Kuchen? Das arme Kind kriegt wohl auch keine Sahne? Dem Kind gehts gut, mein ich. Ich glaub, ich muss ihr mal zeigen, was auf dem Spiel steht. Später. Muss ich mich ändern, frag ich mich und hol noch Kaffee. Bescherung, ich bekomme ein Blutdruckmessgerät, damit kann ich den Blutdruck messen. Blaues Licht, denke ich, das leuchtet blau. Unzingeln geht wohl nicht, unterhalte ich mich mit mir. Die Zeit hat mich in einer Endlosschleife wie Kaugummi festgehalten.

Wollen wir was spielen, ich hab die Eisenbahn im Keller aufgebaut? Du hast was? Ich hab noch nie Eisenbahn gespielt, denk ich. Mein Opa ist durch Eisenbahn umgekommen. Vielleicht wegen des Kindes? Das Haus ist voller Puppen, wertvolle Puppen, könnt ihr dann verkaufen. Wann, frage ich und versuche, die Worte noch in der Luft zu erwischen. Mutter geht Salami holen und Hack. Ich mag keinen Dornfelder. Seit wann? Egal. Die Welt draußen wird weiß, ich werde kleiner und lasse mich von einer Schneeflocke erdrücken, bald. Willst du nicht Freunde besuchen hier? Habe nicht telefoniert, war so viel los in der Firma, sage ich.

Ich bekomme keine Luft mehr, will nur noch nach Hause, Trinken und Tanzen gehen. Schüttel die Schulter weich. Vergiss die Socken nicht. Ja, danke. Schön, dass du da warst, man hört ja so selten was. Warum bloß, denke ich und bin nächstes Jahr in Sydney.

Jedenfalls war es nicht langweilig.

Sonntag, Dezember 25, 2005

Denn nur wer in der Hölle war, kann den Himmel wirklich sehen.

Heute Eltern, morgen dann noch Schwiegereltern. Ich stehe unter Schock. Vorhang des Schweigens drüber? Ein Haus, ein Haus, ich weiß du meinst ein Haus! Um mit Ina Bruchlos zu reden.
Jeder Kommentar obsolet.

Samstag, Dezember 24, 2005

Happy Birthday, Jesus!

Ich habe mir auf die Schnelle noch ein Weihnachtsmenue zusammengebastelt, allerdings nicht so aufwändig wie die letzten Jahre, wegen Zeit. Eigentlich wollte ich ja heute alles auf einmal nachkochen, was Herr Paulsen über die Tage verteilt zu sich nimmt, aber ich zweifel dann doch stark an meinem Fassungsvermögen:

Gruß: Kleiner Thunfischsteaklöffel mit tymianisiertem Zitronenschmand.

1. Bündnerfleisch mit gerösteten Pinienkernen, Kerbel und Knoblauchöl.

2. Kleines Steckrübensüppchen mit Forellenpastetchen.

3. Zander mit Sesam an Lachstortelloni, Safransoße und Honigokra.

4. Hirschsteak mit Maronen und Kartoffelschnee mit Weihnachtsgewürzen.

5. Bratapfel mal anders.

Freitag, Dezember 23, 2005

Beautiful Sunglasses (Hugo Egon)

Zu Weihnachten gekam ich IHN geschenkt. Seit dem versetzt er die Etage in Angst und Schrecken. Von der ersten Sekunde an starrt meine Katze ihn an, sie versucht, ihn mit ihrem Blick auszulöschen. Ich kann noch nicht sagen, wer gewinnen wird.

Ach Quatsch. Ist ja noch gar nicht Weihnachten!

Freitag, Dezember 16, 2005

Nähkästchenbombe.

"Stell dich nicht so an!", "Kannst du mir mal helfen?", "Das ist Nutella!". Ohne diese drei Sätze wäre ich sicher heute ein völlig anderer Mensch.

Der erste war eine häufige Reaktion meiner Mutter auf jede Art von kleinem Ausbruchsversuch. Ein Grund, warum es mir bis heute schwer fällt, Gefühle zu zeigen. Schließlich wurden sie schon damals nicht ernst genommen und teilweise lächerlich gemacht.

Der zweite Kernsatz unterstellte durch seine Formulierung, dass ich nur selten helfen würde. Oder es nicht wollte. Oder grundsätzlich faul war. Egal, wieviel ich mich abstrampelte, es war nie genug. Nie genug. Nie genug. Nie genug. Die Ursache für heutiges Selbst-Unterdrucksetzen und manche Verspannung.

Der dritte Satz war eine Lüge, denn es war billigeres Nusspli ins Nutellaglas gefüllt worden, um mich zu täuschen, weil ich nur Nutella mochte. Ein grober Fehler in einer Phase, wo ein Vertrauensverhältnis wichtig für die Entwicklung gewesen wäre.

Sicher kann man nicht alle seine Schwierigkeiten seinen Eltern in die Schuhe schieben, schließlich haben sie es vermutlich nicht besser gekonnt. Aber man kann erkennen, wo man herkommt, und was anzupacken ist.

Ich glaube auch, dass ich es nicht viel besser machen würde. Deshalb war meine Einstellung zu eigenen Kindern vor einiger Zeit noch ein Neverever. Seit einem Jahr nun pendle ich aber zwischen "Wenn´s denn sein muss" und "Au ja" (bzw. "wenn schon Chaos, dann richtig").

Vielleicht ist auch einer der Gründe, warum ich bisher eher unentschlossen war, was das Kinder-in-diese-Welt-Setzen anging, die Tatsache, dass sie das vielleicht gar nicht wollen, die Kinder.

Ganz sicher aber hatte ich Angst davor.

Die Verantwortung. Das ständige Organisieren. Dachte ich doch bisher, ich bekomme nicht einmal mein eigenes Leben in den Griff. Wie soll ich da Vorbild sein können? Welche Werte glaubhaft vermitteln? Kinder werden mir den Schlaf rauben, und wenn ich schlecht schlafe, bin ich unausstehlich und arbeite schlechter. Ich verspanne mich und jammere. Ich kränkel. Das hat auf meine Beziehung, meine Beziehungen Auswirkungen. Ich gehe mir selbst auf die Nerven und anderen aus dem Weg. Ich sehe meine Freunde nie wieder. Es gibt nur noch ein Gesprächsthema. Ich werde wie meine Eltern. Ich werde keine Zeit mehr für mich haben, die ganze Welt dreht sich erstmal nur noch um Windeln und Scheiße. Dabei brauche ich sonst so viel Zeit für mich, um mich halbwegs in die Spur zu zutzeln. Wie Ihr wisst.

Die persönliche Freiheit wird ebenso eingeschränkt wie die Penunsenschleuder, plötzlich ist der Euro nur noch 33 Cent wert. Und dann diese überaus penetranten Kinderlieder. In den Rachen von Rolf Zuckowski.

Später werden sie mich verlassen, wenn ich mich alt und krumm gearbeitet habe. Kinder sind laut, saufen, stinken und kosten Geld.

Das tut ein Porsche aber schließlich auch.

Und nicht nur deshalb läuft ein Teil meines Lebens jetzt neuerdings nach Plan: Stichtag 06.06.06. Und ich freue mich riesig und genieße die Spannung. Das hätte ich nie von mir gedacht.

1. Namen!
2. Keine Ultraschallbilder!
3. Frohe Weihnachten!

Die Chance zum Wechsel.

Ja, ich bin auch dafür. Hier schon mal höchst vorsorglich der einzige gangbare Weg für das ZDF: Der Tommy kann ruhig weiter produzieren, dafür soll der MC moderieren.

Sonst klagen wir uns eben rein. Wir zahlen schließlich alle GEZ und MC ist Grundbedarf. Die Altersstruktur der Moderatoren insgesamt muss derjenigen der Gebührenzahler entsprechen. Sonst werden wir diese Zwangssteuer zukünftig einbehalten!

Friday on my mind (spinning round)

Juhu, ich hab den Größten:

Mein Weihnachtsbaum ist 3 Meter 10.
Schwupps jetzt muss ich Kugelnkaufen gehn,
macht kein Spaß.


Und das hier:

Warum werde ich nicht satt?
Warum werde ich nicht satt?
Warum werde ich nicht satt?
Warum werde ich nicht satt?


Was brauche ich noch für Weihnachten?

Donnerstag, Dezember 15, 2005

3121 im April.

Tasskaff - The Artist formally knows as mein Gott ist dieser Gag abgenutzt, nein: Prince hat eine Single raus, und die geht glatt ins Ohr. "Te amo Corazon" verspricht, dem laufenen Meter Musik ein schönes Comeback unter den Tannenbaum zu legen. Das Video von Salma Hayek mit Mia Maestro zu kommentieren überlasse ich lieber Herrn Schröder, der kann das besser.

Was fällt mir noch dazu ein? Eben in der Aldi-Kassenschlange, mitten in Kiel: Ein kleiner Junge mit Pudelmütze und Bommeln springt in dem Einkaufswagen seiner Mutti herum und zertrampelt den schönen Aldi-Krempel. Daraufhin schreit Mutti ihn an: "Adolf, lass das!"

Mittwoch, Dezember 14, 2005

Gedanken zur Nachtheit


Er: Wozu hab ich dann denn einen Schwanz?
Sie: Na, um Nachwuchs zu zeugen!
Er: Käse, da kann man doch was adoptieren!
Sie: Ach, und Atomkraftwerke brauchen wir auch nicht, der Strom kommt aus der Steckdose!
Er: Steckdose, da haben wir´s doch wieder!
Sie: Pack den Scheiss weg, ich hol Pistazien.

Nützliches Wissen, XI.

Ich stecke voll in der Vorweihnachtsdepression, habe Arbeit bis über die Hutkante und deshalb keine Zeit, Geschichten zu erzählen. Nehmt daher dies:

1. Die erste lila Kuh hieß Adelheid. Pro Werbespot verdiente sie ca. 600 Schweizer Franken.

2. Der Penis eines Gorillas ist etwa 5 cm lang, der des Blauwals rund 2,5 m.

3. George Bush und Saddam Hussein hatten denselben Schuster: Artioli aus der Nähe von Mailand.

4. Tintenfische sind farbenblind, obwohl sie die Farben ihrer Umgebung annehmen können.

5. Ein durstiges Kamel kann in 15 Minuten 200 l Wasser trinken.

6. Weil eine Möwe am Zürichsee seinem Architekten ein Stück Brot aus der Hand gepickt hatte, nannte der Schweizer Ueli Prager sein erstes Restaurant ´Mövenpick´.

7. Das erste Dosenbier kam 1935 in Richmond, Virginia, auf den Markt.

via Neon

Dienstag, Dezember 13, 2005

Schmetterlich.

Neulich wollte ich gern eine Weinprobe im Schloss der Fürstin von M. organisieren. Dazu schlug ich der Fürstin vor, das diplomatische Chor einzuladen, also Minister, hohe Beamte des Auswärtigen Amtes etc. - ich wollte dazu nur die blaublütigsten Weine organisieren. Die Fürstin hörte sich meinen Vorschlag an und schüttelte den Kopf: "Das diplomatische Chor? Die klauen wie die Raben!"

Sie wollte der Idee nur dann zustimmen, wenn ich vorher das Schloss leerräumen und die Sachen sicher wegschließen würde.

