Gerade bin ich zurück aus dem OP, und frage mich, ob es ein Segen oder ein Fluch ist, Privatpatient zu sein. Denn einerseits hatte der Doc zunächst erst in sechs Wochen einen Termin, bis er das "P" oben auf der Karte sah, und ich plötzlich doch gleich heute drankommen und es damit sofort hinter mich bringen konnte. Andererseits hatte ich aber sofort ein schlechtes Gewissen, weil die Kassenmenschen im Wartezimmer schon lautstark moserten, dass sie bereits drei Stunden warten mussten, und das obschon ein großes Schild mahnte, abzuwarten, sobald man sich angemeldet hatte. Sie beruhigten sich aber wieder, als sie einsehen mussten, dass Randalieren in der 70er Jahre Einrichtung der Station nicht viel Aufmerksamkeit erregen würde.
Auch muss man als Privatzahler ja immer Angst haben, dass zu viel gemacht wird, da dann auch viel abgerechnet werden kann. Bin also froh, dass im Wesentlichen noch alles dran ist.
Wie dem auch sei, sowohl Segen als auch Fluch lassen sich in Krankenhäusern noch beliebig irrwitzig verstärken, indem man als Beruf "Jurist" nennt. Dann nämlich erfährt man eine besondere Aufmerksamkeit, wird ausführlich über die Risiken einer OP aufgeklärt, und es ist immer jemand da, der sich entschuldigt, dass man so lange warten muss, oder der einem erklärt, was nun gerade für einen gemacht wird, damit alles besonders glatt läuft. Ferner muss man sich bei jedem Nadelstich kleine, gar nicht bös´ gemeinte Witzchen darüber anhören, dass das jetzt eine gefährliche Körperverletzung sei und ob man dazu einwillige. Ich versuchte dieses pflichtschuldige Gewusel etwas abzumildern, indem ich sagte, ich wäre in eigenen Sachen eher nachlässig. Ohne Erfolg, das vergrößerte leider nur die Nervosität. Und Nervosität im Saal fand ich nicht direkt zielführend. Die müssen ein schlechtes Gewissen haben, die Ärzte. Oder kostspielige Erfahrungen. Nun gut.
Genauere Schilderungen des Abklebens der Operationszone oder der nachfolgenden OP spare ich mir und der Blogosphäre ebenso wie Videostream oder Chirurgenwitze. Alles das würde den U-18-Status dieses Blogs massiv gefährden - es müsste dafür sogar eine neue Altersgrenze eingeführt werden, z. B. "Blutbad-Ü30", denn darüber kann einen kaum noch etwas schrecken, wie ich heute im Selbstversuch feststellen durfte ("So ganz bekommen wir die Stelle nicht beträubt - Sie können sich ja melden. Wenn Sie schreien, spritzen wir noch ein bisschen Betäubung nach. Ach, Mist, geht ja gar nicht, die Einstichstelle ist ja schon abgeklebt").
Jedenfalls bin ich entgegen zwischenzeitlichen Erwartungen sicher auf heimischen Boden zurückgekehrt, wenn auch wankend, und auch ganz froh, eine gute Ausrede zu haben, dass ich heute nicht Wohnung Streichen muss. Ich soll mich ein paar Tage schonen, meinten die Schoschonen. Abgeklebt war ja schließlich schon.
23 Kommentare:
privat oder kasse... egal, hauptsache alles gut überstanden!gute besserung und die schonung nicht vergessen!
keep on schoning
Gute Besserung :-)
Dann mal schön samsam.
Und das mit dem "Mehrmachen" kennt man ja.
"Und wo Sie schon mal offen waren, haben wir noch schnell den Vergaser ausgewechelt. Wussten Sie, dass Sie Öl verlieren?"
Auch von mir, eine gute Besserung.
Was hat man denn rausoperiert?
soso, privatpatient, verstehe ;). nur in deutschland ist es möglich, sich komplett privat zu versichern ohne beiträge (oder steuern) für die allgemeine krankenversicherung zu zahlen. unter gerechtigkeitsgesichtspunkten schwer nachzuvollziehen, saying that, ärgere ich mich gerade schwarz, dass ich meine private studentenversicherung nicht nach kiwi-land mitgenommen habe...
Flensblog, SirD., ASA, The Exit, Danke.
Eigenart, das Öl spritzte nur so. =)
Kiwi, ich find´s ja auch ungerecht, besonders, wenn man sieht, wie scheisse die Kassenps "abgehandelt" werden. Im Wartezimmer kam schluchzend eine Frau rein, die ihrem Mann mitteilte, sie hätte einen Tumor. Sie hatten sie einfach so rausgeschickt, ohne weitere Beratung.
ja jetze rückense doch raus mitte sprache! sarnse ma ohne welches körperteil/anhängsel müssense dennu lebn? nich vergessen: offenheit, ehrlichkeit usw.!
Und auch von mir: möge sich ihr zustand nicht verschlimmern!
@pulsiv: Wollen wir hoffen, dass es kein wichtiges Anhängsel war.
und zum glück muss man nicht jedes anhängsel rausschneiden... mit manchen kann man ja auch einfach schluss machen... :-)
Genau, wenn schon keine Bilder, dann FAKTEN: Welches Ei war´s?
Immer wieder schön beim Arzt/im Krankenhaus: "Entspannen Sie sich, das wird gleich weh tun"... oxymorig...
achja, gute Besserung!
na denn mal auch von mir ne gute Besserung und Abends immer schön häufig zum Klo gehen... macht den Morgen angenehmer.
Hast du dich "Beschneiden" lassen ?? :-)))
Ein Junge, ein Junge!
Sagen wir so: Es gehörte etwas einfach nicht da hin.
kiwi hat recht. daran krankt dieses deutsche krankenversicherungssystem. gutverdiener können sich prima aus dem system verabschieden. werden sie arbeitslos, werden sie wieder prima von der gesetzlichen abgefedert. frechheit.
nur kein schlechtes gewissen. da die privaten den dreifachen satz bezahlen, können sich die krankenhäuser überhaupt die geräte leisten, die dann auch alle benutzen können. es gibt immer zwei seiten... aber gute besserung (und falls es etwas war, das nachwachsen kann/soll: hoffentlich geht es schnell ;) )
Was man auch auf keinen Fall tun sollte, ist irgendwelchen Polizisten mit Jurazeug kommen. Aus irgendeinem Grund reagieren die ähnlich wie die Ärzte - Ehrfürchtig und agressiv. Und das will man ja beides nicht so richtig.
BSC, nun zahlen die Besserverdienenden auch horror-viel in die Arbeitslosenversicherung - meist ohne je etwas herauszubekommen. Na egal, dass das System ungerecht ist, darüber müssen wir nicht streiten. Aber Kopfpauschale und Bürgerversicherung ist ebenfalls Blödsinn. Mehr Geld ins System heilt das System nicht.
eric, die quersubventionierung der privaten halte ich mal für ein gerücht, denn bis vor kurzem konnten sich die chef- und oberärzte den dreifachen satz noch selber in die tasche stecken und alte verträge wurden durch die gesundheitsreform nicht ungültig, aber ganz von der hand weisen kann man das nicht, nur der effekt ist marginal und ist keine rechtfertigung für die pkv.
kleinesf, weder die kp noch die bv wollen mehr geld in das system pumpen, der hauptunterschied ist, das die kp durch steuern umverteilen möchte, während die bv die umverteilung innerhalb des versicherungssystems beibehalten möchte. in den auswirkungen dürften sie sich dann aber immens unterscheiden...
gut abgelenkt.
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