Dienstag, Januar 31, 2006

Satter Strahl

Der Auftritt eines einstmals großen Showmasters namens Thomas Gottschalk am Samstag in "Wetten, dass..." hat mich peinlich berührt. Mitleid verspürte ich jedoch keines. Zoten und Stakkato-Pointen statt Show.

Es ist an der Zeit, der Familienunterhaltung ein neues Gesicht zu geben - in Familien gibt es schließlich gelegentlich Mitglieder unter 65, die nicht an Notgeilheit leiden.

Wenn ich hierhin geh, dann wette ich, dass ich es schaffe, 25 Kollegen an ihrem Pissgeräusch zu erkennen.

Montag, Januar 30, 2006

Erkerlesung.


Ab 30 ist jeder für sein Gesicht selbst verantwortlich.

Ist es nicht merkwürdig, dass man oft schon auf den ersten Blick erkennt, mit wem man es zu tun hat? Dass das Gesicht eines Menschen oft all das wiederspiegelt, was er erlebt hat? Wenn man da aktiv eingreifen kann, dann kann man sich auch Ziele setzen.

So soll es werden.

Sonntag, Januar 29, 2006

Don revisted / Sonntags

Manchmal lieg ich verdreht im Bett und muss niesen. Dann habe ich Angst, dass ich auseinanderfliege. Fraglich ist, ob dann Aufstehen oder Im-Bett-Bleiben besser ist.

Sie: Mir geht dieser Mozart-Hype auf den Keks. Der war gar nicht so genial.
Er: Ich find, der hat so ne schöne Leichtigkeit, auch bei den dunkleren Tönen.
Sie: Aber besser als die anderen war der nicht.
Er: Aber mehr für´s Volk. Politisch. Für mich war Mozart der Begründer der Popmusik.
Sie: So wie Steven Spielberg? Schöne Geschichten erzählen und die Welt einfach machen?
Er: Eher so wie die Beatles. Nicht so getragen und merkelig.
Sie: Und was machst du mit den Stones?
Er: Vierzig mal Lecken.
Sie: Hä?
Er: Vergisses.
Sie: Und der Weizäcker, der war auch gut.
Er: Das war der letzte neutrale.
Sie: Der Köhler ist so arrogant.
Er: Die Schweizer finden den gut.
Sie: Kein Wunder. Wer war das noch mit "Hoch auf dem gelben Wagen".
Er: Schröder?
Sie: Nicht "Hoch die Tassen".
Er: Du meinst "Trassen". Für Erdgas.
Sie: Du nimmst mich nicht ernst.
Er: Ingo Appelt?
Sie: Der Rau war doch Sozialdemokrat.
Er: Versöhnen statt Spalten.
Sie: Mir geht dieses Jeder-gegen-Jeden auch auf die Eier.
Er: War aber schon immer so. Nimmst du nur in letzter Zeit mehr wahr. Scheel war das mit dem Wagen.
Sie: Den Don Dahlmann, den find ich in letzter Zeit richtig gut.
Er: Der war doch schon immer gut.
Sie: Aber jetzt ist der so schön abwechslungsreich.
Er: War der schon immer.
Sie: Ich glaub, der braucht mal ne Frau.
Er: Vielleicht hat er schon eine.
Sie: Ja, aber eine, die ihm den Hintern versohlt.
Er: Ich les ja am liebsten 500beine, morgens, und Sonntags Frau Frank, oder Nuf.
Sie: Du immer mit deinen Weibern.
Er: Na komm, der Glumm hat bestimmt nen Schwanz.
Sie: Wenn du die triffst, dreh ich dir deinen herum.
Er: Ich hol mal Kaffee.

Ach ja, und heute liest Paulsen.

Samstag, Januar 28, 2006

Sounds like Shitty Spirit

Soll ich denn wirklich? Soll ich das? Soll ich diese wunderbare Anlage verkaufen, um einen Makler bezahlen zu können?

Freitag, Januar 27, 2006

Donnerstag, Januar 26, 2006

High Voltage

Meine Katze eignet sich hervorragend als Luftgitarre, ihr Schwanz zuckt im Rythmus immer in die richtige Richtung. Meine Knie folgen, Rock´n´Roll. Etwas aufdringlich Rotes fräst sich in meinen Augenwinkel: Das Telefon leuchtet. Ich hab den Ton abgestellt, damit es mich nicht so anbellt, wenn ich nicht rangehen will am Wochenende. Bellen gefiele auch der Katze nicht, ihr Leben ist hundefrei. Verdammt, es blinkt und leuchtet, ich stell den jungen Angus mal etwas leiser, kein Rind, das so laut Gitarre spielt. So. Man muss ja rangehen können. Ist es jetzt leise genug? Egal, kann der samstägliche Störer ja gleich mal sehen, was hier für geschmackvolle Musik läuft, vielleicht sind´s meine Freunde aus Australien?