Der Aufwand schien mir dann zu hoch. Ganz neue Welten.

Montag, Dezember 12, 2005

Kaffee!

Gerade hatte ich das Gefühl, mich zu wiederholen. Was für ein widerwärtiges, kleines Hutzelgefühl. Abschütteln, Knappschütteln, Schwappschütteln. Schwapp? Kaffee! Das ist ein tolles Gefühl an einem vernebelten Montagmorgen, den die Sonne vergeblich versucht aufzubrechen. Und zwar nur Kaffee, nicht dieser neumodische Kram wie Café Latte oder Café Crema. Allerhöchstens Cappuccino würde ich noch dulden, als Verneigung vor italienischer Kultur. Mir schwillt die Zunge und trocknet den Gaumen. Aber einen Chocolate Wocochino, das kann ich so nicht einfach durchgehen lassen. Wo bleibt denn da die Kaffeekultur? Kaffee, das ist ein schwarzes, sanft bitteres Getränk für die schönen Stunden des Lebens - am besten von den Galapagos-Inseln oder wenigstens Ländern, wo schöne Menschen wohnen, wie Puerto Rico. Aber Chocolate Wocochino, das geht gar nicht. Erinnert Ihr Euch noch an Euren ersten Kaffee? Oder die Szene aus Ally McBeal, wo sie ihren Cappuccino trinkt?

Ally: Nein!
Georgia: Nein?
Ally: Nicht einfach trinken!
Georgia: Wie bitte?
Ally: Das ist dein erster Becher Kaffee heute...
Georgia: Ja...
Ally: Und du wolltest ihn einfach so zum Mund führen?
Georgia: Ja, so trinke ich, Ally, mit dem Mund
Richard: Hey, Hey - entschuldigt mal!
Ally: Stell ihn wieder aufs Tablett!
Georgia: Was?
Ally: Tu was ich dir sage. Stell ihn wieder aufs Tablett. Ich möchte dir was zeigen. - Ihr entschuldigt uns sicher einen Moment?!
Richard: Ja ... ich war noch nicht ganz fertig ...
Georgia: Ally, was machst du da? Wenn ich ihn nicht innerhalb der nächsten 10 Sekunden trinke ...
Ally: Weißt du, wie die meisten Männer eine Frau lieben, im Gegensatz dazu wie sie es sich wünscht?
Georgia: Ich bin verheiratet, ich weiß es nicht.
Ally: Denk mal zurück!
Georgia: Ich erinnere mich ...
Ally: Du wolltest diesen Cappuccino eben so trinken, wie die meisten Männer im Bett lieben! Direkt. Ohne Vorspiel. - So, jetzt - jetzt - hältst du ihn in den Händen - oh, allein das Wissen, dass er da ist ...
Georgia: Ja, ich verstehe, was du meinst.
Ally: Jetzt mach die Augen zu und denke nur daran, wie der erste Schluck sein wird.
Jetzt rieche an ihm. Nur ein wenig. Und wieder absetzen. Lass dich ein wenig aufreizen. Rauf - und runter - und rauf - riech länger an ihm. So, siehst Du den Schaum auf dem Deckel? Leck ihn ab!
Georgia: Ich muss ihn trinken!
Ally: Ganz langsam ansetzen. Nichts überstürzen! Es passiert nur bei dem ersten Becher! - langsam - ja, so - langsam -
Jetzt trinke!

Sonntag, Dezember 11, 2005

The Doom Meetingroom

An manchen Tagen wird man in nette Hotels eingeladen, und steigt mit Freude in die bunt-trübe Arbeitssuppe. An anderen Tagen gibt´s auch viel zu tun, doch mangels geeigneter Räumlichkeiten tut man sich dann ein Bundeswehrheim an, und starrt leider die ganze Zeit auf sowas.

Und abends kommt es noch viel schlimmer. Tokio Hotel erwischt mich bei The Dome, und ich bin gezwungen, mir das ganze Lied anzuhören. Das ist ja noch schlechter als ich dachte. Grottenoberunter.

Samstag, Dezember 10, 2005

Nemo in Berlin.

Manchmal hat Berlin ja auch seine schönen Seiten. Da gibt es beispielsweise das Berliner Zoo-Aquarium. Nicht das ich darauf stehen würde, mir halbverblödete Fische in zu kleinen Aquarien anzusehen, aber wenn inmitten einer deckenhohen Aquarienlandschaft zwischen Haien, Muränen, Piranhas und Rochen ein Meeresfrüchtebuffet aufgebaut ist und man in illustrer Runde tafeln kann und sich den neuesten Regierungstratsch erzählen lässt, das alles eingetaucht in Unterwasserlicht, das hat schon was. Zwar weiß ich nicht, ob es für die Fische gut ist, wenn die halbe Nacht das Licht scheint, und komische Anzugträger vor ihren Augen ihre Verwandten essen oder mit der Angel drohen, aber ein bisschen Spaß muss einfach sein.

Freitag, Dezember 09, 2005

Kulturschmock.

Wenn man auf dem Firmenklo genau darauf achtet, wie man seine Füße hinstellt, und dann Überlegungen anstellt, von wo aus sich die Füße noch unter der Klotür hindurch sehen lassen, dann ist man fürs erste paranoid genug, und sollte sich ein kleines Urlaubswochenende gönnen. Beispielsweise in Berlin. Ist ja groß genug, dass man weder den weißen Klischeereiter Sebastian noch den dicken Felix treffen muss - von sonstigen Brennern mal ganz zu schweigen. Doch was hat diese Stadt letztlich zu bieten? Erholung jedenfalls nicht, stehen doch überall öde Betonklötze, und laufen unten - draußen - überall viele Leute herum, die Leute hassen. So richtig warm werde ich mit Berlin nicht mehr werden. Zwar freue ich mich jedes Mal, wenn ich seine schlechten Autobahnen erreiche, die ersten Häuser sehe und wenig später auf die Prenzlauer Allee einbiege, ist aber eher eine Erleichterung nach dreieinhalb Stunden Autofahrt und kein Vergleich zum Hamburgfreudepegel. Die schlechte Luft, das Verkehrschaos. Die fehlende Farbe der Altbauten. Obwohl: Viel zu sehen gibt´s schon. So auch den kleinen Kiosk "Kultur der Biere", dem ich den halben Berlinurlaub gewidmet hab. Warum auch nicht.

Uncool.

Meine siebenjährige Verwandte, die nicht näher genannt werden möchte, ruft mich an:

6+1: Du, dann gab´s wieder Stress mit Jungen.
KlF: Wie kam denn das?
6+1: Ja, dieser Lukas, der nervt, der ist total schwul.
KlF: Wieso? Woran merkst du, dass er schwul ist?
6+1: Ja, der ist total schwul, der hat alle Mädchen abgeküsst.

Ach so.

Donnerstag, Dezember 08, 2005

Mittwoch, Dezember 07, 2005

Trestertester.

Neulich auf einer Weinprobe in tiefster Provinz an der Ahr, da erhob der moderierende Winzer einen Weinkelch, richtig schön voll mit seinem besten Riesling, der recht gelb und goldig im Glas schimmerte und auch sortentypischen Geschmack versprach. Er stand auf und schwenkte den Kelch. Einer plötzlichen Eingebung folgend setzte er an: "So schön gelb und rein, so glänzend und so schön, so ist unsere FDP. So schön gelb. Rote macht man bei uns nicht, Schwarze gibt´s nicht, und Grüne schon gar nicht. Nur so gelb und golden, das ist die FDP." Die anwesenden Kleinunternehmer, vorwiegend Weinbauern aus der Region, freuten sich sichtlich.

Es gab gefälligen Beifall und zustimmendes Nicken.
Ich nippte an meinem nach fuseligem Methyl riechenden Tresterschnaps, der ebenfalls verkostet wurde und stand mit einem Ruck auf. Die Sitzenden schauten mich erwartungsvoll an. Für mich dehnte sich die Zeit. Ich sammelte mich kurz und brüllte dann: "Aber den Schnaps, den ihr hier schwarz brennt, und der rote Nasen macht, der wird allezeit mehr Prozente haben, als eure FDP jemals bekommen wird."

Dienstag, Dezember 06, 2005

Klaviatur der Sinne.

Als ich heute nach Hause kam, roch es im Flur sehr stark nach Lösemitteln. Ich bekam einen Backflash und dachte an Revell, und all die tollen Modellflugzeuge, die ich damals gebaut habe. Denn der Kleber, der den Packungen beilag, war in kleinen Plastikfläschchen verpackt und roch genau so. Leider wurde aber nur das Treppenhaus neu gestrichen, und wohl mit billiger Farbe.

Stolz war ich damals besonders auf die Fliegende Festung. Ich freute mich. Wie glücklich ich plötzlich aussah. Das musste ich mir merken.

Manchmal wünsche ich mir, mir ein Gefühl merken zu können, wie Schieberegler im Mischpult von Gehirn und Herz, und dieses dann bei Bedarf abrufen zu können.

Samstag, Dezember 03, 2005

Anspannung der letzten Tage.

Heute bekomme ich Besuch zum gemeinsamen Essen. Zu diesem Anlass habe ich den Kühlschrank bis unter die Hutkante vollgepackt, Menue, es gibt Antipasti, Resterahmsuppe, Lotte und Hirsch, danach Bratäpfel. Deshalb habe ich heute Nacht schon mal die Vanillesoße gemacht. Ich schüttete erst ein wenig Milch, dann die Madagaskarvanille, die inzwischen Rot war, in einen Einkaufswagen, der auf der Straße vorm Aldi stand. Der Einkaufswagen gehörte dem Penner, in dem eine Unwucht lebte, der immer vor der Arbeit sitzt und jedes Vierteljahr einen Zahn verliert. Als ich genau hinsah, war die Soße unter den Einkaufswagen auf die Straße gelaufen, und sie war voller Himbeerstücke. Ich überlegte mir, Schinkelwürfelchen dazuzugeben, und briet den Seeteufel darin. Leider wurde die Straße immer heißer, weil der Aldi von einem Vulkanausbruch in zwei Stücke zerteilt wurde. Der schöne Fisch verdampfte vor meinen Augen. Der Drache von der Cab-Flasche stieg auf und hustete.

Leider endete hier der Traum. Sonst wüsste ich schon besser über die Beilagen Bescheid.

Freitag, Dezember 02, 2005

Pssst.

Sven Regener bloggt wieder.

Vielleicht läuft die neue Platte nicht so gut? ;-)

Schillernde Persönlichkeiten am Blogstandort Nord

"Schade, wieder ein verlorener Abend", war einer der Sätze, die ich gestern Nacht auf der Autobahn nach Kiel - in der Gegenrichtung von Nord nach Süd wurden mit einem Großaufgebot von Blaulicht und sonstigem Blinkfeuer Windkraftwerksflügel auf riesigen Tiefladern transportiert, wie so häufig in letzter Zeit - das war also einer der Sätze, die ich ganz sicher nicht gedacht habe. Stattdessen hatte ich viele reaktivierte und neue Wörter im Gepäcknetz nach Hause zu bringen, mein persönlicher Favorit dabei das Traumwort "Einhandliteratur". Was war in Hamburg, dieser Hanseatenwundertüte, passiert?

