Freitag, Oktober 28, 2005

Sammlerlatein.

Ein Blick aus dem Fenster, und die morgendlichen Schleier verschwanden zugunsten heiterer Gedankenwirbel. Da stand sie immer noch, die Fireblade. Gleich neben der Bandit. Dann noch fein AC/DC zum Frühstück, und viel konnte nicht mehr passieren.

Da ich meine Brötchen seit geraumer Zeit selbst buk, und auch nicht als Hundefreund bekannt war, fiel es mir schwer, gleich morgens eine Runde um den Park zu joggen - auch weigerten sich meist meine Knie, denen die letzte Operation noch in den Knochen steckte. Aber an jenem Tag quoll der Müll unter der Spüle so dermaßen über, dass ich einfach keine Wahl hatte. Ich schnappte mir den Beutel, an dem ich sogar noch zwei weniger verklebte Stellen zum Anfassen fand, und tappste schwungvoll die fünf Stockwerke hinunter.

Wo ich dann schon mal im Hof war, konnte ich auch gleich mal nach den Maschinchen sehen. Na, Mädels, wie geht´s? Soll ich euch noch ne Folie für den Winter besorgen und euch dick einölen? Ich strich schwer verliebt mit zwei Fingern über das Leder der Sitzbank und schaute nach dem Rechten. Was war das? Zwischen Armatur und Verkleidung steckte ein walnussgroßes, braunes Etwas, das dort nicht hingehörte. Ein Sprengsatz? Ein Attentat?

Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich das Ding in der Maschine tatsächlich als Walnuss. Ich griff danach, um sie zu entfernen, als plötzlich keine zwei Meter hinter mir lautlos ein dunkelbraues Eichhörnchen auftauchte und sich dort gespannt aufbaute. Ich hatte schon von den dunkelbraunen Drecksbiestern gehört, die langsam aber sicher die einheimischen hellbraunen verdrängen. Ich schaute ihm tief in die Augen, konnte aber keine Regung bei dem Tier ausmachen. Ich beschloss, die Nuss vor mir auf den Boden zu legen, und entfernte mich rückwärts, um ihm keinen Schrecken einzujagen. Ich war ja keiner von denen, die ihre Macht mit Fußaufstampfen oder Schrotflinten demonstrieren mussten.

Das Eichhorn blieb regungslos, bis ich den Hof verlassen hatte. Dann vergaß ich die Sache - bis heute. Als ich heute wieder zu den Mädels auf den Hof ging, um sie winterfest zu machen, da fand ich genau zwischen Armatur und Verkleidung wieder - die gleiche Nuss.

12 Kommentare:

Bloggsberg hat gesagt…

Da haben Sie offenbar einen Freund fürs Leben gefunden, Herr F.
Keine Angst um den Lack?

Anonym hat gesagt…

schoene geschichte. die haben ganz viele verstecke ueberall - guck mal unter deinem kopfkissen :)

F hat gesagt…

Bloggsberg, Lack? Ist doch sandgestraht, alles... ;-)

Sabbeljan, there are no monsters under the bed.

Anonym hat gesagt…

Die haben doch einen an der Marmel, diese Eichhörnchen.

1 hat gesagt…

süß! (man das Wort benutz' ich wirklich selten)
Da fällt mir ein:
Unsere Katze hat vor ein paar Tagen ein Eichhörnchenbaby im Keller verputzt, falls ihnen die Nüsse also auf die Nüsse gehen schaffen sie sich doch auch eine an ;)

F hat gesagt…

Ich hab zwei Katzen, aber die stehen mehr auf Schmetterlinge und Vögel. Das Wort Marmel muss ich unbedingt wieder in den aktiven Wortschatz übernehmen.

Anonym hat gesagt…

wie niedlich. das eichhörnchen will nur mal motorrad fahren!

Anonym hat gesagt…

Hehe ein Eichhörnchen mit Stil? Aber passen sie nur auf bis das Biest gelernt hat ihr Krad kurzzuschliessen. Vrroommm und weg ist er. Von Wegen Nüsse, das Tier is doch nur scharf auf die Ladys

F hat gesagt…

Könnte gehen. Ersten Gang reinhauen und dann an den Gashahn hängen.

Glam hat gesagt…

dangerous liaisons... it´s the infamous global squirrel conspiracy. watch out for nuts in your environment!

F hat gesagt…

U got it.

Anonym hat gesagt…

du kannst doch dem tier nicht vorschreiben, wo es seine nüsse lagert... halt durch, kleines eichhörnchen.