Die Katze liegt entspannt auf meinem Arm und guckt jetzt kopfüber in die Welt, muss schön sein, so eine Welt, ganz entspannt; mein Rythmus ändert sich, sie ahnt das Ende ihrer Luftgitarrenkarriere. Der macht das nichts, die hat sieben Leben. Ich verliere eines davon, als ich nach dem Hörer greife und ihn meinem Ohr zumute, das sich sofort spürbar zusammenzieht. Mutter, schon wieder.

Die gute Laune fällt mir schlagartig aus dem Gesicht wie ein ausgekippter Eimer Wasser, meine Schultern ziehen hoch wie Evil Knievel, mein Rücken wird ein Flitzebogen. Die Musik muss leiser, verdammt, ich stolpere über ein Kabel und trete die Steckdose aus. Knack, Ruhe, Fokus in den Hörer. Sie ist noch dran, och nö, sie eröffnet gleich mit nem echten Killerspruch: "Schön, dass man mal wieder was von dir hört, was ist denn bei euch los?" Ich ignoriere den darin liegenden Vorwurf, ich würde mich nie melden, und meine: "Nichts, ich hab nur gerade die Katze rumgescheucht." "Haha, was hat sie denn nun wieder angestellt?" "Nichts, die muss ein bisschen Bewegung haben, hier drinnen, sonst wird sie zu fett." Was heißt wird, die Katze ist fett wie Meisenknödel, nur weil ich zu faul bin. Wer will schon ständig wie ein Kangaroo durch die Wohnung hüpfen und sich einen abschätzigen Blick von der Prinzessin einfangen, weil man zu langsam ist, jetzt, mit 35.

Ich bin kurz in Gedanken mit Rollstuhlangst, die Abwehr ist nicht hoch. "Ja ja, in eurer kleinen Wohnung, da kommt sie nicht raus, das ist Schade," gurrt sie, während ich bei dem Wort "raus" gleich von Australien träume: "Äh, ich find die Wohnung nicht zu klein, wir haben fast hundert Quadratmeter," sag ich, und ahne ganz tief unten, was jetzt kommt: "Junge, ihr seid im dritten Stock, da muss deine Frau sich ja immer abschleppen, mit dem Kleinen und den schweren Tüten, ihr solltet mal nach einem Haus gucken, mit Garten." Als wenn sie sich für ihre Schwiegertochter interessiert, denke ich, und als wenn ich mir ein Haus leisten kann, du willst doch nur selbst nicht die Treppen steigen, nach all den Zuckertorten, nein, ich ziehe nicht wieder bei euch ein, sieh das doch ein, und sage, "muss man dann sehen - außerdem kaufe ich ja ein, schlepp also auch den Korb. Die Lage ist schon genial, wir wollen hier nicht weg, der Park vor der Tür, und ne Krippe und alles um die Ecke." Ich sehe mich um, bin schon wieder in der Rechtfertigungsecke, da wollte ich nicht hin, die Ecke stinkt drückend nach Kindheit. Sie greift weiter an, und niemand da, der sie stoppt: "Aber das kleine Zimmer, wenn da mal jemand kommt und das Kind sehen will." Die Zeit staucht, kondensiert und vernebelt mein Gehirn. Ich blocke ab: "Bis vier geht das schon." "Papa hat auch schon versucht, dich zu erreichen." Jetzt das wieder. "Ich arbeite viel, ich mache hier keinen Urlaub" sag ich, wohl wissend, damit die andere Wange hinzuhalten. "Du solltest deine Frau nicht so viel allein lassen." "Mama, sie arbeitet doch auch." Ein Fehler. Sie wechselt die Schlachtfelder schneller als ich die Schlaghand: "Will sie denn weiter arbeiten? Man kriegt doch keine Kinder, um sie dann abzugeben." Sie hatte damals aufgehört. Furchtbar, diese Erwartungen; ich bin Rabenmmutter und -vater in einer Person, schon während der Storch noch sein Päckchen schnürt: "Muss man mal sehen, wie das Kind das sieht. Wenn die sich hier auf die Nerven gehen, dann wär´s ja ganz gut, wenn sie mal rauskommt." Offensichtlich bin ich auf die Finte reingefallen. Sie: "Großeltern sind ja auch sehr wichtig für´s Kind. Die Freundin deines Bruders ist ihre ersten drei Jahre bei den Großeltern aufgewachsen." Niemals, denke ich, du hast schon genug angerichtet, du nimmst mir das nicht weg und dem kleinen Wurm auch nicht, und sage, "mal sehen, wie sich das so entwickelt." Ich sage das einen Tick zu lahm, sie ärgert sich über mein fehlendes Engagement, ich bin mir sicher, und über mangelnde Loyalität.