Eric, Lyssa und Ina Bruchlos lasen Texte vor Publikum - soweit die Ausgangkostellation. Was daraus entstand, lässt sich schwer beschreiben, außer vielleicht trivial mit "rund und gut", "eindrucksvoll" oder "witzig". Mein persönliches Highlight war in jedem Fall die Lesung von Ina Bruchlos, die ein Feuerwerk an wortgewandter Unterhaltung abbrannte. Ich wäre fast vom Stuhl gefallen.

Möglicherweise ist es einfach Glück, wenn aus einer so zusammengewürfelten Veranstaltung zugunsten der Aidshilfe Hamburg ein stimmiges Gesamtkunstwerk wird, ganz sicher aber braucht man dazu Menschen, die ihr Handwerk verstehen - die es schaffen, ein Publikum zu berühren. Dafür Danke!

Der sich anschließende Kurzvortrag über die Entwicklung der Schwulenszene in Hamburg konnte dann die Veranstaltung mehr als nur abrunden, glänzte er doch mit interessanten Details, die die Message dennoch unaufdringlich ins Gehirn spülen konnten. So waren bis tief in die 70er Jahre in bestimmten öffentlichen Toiletten Spiegel eingebaut, durch die Polizisten Schwule zu beobachten und ihnen bei Bedarf einen Verweis zu erteilen hatten. Corny Littmann wurde zu der Zeit dadurch bekannt, dass er einen solchen Spiegel zertrümmerte.

Goethe soff den 1811er. Danach textete er: "Jenseits des Nebels beginnt der wahre Geist." Im nichtalkoholischen Sinne dieses Sinnes schwebte ich gestern mehr durch die Veranstaltung als an ihr aktiv teilzunehmen. Zu viele Eindrücke, und zu viel Beschäftigung mit mir selbst. Ich möchte mich entschuldigen, wenn ich dem einen oder anderen Blogger, der mich ansprach, nicht gerecht werden konnte. Mir fehlten gestern einfach häufig die Worte, aus denen ich die richtigen Sätze hätte bilden können.

Mittwoch, November 30, 2005

Kacken vor Glück.

Ich frag mich ja oft, wieso ich zwar im Mittel 270 Leser habe, jedoch lediglich etwa 18 Kommentare. Vielleicht habe ich noch kein Thema gefunden, das alle angeht. Ich versuche es heute mal mit Neuland: Jobwelt.

Manchmal ist mein Job doch gar nicht so schlecht. Insbesondere dann, wenn man sich in Flensburg/Glücksburg im Alten Meierhof trifft, um zum einen die verbandsinterne Weihnachtsvorfeier zu zelebrieren und zum anderen am nächsten Tag dynamisch-produktiv-erfolgreich versucht, Strategien zu entwickeln, um dem Hauptwettbewerber das Leben etwas schwerer und unseren Kunden das Leben etwas günstiger zu machen. Man zieht an einem Strang, statt sich in mikrogemanagten Meetings zu zerreden. Schön ist das.

Das oben genannte Hotel ist im Norden mein absolut liebstes, fast gleichauf liegt nur das Side in Hamburg. Die Zimmer sind hell und mit viel Holz eingerichtet. Der Wellnessbereich ist perfekt und unaufdringlich. Ich könnte mich dort das ganze Jahr in einen Liegestuhl gießen und auf die nebelige Flensburger Förde schauen. Aufs Wasser Gucken. Hin und wieder reiche man mir einen Salat mit Lammfiletstreifen und einen frisch gepressten Irgendwas.

Neben den üblichen Saunen und Tepidarien war es nicht der Massagebereich, Stone Energy oder anderer ayurvedischer Zauberkram, auf den ich mich den ganzen Tag schon gefreut hatte (der kostet schließlich extra), sondern eine kleine, unscheinbare Einrichtung namens Heuaromabad. Ein Sitz, in dem Wasserdampf durch Heu getrieben wird, und der den Rücken wohlig warm und den Kopf frei werden lässt. Ich liebe dieses Ding. Meine Rückenschmerzen waren weg. Mein Kopf arbeitete wieder. Die Novemberdepressionen glitten in sanfte Vorweihnachtsmüdigkeit über. Die mächtige Falte auf der Stirn war nur noch ein Riss, durch den ich einen abendlichen Single-Barrel vorm Kamin gleiten ließ, so dass er ganz verschwand.

Am nächsten Morgen, nachdem ich morgens noch eine Runde geschwommen war, traf man sich zur Arbeitssitzung in gut gelaunter Runde. Wir konnten sage und schreibe 19 Tagesordnungspunkte produktiv abarbeiten und sind zu kreativen, zielführenden Ergebnissen gekommen. So viel, das war mein Eindruck, hätten wir sonst nicht in zwei Wochen geschafft. Als TOP 20 plädierte ich mithin dafür, dass man sich immer an diesem Ort treffen sollte.

Überhaupt sollte die Arbeitwelt komplett umgestaltet werden. Viel mehr Entspannung die Woche über, und dann konzentrierte Arbeit, meinetwegen Mittwochnachmittag. Schafft man einfach Mehrwert. Und vor allem Spaß an der Arbeit. Bindung an die Arbeit. Bindung an die Firma.

Am Abend fuhr ich dann durch Schnee und Eis gut motiviert zurück nach Hause. Ich hielt an einer Raststätte an, um zu tanken, und auch, weil ich mal musste. Schon an der Zapfsäule mit dem Zapfhahn in der Hand ertappte ich mich bei dem Gedanken: "Ich könnte Kacken vor Glück."

Dienstag, November 29, 2005

Tres Hombres.

1. Es regt mich auf, dass jetzt schon Firmen bereitstehen, die dann abgeschmolzenen Pole auf Erdölvorkommen auszubeuten.

2. Wollen wir eine PetitionUnterschriftenaktion gegen das Spielen von "Last Chrismas" im Radio in Bewegung bringen?

3. Podcast bleibt für mich Hörspiel.

Bitte wählen Sie jetzt Ihre Identität.

Montag, November 28, 2005

Not amused.

Ich drehe die Zeit frech an den weichen Zeigern der Wanduhr eine Woche zurück und erzähle folgendes aus aktuellem Anlass:

Ich könnte Euch heute erzählen, wie ich Rotkohl selbst hergestellt habe. Mache ich aber nicht. Lieber das hier:

Die Queen Mary II ist Samstag wieder mit vielen Prominenten in See gestochen. Und Franz hat Ärger am Hals. Mein Kumpel Franz ist recht gut befreundet gewesen mit Herrn Oetker. Jedenfalls war Herr Oetker auf der QM II, und er war unzufrieden mit dem Wein an Bord. Es gäbe keinen vernünftigen deutschen Wein. Franz tat Herrn Oetker hin und wieder mal einen Gefallen und versprach daraufhin, diesen unhaltbaren Zustand abzustellen und versuchte zunächst, den Zulieferer für das Schiff ausfindig zu machen, was nicht so einfach war. Er musste einige Leute bestechen, um es schließlich herauszufinden. Als er es endlich geschafft hatte, flog er nach London, um mit dem Chef der Zulieferfirma zu sprechen, der dort weilte.

Er erklärte ihm in radebrecherischem Englisch, was sein Anliegen wäre, und dass Herr Oetker sehr ungehalten wäre. Der Zulieferer verstand trotz des schlechten Englisch, was von ihm verlangt war, lehnte aber letztlich ab mit dem Satz: "Who the fuck is Mr. Oetker?"

Sonntag, November 27, 2005

Ode an den Friedhofsspaziergang.

Oh Clair du Tarn.
Oh Halmstadt.
Oh Impala.
Oh Labrador hell.
Oh Maggia.
Oh Migmatit.
Oh Schwarzer Granit.
Oh Vanga.
Harter Stein - totes Gebein.
Harter Stein - totes Gebein.
Oh Astir.
Oh Carrara.
Oh Estremoz.
Oh Arkelstorp.
Oh Weißer Marmor.
Oh Boalt.
Oh Meerfelsen.
Oh Rustenburg.
Das Mausoleum steht still.
Nur der Glühwurm allein - glüht.

(...)

Freitag, November 25, 2005

Herbst.

Sie kannte seit geraumer Zeit schon seine Handy-PIN. Auch hatte sie immer diesen Verdacht. Denn sie hatte bemerkt, dass er immer, wenn sie nach Hause kam, das Handy ausschaltete. Auch verzog er dazu sein Gesicht, als hätte er ein schlechtes Gewissen, als entschuldigte er sich bei ihr mit einem Anflug von unsicherem Lächeln. Als ihr spät am Tag beim allabendlichen Taschendurchwühlen sein Handy in die Hand fiel, nutzte sie die Gelegenheit. Sie sah seine Kurznachrichten durch. Gleich drei Nachrichten machten sie stutzig. Die erste lautete "Will raus hier", die zweite "November, der bringt mich noch um", die dritte "Ich heule immer noch in die Kissen".

to be continued in winter

Donnerstag, November 24, 2005

Brilliante Buttonidee.



Jeder kennt das. Da wacht man mitten in der Nacht auf und denkt, man hat die absolut geniale Idee für einen Blogbeitrag - und in just dem Moment, wo man das Bein unter der Decke hervorschwingt und den nassen Fuß auf den kalten Boden setzt, hat man sie oder zumindest die Hälfte, auf jeden Fall aber das Geniale daran vergessen. Auch sämtliches Grübeln unter Zuhilfenahme von bewußtseinsstimulierenden Substanzen wie - nur als Beispiel - Kaffee hilft nichts: Die Idee ist auf Nimmerwiedersehen im Strudel des Klos für Worte und Gedanken untergegangen.

Irgendwas hatte es aber mit Pillepalle zu tun. Rein vorsichtshalber poste ich das mal, bevor´s ein anderer tut. Denn alles, was gedacht werden kann, wird gedacht werden.

Chirac Weltklasse, Merkel Kreisliga.

Bleibt die Hoffnung auf positive Überraschungen.

Mittwoch, November 23, 2005

Ode an die Unterwasserwelt.

Oh Aal.
Oh Karpfen.
Oh Rotfeder.
Oh Zander.
Oh Forelle.
Oh Schleie.
Oh Aland.
Oh Goldfisch.
Neptun mit seinem Dreizack.
Neptun mit seinem Dreizack.
Oh Rotauge.
Oh Brasse.
Oh Hecht.
Oh Lachs.
Oh Güster.
Oh Heilbutt.
Oh Steinbeisser.
Oh Barsch.
Neptun mit seinem Dreizack.
Liebt Euch alle nass.

(...)

Montag, November 21, 2005

Tante Emma auf St. Pauli

"Entschuldigung. Es könnte in ihrem Leben noch passieren, dass sie in geblümter Bettwäsche übernachtem müssen." Ich kam aus Jungbunzlau und wollte Spaß. Doch was ich fand, war ein heruntergekommenes Viertel voller Elend und Pinneberger. Ich trug meine Nase heute nur aus Spaß im Gesicht. Die Johannisberger Rosalack Auslese roch nach Honig und Walnuss, aber auch nach Cannabis. Demnächst werde ich das Robert Stolz in Plön ausprobieren. Wegen der Aromen. Danach werde ich die totale Unordnung in meinem Kopf beseitigen. Ein für allemal.

2005. Wir schreiben das Jahr der größten Novemberdepression, die sich je durch die Blogwelt gezogen hat. Desorientierung, Trägheit und Downunder allerorts. Liegt es an Deutschland, wo alles den Bach runtergeht, an Merkel, die dieses zu beschleunigen sucht, an der allgemeinen Sinnlosigkeit, am Wetter gar? Selbst wenn, wäre das nicht lächerlich? Kann es wirklich einen ernstzunehmenden Grund geben, sich das Leben versauen zu lassen? Nein, da nichts wirklich ernstzunehmen ist. Nein, da man nur die Wahl hat, sich entweder zu erschießen, oder das Beste daraus zu machen. In diesem Sinne:

Backt mehr Walnussplätzchen!

Sonntag, November 20, 2005

Typischer Sonntag im Hause F.

Sie: "Was machst du da unter der Decke?"
Er: "Ich beseitige die Morgensteifigkeit."
Sie: *große Augen*
Er: "Meine Waden!"

-

Sie: "Guck mal, die Enten machen Dreiecke."
Er: "Hä? Ich finde, die Enten sind ziemlich plüschig."
Sie: "Nein. Auf dem Wasser."
Er: "Ja, sag ich doch."

-

Sie: "Nun ist es halb. Die Immobilientante kommt wohl nicht."
Er: "Na, zehn Minuten sollte man schon warten."
Sie: "Ich habe keine Lust mehr. Lass uns abhauen."
Er: "Na gut. Schnell weg, falls sie noch kommt!"

_


Er: "Was machst du da? Das hört sich an, als ob du kotzt!"
Sie: "Ich kotze."
Er: "Geht das auch leiser?"
Sie "Ist schon der Endspurt."

Samstag, November 19, 2005

Nützliches Wissen, XI.

1. In der Bibel stand ursprünglich kein Wort davon, dass Adam und Eva einen Apfel aßen. Der Baum der Erkenntnis dürfte eher ein Feigenbaum gewesen sein.

2. Der Film "Fargo" hieß in Hongkong "Mysterious Murder in Snowy Cream".

3. Der Erfinder des Telefons, Alexander Graham Bell, hatte eine schwerhörige Mutter und eine taube Ehefrau.

4. Das Gürteltier ist neben dem Menschen das einzige Säugetier, dass an Lepra erkranken kann.

5. In öffentlichen Toiletten wird das Klo, das dem Ausgang am nächsten liegt, am wenigsten genutzt, das mittlere am häufigsten.

6. Im alten Ägypten wurde mit Krokodilmist verhütet.

7. Die argentinische Ruderente kommt auf eine Penislänge von 42,5 cm. Die Ente selbst ist nur 40 cm groß.

via Neon

Donnerstag, November 17, 2005

T. Crazy

Bevor jetzt alle losrennen und "Krieg der Welten" kaufen, erinnere ich dringend nochmal hieran.

Gegen das Vergessen.

Mittwoch, November 16, 2005

Über den Landebahnen.

Ich liebe Fliegen. Ich verstehe diejenigen nicht, die Angst davor haben. Der Beschleunigungsdruck. Der hüpfende Magen beim Abheben. Die schnell kleiner werdende Welt. Wie Spielzeug, gar nicht mehr ernst zu nehmen. Ich schaue raus. Die Erde krümmt sich, die Sonne wird heller. Nur noch ganz klein zeichnen sich die Orte ab. Wie Geschwüre auf Mutter Welt. Verteilt wie Schimmel auf einer französischen Salami. Wie Warzen auf einer Kröte. Nicht mehr leicht abzuschütteln. Die Straßen wie eine zu langsame Leuchtreklame. Wie Lichtschlangen in weihnachtlichen Fenstern. Wie suchende Ameisen mit Leuchthelm in ihren Gängen. Alles völlig bedeutungslos. Über den Wolken: Kumulus, Zirrus und Stratos, zerrissen. Wattespiele mit Strohhalm. Mundgeblasen.

Dienstag, November 15, 2005

Schlurchschlurch.

Macht das Sinn, solche Links zu veröffentlichen? Wie weit kommt man damit?

Und: Was soll das?

Stockschwerenot.

Ich danke SirDregan für das Stöckchen, bedeutet es doch Liebe und Zuwendung, mindestens aber Aufmerksamkeit. Es wird dennoch nutzlos an mir abprallen und um ein Fangnetz schreiend seinen Weg zum Boden, sein Verderben, finden. Man sehe mir meine Unfähigkeit, mit Liebe, Zuwendung, mindestens Aufmerksamkeit angemessen umzugehen, nach.

Ich weigere mich einfach, irgendeine Bedeutung daran zu knüpfen, was der 5. Satz im 23. Artikel war. Und wenn es Hundertmal mit Harz und Bernstein zu tun hatte, was in der letzten Ode prophetisch herausgelesen vorhergesagt und orakelt wurde.

Da liegt es nun und windet sich. Ich schaue ohne Mitleid. Wer will, greife zu.

Bananenrepublik, Nachtrag

Wie ich gerade aus Brüssel höre, bestehen gute Chancen, dass die EU-Kommission die Marktanalyse der BundesNetzagentur zu Markt 12, Breitbandzugang, wegen des Ausschlusses von VDSL ablehnen wird. Mögliche Folge wäre, dass der Bundesregierung von der EU diktiert wird, dass die Wettbewerber auf das Glasfasernetz draufgelassen werden müssen.

Damit hätte die für die untengenannten Klausel verantwortliche Politikerin, noch bevor die Tinte auf dem Koalitionsvertrag richtig getrocknet ist, schon ihre fehlende Kompetenz in Sachen Wettbewerbspolitik gezeigt. Wie man hört, könnte das das Verhältnis Ricke - Merkel etwas abkühlen.

Montag, November 14, 2005

Bananenrepublik

"Das kann nicht sein", war mein erster Gedanke, als ich hörte, dass die Deutsche Telekom versuchte, eine Klausel in den Koalitionsvertrag einzuschleusen, der ihr neues Glasfasernetz, das Bandbreiten von 50 MBit erlaubt, von der Regulierung und damit dem Zugang der Wettbewerber ausnimmt.

Ich dachte, keine Chance, da sitzen doch SPD und CDU und ringen bestenfalls um den besten Weg für das Land, schlechtestenfalls darum, ihre müden Programme unter einen Hut zu bringen. Dass aber DAX-Unternehmen mit am Tisch sitzen und den Politikern Klauseln diktieren, die diese dann unkritisch in den Vertrag, der die Politik in den kommenden Jahren bestimmen wird, hineinschreiben, obwohl in allen EU-Richtlinien festgelegt ist, dass Wettbewerb gefördert werden soll, um effiziente Strukturen und günstige Preise für Verbaucher zu bekommen, ist schlichtweg unglaublich.

Mit dieser Festlegung dürfte die Telekom alle Möglichkeiten haben, die Wettbewerber auszubremsen, den Markt und seine Preise (siehe Anfangsphase DSL - erst als der Wettbewerb in Gang kam, fielen die Preise) beliebig zu beherrschen. Ferner kann sie Innovationen der kleinen, flexibleren Wettbewerber verhindern, was das Land noch mehr ins Hintertreffen bringt und noch mehr qualifizierte Arbeitsplätze kostet. Außerdem ein totaler Widerspruch zu der "Innovationsoffensive" und der "Förderung des Mittelstandes". Humbug! Unglaublich!

Ein Armutszeugnis der Deutschen Politik und eine Rückkehr zur Scheckbuchdiplomatie.

Ode (traurig) an die halb edel versteinerte Welt.

Oh Smaragd.
Oh Saphir.
Oh Opal.
Oh Onyx.
Oh Rauchquarz.
Oh Rosenquarz.
Oh Granat.
Oh Citrin.
Herz und Gehirn - nur noch Stein.
Bauch und Hand - nur noch Stein.
Oh Peridot.
Oh Amethist.
Oh Aquamarin.
Oh Iolit.
Oh Bernstein.
Oh Lapislazuli.
Oh Bernstein.
Oh Rubin.
Herz und Gehirn - nur noch Stein.
Bauch und Hand - nur noch Stein.

(...)

Sonntag, November 13, 2005

Mädchen wollen Küssen.

Die Sozialpädagogin kann alles, sie ist eine eierlegende Wollmilchsau.
Die Sozialpädagogin hat Perlen im Ohr, sie ist eine anspruchsvolle, aber langweilige Liebhaberin.
Die Sozialpädagogin trägt gern Kostüm, tauscht es zu Hause aber schnell gegen Schlabberpulli.
Die Sozialpädagogin geht gerne Barfuß, da spürt sie den Sand und die Erdung.
Die Sozialpädagogin kocht gern biologisch-dynamisch, damit wird man 100 Jahre alt.
Die Sozialpädagogin mag Juristen nicht und sieht zu Ärzten auf, obwohl sie tief in ihrem Innersten weiss, dass die bescheissen.
Die Sozialpädagogin will keine Männer, lässt sich aber gerne Kinder machen.
Die Sozialpädagogin kriegt ihre Familie total gut auf die Reihe.

Und ich habe eine gefunden, die ist ganz anders.

Samstag, November 12, 2005

Nützliches Wissen, X.

1. Südafrika hat 11 Landessprachen.

2. Wer unter der krankhaften Angst leidet, man sähe seine Erektion an der Ausbeulung der Hose, ist Medecophobiker.

3. In New York leben mehr Italiener als in Rom, mehr Iren als in Dublin und mehr Schwarze als in jeder anderen Stadt der Welt.

4. Der Erdölkonzern Shell begann als kleiner Laden in London und verkaufte Muscheln.

5. In Lynchburg, Tennessee, wo Jack Daniel´s hergestellt wird, herrscht Alkoholverbot.

via Neon

Freitag, November 11, 2005

Der Norden dreht auf.

Heute werde ich um 11 Uhr 11 eine Mail an alle verfassen. Sie wird lauten:

"Helau!"

(vielleicht auch ohne Ausrufezeichen)

Donnerstag, November 10, 2005

Jetzt oder nie: Utopie

Da Lyssa sich traut, mit fast vergessenen Utopien um sich zu schmeißen, bringe ich auch mal eine alte Idee auf den Markt:

Schon in den Achtzigern war ich für dieses gesellschaftspolitische Modell: Jeder Bürger bekommt unabhängig von Bedürftigkeit und Arbeit oder nicht Arbeit einen Grundbetrag von, sagen wir mal, 700 € monatlich, also etwa das, was jetzt schon durch den Grundfreibetrag steuerfrei gestellt ist. Dafür wird dann das Sozialamt und alle anderen Leistungen abgeschafft. Auch alle Zwangssteuern wie Sozialversicherung und GEZ. Die Verwaltungskosten wären drastisch reduziert, die Arbeitskosten wären drastisch gesenkt, da man ja nur zuverdienen müsste, jeder könnte so viel arbeiten, wie er möchte, und das völlig angstfrei. Familie und Beruf wären leichter unter einen Hut zu bekommen. Das derzeitige System von Druck, Angst und Vollbeschäftigung macht krank und fördert Amoral und Anstandslosigkeit, es tötet den Sozialstaat da, wo er sein sollte: Im Kopf. Und außerdem geht das alte Modell gerade den Bach runter, es kannibalisiert sich selbst. Das andere Modell wäre definitiv nicht teurer und ließe die Menschen sich entwickeln, wie sie möchten, es würde Freiheit bedeuten.