"Ist deiner Frau denn noch übel?" "Nur noch ein bisschen," lüge ich, "es geht langsam," und denke, hoffentlich fängt sie jetzt nicht an mit Vitaminmangel, der Ursache jeden Übels. Und sie war mal Krankenschwester, deshalb weiß sie wo´s langgeht. Vor fünfunddreißig Jahren. Ja, und dann musste sie aufhören, meinetwegen. Extra für mich hat sie das alles gemacht, nie selbst gelebt. Meine Schultern sind inzwischen Stein, ein Meteorid zwängt sich in Richtung Herz.

"Vielleicht ist das mit der Übelkeit auch ein bisschen Angst," meint sie, und ich denke schon, hey, etwa Verständnis, doch dann: "...und die geht bei einer Frau auch weg, wenn du schon mal das Kinderzimmer herrichtest." Ich kontere das aus dem Handgelenk und bin schon vorher stolz drauf: "Ich denk, von Druck kriegt man Angst, und genau deshalb machen wir eins nach dem anderen." Der Stolz hat wenig Zeit, sich den Hintern breitzusitzen: "Ich habe euch die Wiege gekauft, die ist ganz toll." Einschlag der Bombe. In mir explodiert die Wut in das Vakuum der Hilflosigkeit, sie hält wieder mal Grenzen nicht ein, verdammt, ich will sie schon anschnauzen, aber der verwundete Wolf bekommt in letzter Sekunde Kreide: "Wir haben doch gesagt, dass wir erstmal gucken, ob wir sowas überhaupt brauchen, und dann sagen wir Bescheid."

Hilflos; ein dummes, hilfloses Flehen von mir, es ist klar, sie hat es wieder geschafft, sie hat den dummen Sieg in der Tasche. "Ja ja, müsst ihr ja wissen, ich wollte sie als Familienwiege kaufen. Das wär doch schön, wenn das Kind darin liegen könnte. Wenn nicht, dann tu ich da eben meine Puppen rein." Mein Kind wird keine Puppe, denk ich, keine von deinen blöden Puppen, steck dir doch deine Puppen, und dem Kind ist das völlig Wurst, wo es liegt, notfalls wickel ich das unter der Brücke.

Selbst die Katze will nun weg, hängt aber mit ihrer Kralle in einer Masche fest. Mein Pulli ist zehn Jahre alt, und ich liebe ihn mehr als alle neuen. Ich schaue auf die Katze, aber sehe sie nicht, sehe nur ein Zucken. Sie starrt mich an, ich nehme ihren Blick wahr: Du Weichei. Was hat Mutter bloß davon? Anfang der Plünderungen, Blut für Öl: "Bist du noch dran? Deine Frau hat gesagt, sie will eine Wiege für den Kleinen." Mein Wohnzimmer ist nicht mehr sicher, in jeder Ecke lauert böses Nichts. Die Welt ist Lüge. In dieser Schlacht gibt es keine Gefangenen, das hätte mir vorher klar sein müssen: "Könnte auch eine Kleine werden, falls es erlaubt ist, und wir müssen erstmal gucken, was eine Wiege überhaupt ist, und was das bringt." Ausweichmanöver, Feuer: "Weiß sie denn schon, wo sie entbinden will?" "Du, es ist grad mal ein Drittel rum, wir schauen uns in zwei Monaten mal die Möglichkeiten an, was willst du denn eigentlich?" Das frage ich mich wirklich.

"Man wird seinen Sohn ja noch mal fragen dürfen." Frontaler Einschlag, der Meteroid verdoppelt mühelos und lacht. "Ich will doch nur helfen." Gut gemeint ist nicht gut. Gut gemeint ist ausgesprochen schlecht für mich. Ich habe nicht um Hilfe gebeten, es ist überhaupt keine Hilfe nötig, ich bin nicht mehr fünf. Ich sehe mich selber schnauzen, kleine Mama tut, als verstehe sie nichts und schmollt, sie kann nicht anders. Warum lege ich nicht einfach auf? Einfach auflegen, nie wieder Telefon. Letzte Kraft: "Ja, sicher, aber was soll das denn jetzt? Ich hab doch gesagt, wir machen alles zu seiner Zeit." Nochmal ein Schwertstoß in die Rippen: "Du bist ja ganz schön aufgeregt, na, kein Wunder, ist ja auch das erste. Papa war auch so." Und das letzte, denke ich, und wir ziehen nach Jamaika, ohne Strom und Wasser. "Nicht, dass du im Kreissaal umfällst, mach mir keine Schande, Sohn einer Krankenschwester." Ich sag nix. "Ich würd ja auch ganz viele Enkel nehmen." Ich schwitze eine letzte Perle aus: "Wir bringen jetzt erstmal eins zur Welt." Ich denke, und du wirst es auf keinen Fall sehen. "Ist ja auch eure Sache, äh, habt ihr eigentlich mal überlegt, kommt ihr zur Hochzeit deines Bruders?"