Vor allem Freiheit von Angst.

Nach einem Beitrag in Brandeins.

I love the world, I love the world, I love the world.

Und: Ja, Trinken hilft gegen November. Zumindest, wenn man seine Anlage aufdreht, schwankend wie ein Brummkreisel durch´s Zimmer hopst, dabei ein nie leeres Glas balanciert und so lange mitsingt wie ein bescheuertes Eichhörnchen, bis die Musik und die Flasche alle sind. Alles nicht so schlimm.

Und die Moral von der Geschicht´: Lange hilft das nicht.

Mittwoch, November 09, 2005

November, 9.

So, ich trink mir jetzt einen. Ich werde schon sehen, was ich davon habe.

Alles geht den Bach runter,
ich hasse dich, hasse dich,
schnell runter mit dem Glas,
nicht nach vorne schauen,
immer noch Angst vor dem Tag,
der dahinter liegt,
immer noch keine Gewohnheit
und die Frage nach dem Warum.

Nur den Tag überstehen,
ich komme und gehe im Dunkel,
das wäre auch im Hellen so.
Leben jetzt noch schneller
ohne Friedensfahnen im Gepäck,
irgendwas wird sich finden
irgendwann.
Wo ist meine Distanz vom Mai?

Links wie Rechts.

Als Kind wurde ich gefragt, was ich denn einmal werden wollen würde. Damals hatte ich einen Geistesblitz, den meine Mutter bis heute bei jeder unpassenden Gelegenheit erzählt. Da mein Vater damals Richter war, meinte ich im zarten Alter von etwa Drei, ich müsste wohl "Linker" werden wollen. Was allgemeine Heiterkeit auslöste. Was sich aber letztlich als prophetisch herausgestellt hat, hier sind die Links:

Google-Kai

Flying Toasters

Vielen Dank nach Australien für die freundliche Unterstützung.

Dienstag, November 08, 2005

Kinderfasching galore.

Es gibt so Tage, da habe ich keine Lust zu schreiben. Solche Tage wie heute. Da ist es gut, dass es davor andere Tage gab, an denen ich gleich fünf Texte auf einmal schreiben konnte, so schnell, dass die Buchstaben sich ineinanderdrückten, um alle Platz zu finden.

Nun dauert die derzeitige Schreibblockade aber schon so lange, dass alle Vorratsartikel sich bereits aufgebraucht haben - keine Posts mehr auf Lager. Was tun? Die Sucht nach Mitteilung und Feedback läuft natürlich weiterhin auf Volldampf, aber noch stärker raucht die dumpfe Trägheit, die jederzeit in Depression umzuschlagen droht, wenn man sie nicht mit allerlei Tricks und Kniffen auf erträglichem Niveau einpendelt. Ihr kennt das: Erst nen schönen, runden Kaffee, dann dicke, geringelte Socken und dunkelste Schokolade drüber, Johanniskraut zum zweiten Frühstück, Lieblingsmusik, die es bisher immer geschafft hat, mich wieder hochzuziehen. Nach dem Mittag die letzten Kräfte der Sonne genutzt, um eine Runde ans Meer zu drehen. Danach heißer Kakao, vielleicht dazu schon ein Schuss Rum, wenn es allzu arg ist. Abends dann Wein zum Essen. Alternativ Sport, Sex oder beides. Irgendwann stellt sich dann schon das gewünschte Ausgeglichenheitsgefühl ein, dass nötig ist, um etwas anzupacken.

Heute hilft das alles nichts. Kopf, Herz und Hand sind einfach total leer und alle.

Da bin ich aber heilfroh, dass ich diesen Text noch im Vorrat hatte.

Montag, November 07, 2005

Die Küche hat ein Leck an Deck.

Da lag ich nun wieder. Staub und Dreck fressend, nahm ich die fette Rohrzange zu Hilfe, weil der Abfluss sich nicht anders lösen ließ. Die Zange war unhandlich und eckte überall an, auch bekam ich die dichtungsführenden Schrauben so nicht zu fassen. Verflixt und zugenäht. Meine neue Werkzeugtasche hatte schon die erste Lücke: Die kleinere Zange fehlte. Hatte ich sie beim Besuch der alten Dame liegenlassen? Das gibt Mecker von meiner Freundin, die mir die lederne, einrollbare Tasche freudestrahlend zu unserem Dreijähigen geschenkt hatte.

Damals wollte sie den Vertrag noch verlängern, wie bisher jedes Jahr. Dieses Jahr war ich da nicht mehr so sicher. Die Aufträge gingen zurück, niemand orderte mehr einen schwerhörigen Monteur, der sich keine große Anzeige in den Gelben Seiten leisten konnte. Wir mussten wahrscheinlich aus der Wohnung raus in eine kleinere in einem miesen Stadtviertel ziehen. Sie hatte schon keine Lust mehr, mir abends die Füße zu massieren, und lag mir zunehmend wütend in den Ohren mit ihrem Kinderwunsch. Wovon sollte ich das noch bezahlen? Sie wollte ja nicht arbeiten, so war es nicht abgemacht, meinte sie.

Alles ging den Bach runter. Na ja, da war ich froh, dass ich noch ein paar Stammkunden hatte, die meine Arbeit wertschätzten. Auch wenn es nicht ganz billig war. Ich fuhr ja inzwischen mit dem alten Postrad und rechnete Entfernungskilometer ab, statt wie früher Pkw-Pauschale. Langsam kommt auch zum Ziel. Ja ja. Da lobte ich mir doch die kleine Pause am Anker-Imbiss, den mein Kumpel Bert und ich immer liebevoll "Anke Rimbiss" nannten, weil dort Anke an Grill und Zapfhahn stand und für uns Hawaitoast zimmerte. Zum Bier, natürlich. Bier ging immer, wird immer gehen. Und wenn nicht, dann mach ich einfach Schluss. Muss aber. Muss ja. Muss ja. Mannomann, Meisenmann.

Sonntag, November 06, 2005

Unruhen in Paris.

So lange es keine Toten gibt, und solange die Kernbereiche von Paris unangetastet bleiben, wird nicht eingegriffen werden. So lange kann ich nur empfehlen, Autoaktien zu kaufen.

Zeitreise

Am Sonntag war New Model Army in den Docks auf der Reeperbahn. Aber ich kann dazu nichts schreiben. Ist zu intim. Wirklich. Irgendwo ist mal die Grenze der Geilheit.

Freitag, November 04, 2005

Die Russen kommen!

Die Grippe zieht sich durch die Blogwelt wie früher die Computerviren. Auf der Suche nach dem passenden, ablenkenden Post in dem noch frischen, nordischen Winter saß ich gerade mit einem Kaffee-to-Do gut in frisches Lammfell eingepackt an der Kieler Förde, als das russische Schiff hinter meinen Rücken fest machte. Es war zwar hinter mir, doch ich konnte es vor mir spüren. Ich sah die typisch russischen Gesichter vor mir, wie sie schön wurden vor Anstrengung. Wie sie vertäuten und an Land gingen. Wie sie zufrieden waren mit ihrem Tagewerk. Wer hat eigentlich beschlossen, dass der Kapitalismus die allein heilsbringende Gesellschaftsform wäre?

Ich kippte einen Schluck und spürte das bitterheiße Rinnsal in meiner Kehle bis in den Magen laufen. Dort breitete sich eine neue Wärme aus. Ich dachte an mein Blog, und ob ich dort und hier eine blasphemische Kapitalismusdebatte anstoßen sollte, oder ob das Parteiensystem nicht überholt wäre. Vielleicht zu abgehoben, lässt sich eh nicht mit der nötigen Tiefgründigkeit abhandeln. Liegt am Medium.

Genausogut könnte ich ein Genussthema machen und das geneigte Publikum fragen, ob es sich noch an seinen ersten Kaffee erinnerte. Meine Vorfreude auf die kreativen, lustigen oder mit Tiefe ausgestatteten Kommentare meiner regelmäßigen oder überraschenden Kommentatoren, die sich nicht von meinem geistigen Tippergussdünnschiss verschrecken ließen, nahm zu, und ich spürte den kräftigen Zug an den heimischen PC, zu Euch. (gestrichen wegen Pathetik und Anbiederung)

Als ich aufstand, welchselte die Farbe der Luft. Das Thema hatte sich wie selbstverständlich ergeben. Es war völlig klar, was nun anstand:

Wird es nicht Zeit, den Norden mit einem Bloggertreffen zu überziehen? Schon um dem Ostgeklüngel etwas entgegen zu setzen?

Oder habt Ihr Angst vor Eye-to-Eye?

Donnerstag, November 03, 2005

Nackt und zerhackt, Teil 8

Als ich gestern noch ein paar Internet-PornosBriefmarken herunterlud, erinnerte ich mich an die PorNO-Kampagne aus dem Jahr 1987. Die politische Aktion wurde durch Herausgabe eines Buches mit gleichem Titel von der Herausgeberin der Emma, Alice Schwarzer initiiert. Sie wandte sich gegen pornographische Darstellungen, in denen Frauen als Objekt dargestellt werden, was in ihren Augen einerseits die Würde der Frau verletzte und somit eine Form der Gewalt gegen Frauen darstellte, andererseits die Hemmschwelle für reale Gewalttätigkeit gegen Frauen heruntersetzte.

Pornographie schaffte, so Schwarzer, "ein Frauenbild, das Frauen zu Menschen zweiter Klasse degradiert" und bedrohte dadurch "die elementaren Menschenrechte von Frauen: das Recht auf Würde oder Freiheit, auf körperliche Unversehrtheit oder Leben". Insbesondere kritisiert sie die Vermischung von Sexualität mit Gewalt, was ihrer Meinung nach "die Frauen und die Sexualität kaputt" machte.

War das so, und ist das so? Gibt es wirklich den propagierten tiefgreifenden Wandel, oder nur politische Meinungen?

Ich wurde damals durch einen PorNO-Aufkleber auf dem Sattel meines Fahrrades auf die Kampagne aufmerksam, und war eine Zeit lang radikaler Frauenversteher.

Dienstag, November 01, 2005

Hommage to Grob.

"Was hast du gemacht?"
"Ich wurde geliebt."
"Wie wurdest du geliebt?"
"Galore. Mit größtem Verlangen!"
"Und am größten war deine Niederlage."
"Das ist nun auch wieder wahr."

Dieser Beitrag wurde zu 100% aus recycelten Elektronen erstellt. Bitte führen Sie diese unersetzlichen Naturresourcen einer angemessenen Wiederverwendung zu.

Montag, Oktober 31, 2005

Der 97er.

Zum Abschluss des gut gelaufenen Herbsttages wollte ich mir mal so richtig einen teuren Rotwein gönnen, ausnahmsweise. Musste einfach weg, das Zeug, sagen wir mal. Ich holte meinen besten Korkenzieher raus, ein kleines, feines Gerät, ein Kellnermesser. Nicht diesen Riesenteilschund, den man mir hinterherschmiss zu Weihnachten. Der Korken war so lang, wie ich´s noch nie gesehen hatte. Ein Qualitätsmerkmal?! Der Karmin brannte mit trockenem Buchenholzrauch. Ich schnupperte am Flaschenhals. Es roch nach frischer Salami, ohne die ekligen Elemente dieses Geruches. Also ein wenig wie blanchierte Erbsen mit einem Hauch frischer Erde, die man in Dithmarschen mit dem Bagger raufgeholt hatte. Kombiniert mit Maifeuer. Reif, voll und dicht die Frucht. Ein Knaller, so dachte ich, und freute mich. Ich dekantierte, die Flasche ließ sich freien Lauf in den Glaskolben. Das Feuer malte zwei Stunden Glut in meine Augen. Ich lege die Füße näher an die Hitze und schenke mir das Glas voll. Jetzt keinen Dujardin. Jetzt nur der Rote und ich. Nur Du und ich, mein Schöner. Zugegeben, ein wenig homophil, die Situation.

Und was dann? Noch nie wurde ich für so viel Geld so enttäuscht! Der Geschmack hielt bei weitem nicht, was der Duft versprach! Da hatte ich schon bessere Bordeaux für weniger als 15 EUR! Was für ein überschätztes Groschengrab! Herrgottimhimmel! Heilige Scheisse!

Samstag, Oktober 29, 2005

Nützliches Wissen, IX.

1. Albatrosse können am Tag 950 km zurücklegen.

2. Die Nationalhymne von Griechenland umfasst 158 Strophen.

3. Viagra hilft auch, Schnittblumen länger frisch zu halten.

4. Das Wort ´Kanada´ bedeutet ´großes Dorf´.

5. Elefanten wachsen ein Leben lang.

6. Die Ohren der Laubheuschrecke sitzen unter ihren Knien.

7. Laut einer wissenschaftlichen Studie entwickelten Menschen den aufrechten Gang, um die dornigen Äste der Akazie als Waffe benutzen zu können.

via Neon

Freitag, Oktober 28, 2005

Sammlerlatein.

Ein Blick aus dem Fenster, und die morgendlichen Schleier verschwanden zugunsten heiterer Gedankenwirbel. Da stand sie immer noch, die Fireblade. Gleich neben der Bandit. Dann noch fein AC/DC zum Frühstück, und viel konnte nicht mehr passieren.

Da ich meine Brötchen seit geraumer Zeit selbst buk, und auch nicht als Hundefreund bekannt war, fiel es mir schwer, gleich morgens eine Runde um den Park zu joggen - auch weigerten sich meist meine Knie, denen die letzte Operation noch in den Knochen steckte. Aber an jenem Tag quoll der Müll unter der Spüle so dermaßen über, dass ich einfach keine Wahl hatte. Ich schnappte mir den Beutel, an dem ich sogar noch zwei weniger verklebte Stellen zum Anfassen fand, und tappste schwungvoll die fünf Stockwerke hinunter.

Wo ich dann schon mal im Hof war, konnte ich auch gleich mal nach den Maschinchen sehen. Na, Mädels, wie geht´s? Soll ich euch noch ne Folie für den Winter besorgen und euch dick einölen? Ich strich schwer verliebt mit zwei Fingern über das Leder der Sitzbank und schaute nach dem Rechten. Was war das? Zwischen Armatur und Verkleidung steckte ein walnussgroßes, braunes Etwas, das dort nicht hingehörte. Ein Sprengsatz? Ein Attentat?

Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich das Ding in der Maschine tatsächlich als Walnuss. Ich griff danach, um sie zu entfernen, als plötzlich keine zwei Meter hinter mir lautlos ein dunkelbraues Eichhörnchen auftauchte und sich dort gespannt aufbaute. Ich hatte schon von den dunkelbraunen Drecksbiestern gehört, die langsam aber sicher die einheimischen hellbraunen verdrängen. Ich schaute ihm tief in die Augen, konnte aber keine Regung bei dem Tier ausmachen. Ich beschloss, die Nuss vor mir auf den Boden zu legen, und entfernte mich rückwärts, um ihm keinen Schrecken einzujagen. Ich war ja keiner von denen, die ihre Macht mit Fußaufstampfen oder Schrotflinten demonstrieren mussten.

Das Eichhorn blieb regungslos, bis ich den Hof verlassen hatte. Dann vergaß ich die Sache - bis heute. Als ich heute wieder zu den Mädels auf den Hof ging, um sie winterfest zu machen, da fand ich genau zwischen Armatur und Verkleidung wieder - die gleiche Nuss.

Donnerstag, Oktober 27, 2005

Adage Contest

"Viele Hunde sind des Rasen Tod."

"Besser schlecht gegessen als gut gestanden."

"Wer den Cent nicht ehrt, kriegt den Euro nicht zusammen."

"Das Abenteuer steckt im Abenteuer."

und

"Beim Flachdach ist das Dach flach."

(Kurz hilflos schauen, dann ran an die Tasten, und...)

Mittwoch, Oktober 26, 2005

Qualitätskontrolle.

Bestimmte Kreise in der Presselandschaft, in erster Linie rekrutiert aus vornehmen Redaktionen mit ausgebildeten Journalisten, die sich gerne aufblähen, obwohl sie den ganzen Tag nichts anderes tun als dpa-Meldungen zu kürzen, behaupten gerne, Blogs wären journalistisch nichts, was man ernst nehmen könnte und müsste. Es fehle an allem, sogar an Inhalten.

Ein wesentliches Argument der Kritik ist da zumeist, es würde keine Qualitätskontrolle geben. Nun sei mal dahingestellt, ob es die Qualität eines Artikels verbessert, wenn der Chefredakteur zwischen zwei Kaffee einen Artikel überfliegt, ob dieser auch die für ihn, seine Geschäftsführer und seine Gesellschafter die richtige politische Richtung aufweist. Diese Vorgehensweise ist nach meinem Verständnis nicht geeignet, Inhalten mehr Tiefe zu geben.

Tatsache ist, wir Blogisten sind faulflexibel, lern- und anpassungsfähig. Ganz im Gegensatz zu manchen großen Gesellschaften, wo schon der Bericht über den Kaninchenzüchterverein zum Politikum werden und dessen Formulierung über die Karriere des Verfassers entscheiden kann. Viel wichtiger erscheint mir da, dass jeder Blogger zumindest selbst kurz aufschaut und sich an die Nase fasst, bevor er einen Artikel heraushaut. Und sei der Leserkreis auch noch so klein.

Deshalb starte ich heute die Aktion Lieblingspost. Den Button kann sich dann jeder, der möchte, auf sein Blog legen, und mit dem Artikel verlinken, der seiner Meinung nach gerade der beste und liebste ist. Und damit der verlinkte Artikel nicht veraltet, wäre jeder Schreiber angespornt, täglich Qualität zu liefern und sich selbst jedes Mal ein bisschen zu toppen. Dies sollte dann die Diskussion über Qualitätskontrolle obsolet machen.

MusMus.

Jede Jahreszeit hat ja so ihren Reiz. Auch wenn man hier im Norden die Jahreszeiten Herbst, Winter und Frühling nur schwerlich auseinanderhalten kann, weil alles irgendwie grau und matschig ist, so ist zumindest spätestens Ende Oktober die Jahreszeit des Wintergemüses angebrochen.

Kürbis, Kohl in verschiedenen Farben, und auch Steckrüben. Diese lassen sich bevorzugt als Rübenmus verarbeiten, man erhält eine warme, nahrhafte und - für diejenigen wichtig, die noch auf Eigenheimzulage bauen - preiswerte Mahlzeit, die sich ein paar Tage hält, wahlweise versetzt mit Karotten, roten Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln, Butter, Olivenöl, Schinken, Speck, oder geräucherter Forelle. Was eben noch so da ist.

Über die Jahre wurde ich nach eigenem Eindruck immer besser im Kochen von Rübenmus. Konsistenz, Farbe, Geschmack, all das fügte sich mit der Zeit mit mehr Harmonie zusammen. Der heiße, bräsige Brei kündigte seine Verzehrfertigkeit dann gern mit einem zähen, dumpfen Ploff anstelle von schmalgewichtigem Blubbern an. Es lebte und wollte aufgezehrt werden.

Gestern gab es das erste Mal in diesem Herbst die leckere Matschepatsche. Ich deckte den Tisch und stellte den dampfenden Topf auf den hölzernden Untersetzer. Die Tischdame, sonst recht aufgeschlossen für jedes kulinärrische Experiment, hatte sogar letzte Woche meinen Lammrücken mit Schokoladensoße weggeputzt, lehnte überraschender Weise unter heftigem Kopfschütteln ab. Ich fühlte mich zurückgewiesen und befragte sie nach den Gründen. "Mir ist nicht so danach. Sonst liebe ich alles, was du kochst, aber diese Gemüsesuppe, das geht heute gar nicht." Sprach´s und schmierte sich ein Knäckebrot.

Mein Gaumen wölbte sich wie ein Eisberg und fror mein Herz ein. In meinem Kopf explodierte Brei. Meine Schultern fielen in den Topf. Man kann das verstehen, wie man will, vielleicht auch als Alternativreaktion, falls man noch nicht weiß, welche neue Frisur man möchte. Ich war verärgert. Ich verstand trotz des abgefederten Feedbacks nichts, hatte ich mich doch auf einen Mundvoll Rübenmus in Gesellschaft gefreut. Es ist schließlich auch die Jahreszeit des Kerzenscheins und des beschwipsten Desserts.

Nur irgendwann kommt in jeder Beziehung der Tag, an dem sie Dein Rübenmus nicht mehr mag.

Dienstag, Oktober 25, 2005

Tristy Thursday

Heute morgen gleich schlecht geschissen. Noch mal hingegangen, probiert, ging aber nicht noch mal. Nachdem mein Wochenende schon freudlos an mir vorbeigerauscht war, bin ich wieder ins Grübeln geraten. Vor allem deshalb, weil offenbar jeder, der mir ein Gespräch aufnötigen wollte, ausdrücken musste, wie toll es ihm gerade geht, und was für hippe Sachen am Wochenende wieder gelaufen sind. Als mir dann der Kragen geplatzt ist, und ich schrie, dass ich am Wochenende nur gelesen und ferngesehen habe und es diesmal trotz Galapagos-Kaffee und schwärzester Schokolade ganz anders als Klasse fand, und überhaupt hier alles den Bach runtergeht und man davor seine Augen nicht verschließen sollte, erntete ich als Reaktion ein "Das finde ich jetzt aber mutig von dir".

Gibt es einen Geheimcodex, von dem ich bisher nichts wusste, dass man die Wahrheit einfach nicht aussprechen darf, und, je mehr es in die Grütze geht, desto mehr ist man gezwungen, seine Augen von innen dichtzumachen? Getreu dem Motto: Ich stecke bis zum Hals in der Scheisse, aber die Aussicht ist gut?

Montag, Oktober 24, 2005

Love it or leave it.


via hier.

Aus die Maus.

Ich sympathisiere überdurchschnittlich stark mit den Aktionen Xavierfree und Tötet Diddel.

Brief an meinen Vermieter

Schwierige Zeiten erfordern kreative Maßnahmen. Also:

"Anpassung Mietverhältnis

Sehr geehrter Herr (...),

aufgrund einer Vergleichsbetrachtung anhand des Kieler Mietspiegels ist mir aufgefallen, dass meine Netto-Kaltmiete recht deutlich über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Auch wenn man den direkten Vergleich mit anderen Wohnungen innerhalb des Hauses nimmt, liege ich – trotz vergleichbarer Ausstattung – teilweise signifikant über dem Quadratmeterpreis anderer Wohnungen. Mir ist zwar bewusst, dass dies sicher auch an der jeweiligen Mietfolge und der Vertragsdauer der jetzigen Mieter liegt, dennoch scheint mir der Unterschied enorm zu sein.

Angesichts des derzeit vorherrschenden großen Leerstandes von Kauf- und Mietwohnungen in der Gegend um den (...) – beispielsweise gibt es direkt nebenan gleich zwei Wohnungen, die größer und günstiger sind - und in anderen schönen Lagen in Kiel sowie den heute sehr niedrigen Kapitalzinsen, möchte ich – unter Hinweis auf die gesamtwirtschaftliche Lage, die wirtschaftliche Situation Kiels, und insbesondere meine Lebensplanung für die nächste Zeit – mit Ihnen gern eine Anpassung in Gestalt einer Verringerung der Nettokaltmiete um € 115,- (15%) ab dem 01.01.2006 vereinbaren. Ferner möchte ich vorschlagen, dass der Gefrierschrank, der in der ursprünglichen Planung der Küche vorgesehen war, nunmehr eingebaut wird.

Aufgrund bestimmter Termine, die ich aufgrund diesbezüglicher Bemühungen einzuhalten habe, bitte ich um kurzfristige Rückmeldung, gern binnen der nächsten zwei Wochen.

Für Fragen stehe ich gern zur Verfügung – auch wenn Sie mir ein Kaufangebot für die Wohnung übermitteln möchten, bin ich gesprächsoffen.

Mit freundlichen Grüßen"

...und wenn wir das jetzt bitte alle machen?!

Samstag, Oktober 22, 2005

Nützliches Wissen, VII.

1. Am Toten Meer kann man kaum einen Sonnenbrand bekommen. Es liegt 400 Meter unter dem Meeresspiegel, seine Dunstschicht ist so dick, dass schädliche UV-Stahlen nicht durchdringen.

2. Die Geschmacksrichtung grüner Gummibärchen ist ´Erdbeere´.

3. Die NPD lässt ihre Parteizeitung ´Deutsche Stimme´ in Polen drucken.

4. Asiaten werden schneller seekrank als Europäer.

5. Der Weltrekord im Dauerschluckauf liegt bei 69 Jahren.

aus Neon

Freitag, Oktober 21, 2005

Liebe Dein Spiegelbild wie Dich selbst.

Nicht zu rettener Text:

Der Herbst hält mich in seinem trägen Griff. Blut tropft auf die Bäume und färbt die gelben Mützen rot. Ich komme in dieser Rückwärtszeit nicht aus dem Bett. Nachts hält mich die Anspannung wach. Morgens vor dem Spiegel sollte ich mich küssen. Stattdessen rasiere ich mich lieber. Hat mehr Abstand. Ist sicherer. Ich hebe meinen Blick, und kurz danach folgt das Gesicht. So nackt. So zerhackt. Feen tragen keine Stiefel mehr, die Feen sind tot, das Leben scheint kaum mehr als Pflicht zu sein. Ich rasiere meine 550 Beine und dusche mich in den Tag. Keine Überraschungen heute. Frauen werden nicht Frank heißen und der Don wird nie Commandante werden. Nuf Nuf, kein Hurra. Ich durchsuche jeden Winkel meiner Hosentasche nach Penunsen, will doch Frühstücken, wenigstens Kaffee und Bier. Und Dinkelvollkornkeks. Erfolglos, ich werde wieder bei den brenndenden Tonnen landen, ab und auf nach vorn. MTV ist nicht die Welt, die Welt ist eine Hüpfburg in Auflösung. Beim Klo rückwärts einparken. Der Sonnenkönig schaut zu, der kahle Merlix bezaubert die Zauberhafte. Elfengleich zieht´s uns an einen Ort weit weg von Texas, dort steht unsere Lounge, vollgekackt mit rotem Hundedreck. Wirres Bloggen schützt vor Torheit net, eher im ganzen Gegenteil, das Teil. Der klare Blick senkt sich links von der Spree, knapp neben der Elbe. Es gibt Wortschnittchen und Pappenhappen. Bittersüße Schokolade am Exit. Kein Schritt vorweg, dafür krasse Eigenarten beim Schrei nach Liebe. Nicht Lu, nicht Neun, kein Girlthing, kein Dregg, kein Schmuddelblog. Schon lang kein Bettgeflüster mehr. Nix Bild. Nix Glob. Nix Glob.

Und: Ja, ich bin stockbesoffen! Oder wie wollen Sie sich das sonst erklären?

Ich krieg Hunger.

You Are Mexican Food

Spicy yet dependable.
You pull punches, but people still love you.

Sticky Fryday.

Gute Besserung, Tabbs!

Kender du forskellen.......på damer og rigtige kvinder ?

Damer: Hvis du ved et uheld har kommet for meget salt i den mad, du er ved at lave, så læg en rå kartoffel i gryden. Den vil opsuge det overflødige salt.

Rigtige Kvinder: Hvis du ved et uheld har oversaltet maden, er det sgu bare ærgerligt.

Damer: En nem kur mod hovedpine er at skære en limefrugt over og gnide den mod panden. Det klarer hovedpinen.

Rigtige Kvinder: Tag en limefrugt, bland den med tequila og chili og drik det. Du har ganske vist stadig hovedpine, men nu er du ligeglad.

Damer: Ved at lægge en lille skumfidus i bunden af en vaffelis kan man undgå, at isen drypper.

Rigtige Kvinder: Sug for pokker isen ud af bunden af vaflen. Du ligger alligevel garanteret på sofaen med benene oppe og spiser den.

Damer: For at undgå at kartofler spirer, kan man lægge et æble ned i posen til dem.

Rigtige Kvinder: Køb kartoffelmospulver og opbevar det i et køkkenskab i op til et år.

Damer: Kager får en pæn, blank overflade, hvis de bliver penslet med æggehvide inden bagningen.

Rigtige Kvinder: Der står ikke noget på Amos færdigblandinger om at kagen skal pensles. Lad være med det.

Damer: Hvis du har svært ved at åbne et glas marmelade el.lign., kan du prøve med gummihandsker på. De giver et bedre greb.

Rigtige Kvinder: Bed din lækre, rige single-nabo om at åbne det!

Damer: Lad være med at hælde overskydende rødvin ud. Det kan fryses i isterningbakker og bruges senere i saucer.

Rigtige Kvinder: Hvad er overskydende rødvin?

Donnerstag, Oktober 20, 2005

Liebe

Hier wird es heute überhaupt nicht hell, verdammt!

"Sex: Barfuß, nur im Holzfällerhemd. Kanada."

Ernte 2005

Hatte gedacht, das wäre einfacher mit der Landwirtschaft. Hatte Tomaten, Erdbeeren und Kartoffeln auf dem Balkon angepflanzt. Die neun Tomatenpflanzen brachten bisher immerhin gut vier Kilo nette Bio-Tomaten hervor, die Erdbeeren immerhin ein Schälchen, aber die Kartoffeln sind so gar nicht gekommen. Hier das Bild der Ausbeute dieses Jahr. Ratlos.

Mittwoch, Oktober 19, 2005

Kiel vs. St. Pauli 4:1

Die Temperaturen treiben dem Nullpunkt zu. Gestern saß ich ein letztes Mal am Fuß der Steilküste, drehte mir eine Gauloises und starrte aufs Wasser. Das ist etwas, was ich ganz gut kann: Aufs Wasser Starren. Das Meer war unruhig, es wusste, jetzt kommt der Winter, jetzt kommen sieben Monate Bewegung bei eisiger Kälte. Es waren immer noch viele Segler draußen. Lustig bunte Dreiecke. Eines der größeren Schiffe wendete und nahm Kurs auf Land. Es kam auf mich zu. Ich kam mir vor wie in diesem alten Videospiel, in dem man als U-Boot große Kriegsschiffe versenken sollte, und ich war entdeckt.

Als das Schiff näher kam, konnte ich erkennen, dass es ein Piratenschiff war, die Piratenflagge flatterte bedrohlich am Hauptmast. Ehe ich weglaufen konnte, stach der hölzerne Bug auch schon in den Sand. Ich sprang auf und versuchte noch, die Steilküste heraufzuklettern, doch der lehmige Sand kam mir in großen Brocken entgegen. Hinter mir tönte eine höhnische Stimme: "Haben wir dich überrascht, Wulfnoth!" Die Stimme fror mir die Kehle zu, so dass meine Erwiderung unterhalb des Halses steckenblieb. Ich wusste zwar in der Panik nicht, wie ich hieß, aber Wulfnoth war mit Sicherheit nicht mein Name. Ich wurde an den Waden gepackt und durch den Sand geschleift. Sie banden mir Hände und Füße zusammen und stopften mir einen Knebel in den Mund. Dann wurde ich auf ihr Schiff geschleppt.

Es roch nach Teer und verdorbenen Früchten. Ich riss die Augen auf, als die Bande Seeräuber eine Gasse bildete, und der Kapitän auf mich zukam. Es war eine Frau, groß und dunkel, mit brennenden, schwarzen Augen. Sie stand seebärig, breitbeinig vor mir. Sie hielt mir ihren Säbel, den zwei kleine Kerben zierten, an den Hals, und sah mich mit vorgerecktem Kinn finster an. Dann stellte sie sich hinter mich, so dass ihre offenen Haare mich streifen konnten. Es duftete nicht böse. Sie flüsterte: "Du bist nicht Wulfnoth, aber du weißt, wo er ist." Ich schüttelte hektisch den Kopf, und machte ein flehendes Geräusch. Sie knurrte, aber irgendwie war ihr klar, dass dies nicht ihr größter Fang werden würde. "Schmeißt ihn über Bord. Dieser Jammerlappen hat keine Ahnung", so ihre barsche Anweisung. Ich bemühte mich, nicht zu erbrechen, ich wusste nicht, wie sich das in meinem geknebelten Zustand auswirken würde.

Drei Kerle packen mich und warfen mich ohne zu Zögern über die Brüstung. In meinem Gehirn explodierte eine Handgranate. Fast zeitgleich überkam mich im Flug aber Hoffnung, da das Schiff noch nicht abgelegt hatte. Ich landete in der Brandung, schlug sanft auf dem Grund im seichten Wasser auf und wurde Hals über Kopf an den Strand gespült, wo ich nach kurzer Besinnungspause auf sichere Höhe robben konnte. Ich blieb mit schwerem Herzklopfen vorerst bewegungslos liegen. Nach einer Weile löste sich das Schiff im aufkommenden Nebel auf, und mit der Zeit verschwanden Fesseln und Knebel.

Ich musste sie wiedersehen.

Dienstag, Oktober 18, 2005

Flaum ums Maul trifft blutjunge Lippen

Wie anders wäre die Herbsteszeit zu verarbeiten, könnte man nicht in seinen Depressionen schwelgen, diese ausleben und ausdrücken. Manche spielen Klavier - hab ich auch zehn Jahre versucht -, manche malen Bilder, andere schreiben Gedichte. Leider sind diese Gedichte immer niederdrückend - die Blätter fallen, niemand berichtet über die positiven Seiten: Kartoffel- oder Kürbisernte z. B.

Um das Klischee mit den Gedichten auch nicht zu sehr zu strapazieren, so sehr mir auch danach wäre, mit einer Buddel Wein fröstelnd am Strand Rilke zu murmelieren, nein, statt Gedichten soll es diesmal geben:

Geschichten: Flaum ums Maul trifft blutjunge Lippen.

Ich leg´ keinen vor, Ihr seid öhne Zögern dran!

Montag, Oktober 17, 2005

Ode an den Sonnenkönig.

Oh Feuerlanze.
Oh Glücksstab.
Oh Schwanz.
Oh dreckiger Fink.
Oh Pimmel.
Oh Lümmel.
Oh Schniedel.
Oh Schwengel.
Phallus klebt allus.
Phallus klebt allus.
Oh Spritzbock.
Oh Riemen.
Oh Pint.
Oh Pullermann.
Oh Zischer.
Oh Penot.
Oh Glied.
Oh Rohr.
Phallus klebt allus.
Phallus klebt allus.

(...)

Müllabfuhr und Frisurzensur.

So wie´s aussieht, wird der Blogcounter nun doch aufgeräumt. Ich bin gespannt.

Im Stehen.

Aus der Apotheke frisch eine neue Probe mitgebracht: Fußcreme, Spezialpflege für sehr trockene, raue Füße. Hauptwirkbestandteil: Harnstoff. Macht also Sinn, sich morgens beim Duschen auf die Füße zu pinkeln, tut man gleich noch was für die Getretenden, und spart obendrein noch Apothekengeld, ganz zu schweigen vom Klospülungswasser.

Mir geht gerade auf: Ich bin jetzt also in dem Alter, in dem man mir ungefragt Proben von Fußcreme mitgibt. Wahnsinn!

Sonntag, Oktober 16, 2005

Die kleine Sonntagsprovokation, II.

Weil sich hier jeder in die Herzen anderer Menschen heuchelt, dass es nur so kracht, schamlos lügt, ohne mit der Wimper zu zucken oder wenigstens am Popo Rot zu werden, sollten wir anfangen, jene Zeitgenossen schätzen zu lernen, von denen glasklar feststeht, dass es unsere Feinde sind. Wer Feinde hat, weiß, woran er ist!

Deshalb frage ich vertrauensvoll Dich, lieber Leser: Willst Du mein Feind sein?

(Die kleine Sonntagsprovokation heute wegen extremer Sonntagsträgheit aus "Blond" adaptiert)

Samstag, Oktober 15, 2005

Nützliches Wissen, XII.

1. Eine Wanderratte kann sich bis zu 500 Mal in sechs Stunden paaren.

2. Tauben können Bilder von Monet und Picasso am Malstil unterscheiden.

3. Die ersten Zigaretten wurden von Marlboro mit rosafarbenen Filtern verkauft, damit Lippenstift darauf nicht zu sehen war.

4. Louis Réard, der Erfinder des Bikini, war Maschinenbauingeneur.

5. Bei den olympischen Spielen in Athen 1906 gewann Deutschland eine Goldmedallie im Tauziehen.

(aus Neon)

Freitag, Oktober 14, 2005

Start Flying after Test!

Der Entschluss, etwas aktiv gegen die aufkommenden Herbstdepressionen zu tun, war sicher einer von der Hey-Wow-Sorte. Zu irgendwas muss der Herbst mit seinem Kuschelwetter schließlich gut sein. Versuchsaufbau: Drei 100%ige Schokoladen, Kamba 100%, Leysieffer Jahrgangsschokolade (2000) 99%, Domori Puro 100%. Zugegeben, nichts für Weicheier, die 100%igen muss man schon lieben, es geht teilweise hart zur Sache.

Zuerst der Soundtest: Hier liegen Kamba und Domori klar vorn, voller, ploppiger Schokoladensound beim Teilen, während die Leysieffer etwas laut und unschokoladig klingt, trotzdem aber gut. Macht Lust auf mehr.

Erster Eindruck: Das Äußere ist bei allen Dreien schön samtig und schokoladig, die Domori glänzt mit Glattheit, die anderen sind etwas rauer, die Leysieffer richtiggehend edel matt.

Geruch: Die Kamba kommt schön mandelig duftend daher, die Leysieffer etwas seifig und mit Orangenduftölduft (!), die Domori fruchtig und frisch.

Die Aromen: Die Domori punktet mit der größten Fülle an erkennbaren Aromen, klar im Vordergrund finden sich Kirsche oder Kirschöl, dahinter Vanille, Kaffee, Pfeiffentabak, Haselnuss, Kräuter, ein Hauch Zimt. Die Kamba kommt sehr spät in die Gänge, zunächst rätselt man ein wenig herum, schmeckt dann aber klar Kaffeearomen und Gewürze. Die Leysieffer stört mit ihrer Seifigkeit im Untergrund, der die schön breite Erdigkeit und die Waldpilze überdeckt. Vanillie und Taback ziehen nach. Vielleicht ist die Tafel einfach ein wenig überlagert, sonst war nach meiner Erinnerung mehr Begeisterung aus der Leysieffer zu holen.

Den längsten Abgang hat die Domori, sie verwirrt auch nach einer Stunde noch die Geschmacksnerven mit leicht buttriger Note.

Im Gesamteindruck überzeugt wieder die Domori mit perfekter Ausgewogenheit zwischen Bitterem und Süße, sie hat die wenigste Säure. Sie schmeckt wie sie riecht. Die Kamba ist die bitterste der Drei, hat aber dezente, gut eingebundene Säure. Die Leysieffer hat ihr Bitteres gut gebunden, sie setzt aufs Erdige. Alle drei halten im Geschmack, was sie mit dem Geruch versprechen.

Fazit: Bei mir siegt klar die Domori Puro (98 Punkte), dahinter folgt die Kamba (90 Punkte). Knapp auf Platz 3 landet die Leysieffer (88 Punkte), die sich als einzige einen minimalen Zuckerzusatz gönnt, jedoch hervorragend zum Sonntagskaffee passt.

Glücklich machen sie alle drei.

Mittwoch, Oktober 12, 2005

Goldener Oktober.



Einmal noch den Wind unter dem Helm.
Einmal noch am Heck eines 5ers kleben und wissen, er hat keine Chance, wenn die Lücke kommt.
Einmal noch mit 280 über die Autobahn, die Straße zum Dreieck machen.
Einmal noch den Asphalt einsaugen, mit dem Vorderreifen aufsaugen und mit dem Heck freilassen.
Einmal noch dem Tod entrinnen.
Einmal noch links antäuschen und rechts vorbei.
Einmal noch der Sonne entgegen und von hier an blind.
Einmal noch Kurven räubern und Jungfrauen erschrecken.
Einmal noch Kurven kratzen und Ducatis jagen.
Einmal noch rasen, bis der Tank leer ist.
Einmal noch in 90 Minuten nach Hannover.
Einmal noch Schräglage, bis Mutter hinten runter fällt.
Einmal noch Bremsmanöver und Glück gehabt.
Einmal noch AC/DC und Stones zusammenfügen.
Einmal noch ganz in Leder am Strand liegen und dem Meer zusehen.
Einmal noch beide Hände hochreißen wie Rossi.
Einmal noch Vollgas.

Jemand Interesse?

Raus aus meinem Haus!

Für alle die, die diese Seite mit Hilfe der Suchbegriffe "Eva Briegel ficken" und "Eva Briegel nackt" bzw. "Eva Briegel Brüste" oder "Eva Briegel Mutter pisst" erreichen, hier noch die Alternativlinks:

http://www.gehirne.de/db/opt_entfernen.php3?run=geschichten&real=1&nr=7310
http://www.forum-neukoelln.de/index.php?id=744

Nichts für mich.

Ich sprach darüber, jetzt haben wir das hinter uns. Was soll ich darüber berichten? Ich hab diese Verleihung noch nicht richtig wegsortieren können. Information overflow. Impression overflow. Pressure overflow. Emotion overlow. Nobleness overflow. Traditions overflow. Familiy overflow. Excess of exorbitance oversize surfeit overkill in abundance...overflow.

So aufgeregt hatte ich meinen Vater noch nie gesehen. Er wollte gern noch ein paar Worte sagen, auch, dass das alles ohne seine liebe Frau nicht möglich gewesen wäre.

Unser Ministerpräsident war gut und locker drauf, er nahm die Spannung aus der Luft und wirbelte sie mit einem Wortschwall durch das Fenster ins Freie. Fester, angenehmer Händedruck. Doch wählbar, na ja. Mutter stand sicher und geschmackssicher. Der Wechsel zu den ernsten Worten ebenfalls gut gelungen. Ohne Ehrenamt wäre die Welt ein finsterer Ort, also fast. Man scherzte, man freute sich. Ich machte Fotos mit dem Handy, allesamt verwackelt. Edel, Schädel, Gäste, Haus.

Hinterher Essen mit dem Kreispräsidenten. Ich nahm nen Aperol vorweg. Wenn dafür kein Geld mehr da wäre, das wäre schlimm. Fisch könnten die hier ganz gut. Sagt man.

Ich bin zu durcheinander zum Bloggen.

Dienstag, Oktober 11, 2005

Volle Kanne Kunst.

Früher trank ich gerne Beck´s. Es gibt sogar ein Kinderfoto, auf dem ich mit den schönen grünen Flaschen mit dem Schlüssel umgeben bin - wird nachgereicht. Für alle, die jetzt kreativ werden wollen, hat Beck´s einen Fashion-Wettbewerb ins Leben gerufen. Hier.

Nicht die Bohne.

Was für ein Scheißtag gestern, Verzeihung! Über die Regierungsmissbildung ist ja bereits genug geschrieben worden. Aber auch sonst: Da sind erst gleich drei Pläne für einen Ortswechsel von ihrem erfolglosen Kurzurlaub zurück, und dann macht meine Werkstatt einen Uiuiuiui-Kostenvoranschlag über 1.100 Euronen für die Karre. Dabei fährt sie noch. Konnte mich dann auch nicht trösten, dass ich sie auf 700 runterhandeln konnte, weil nicht alle Ersatzteile echtvergoldet sein müssen. Und abends dann ist der Wein, auf den ich mich die ganze Woche gefreut habe, nicht an seinem Platz - er ist einfach weg. Ich könnte schreien. Da hilft es nicht die Bohne, wenn noch eine Spedition klingelt, um mir vier Gläser Mutters Feinstes vorbeizubringen. Wenigstens bleibt ein kleiner Trost und die Lehre am Ende des Tages:

Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.

Montag, Oktober 10, 2005

Außenschröder, II.

Seit Monaten fordere ich, dass Gerhard Schröder nun Außenminister wird. Ist doch der perfekte Job. Ist traditionell der beliebteste Politiker, kann für die Rentenkürzungen und Wirtschaftsflaute im Ländle nichts, kann den Staatsmann raushängen lassen und Hin und Wieder ein paar dicke Verträge in China holen, Rumreisen, dazu sogar noch Friedensengel spielen. Er ist ein guter Mann.

Jetzt, wo Merkel Kanzlerin wird, fordere ich den Gerd auf, über seinen Schatten zu springen und das Außenamt zu übernehmen! Eitelkeit zählt als Ausrede nicht. In vier Jahren wird dann neu gewettet!

Und falls nicht: Trinken wir ein Bier zusammen?