Der Mann an diesem Ende der Leitung wankt, die Frisur hält: "Hab ich doch schon gesagt, weiß ich noch nicht, ist zwei Wochen vor Stichtag." Auch bei Toten lockert sie nie ihren Griff: "Was können wir denn da noch machen, als Familie? Wir wollen nicht, dass da nur so doofe Beiträge kommen. Du kannst doch so schön Gitarre spielen. Oder Klavier." Ich hasse Beiträge auf Hochzeiten, denk ich, hab ich jetzt keinen Kopf für. "Papa hat auch schon versucht, dich zu erreichen. Immer nur der blöde Anrufbeantworter." Doppelt hält besser.

Gleich kippe ich, der Stein in der Schulter wird mich umwuchten: "Ich war gestern bis neun in Düsseldorf, beruflich. Ich arbeite, wie ich schon sagte." "Was bist du bloß immer so? Sei doch nicht immer so empfindlich." Da war es wieder, das Stell-Dich-nicht-so-An. Letzte Breitseite. Der Nebel ist nun ein Sack, der mir die Schläfe poliert. Die Katze verjagt sich, weil ich kippe. Das Telefontischchen kommt näher. Krallen kratzen das Parkett. Sie versucht, auf dem Router zu drehen, der ploppt hoch und unterbricht die Verbindung. Die Leitung ist stumm, mein Kopf schlägt hart auf.

"Eine Woche Ruhe," denke ich und falle in süße Träume.

Dienstag, Januar 24, 2006

mundgeblasen.de - die Flirt-Plattform

Lange schon pfiffen es die Spatzen von den Dächern, nun ist es amtlich: Mundgeblasen.de wird die erste amtliche Blogger-Flirt-Plattform. Dann können sich alle jetzt mal so richtig lieb haben.

Los geht´s! Nur nicht so schüchtern!

Aktion verlängert wegen Anbruch der Nacht!

Ab jetzt mit Körnerbrötchen, Ziegenkäse, Milchkaffeeseelen und morgendlicher Wärme & Gemütlichkeit!

Nudeln sind fertig!

Man kann sich nicht selber am Ellenbogen lecken?

Das nenne ich mal nützliches Wissen.

Montag, Januar 23, 2006

Lokale Gesellschaftszwänge

Tja jetzt bin ich hier. Gastbeitrag bei mundgeblasen - ich hab fast n bisschen Lampenfieber. Zumal das mich jetzt ganz mies in einer faulen, fantasiefreien Phase erwischt hat. Aber jetzt gibt’s kein Zurück.
Bin sowieso schon viel zu spät dran…

Alle Jahre wieder. Wann genau variiert zwar, aber sie findet immer statt. Noch ist es noch nicht ganz so weit, aber ich muss dennoch mal was loswerden, über die:
Fastnacht. Die fünfte Jahreszeit. Ein Thema das polarisiert. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Dieses Jahr geht hier was Besonderes. Nicht nur, dass mein Geburtstag auf den schmotzige’ Dunschtig fällt - Auch der Narrentag findet dieses Jahr hier statt. In Überlingen. Die Stadt hat knapp 20 000 Einwohner. 40 000 Besucher werden erwartet. Das gibt Krieg.

Vielleicht lesen hier manche „eine Menge Spass“. Und damit haben sie bei Vielen sicher Recht, das Problem ist nur, dass ich die ganze Geschichte verabscheue. Spätestens seit ich letztes Jahr in einem Besen Musik auflegen durfte. 3 Tage saß ich da. Musste nüchtern beobachten wie aus normalen Menschen derart arme Gestalten werden. „Juuhuhu!“-schreiende Narren eben. Alle gleich. Alle auf einer Wellenlänge; und auf einem Trip. Da war mehr als der Alkoholrausch. Und weniger als ein Mensch der Spass hat und feiert. Die Aura der Fasnet. Nur ich spürte davon gar nichts. Ich sah nur unlustige Kostüme. Hörte nur das Gegröle in einem schrecklichen Dialekt. Und talentfreie Menschen musikalischen Dünnschiss johlen . Beobachtete Männer die proletisch 2 Stunden lang mit demselben Bier rumliefen, um die schale Suppe später unauffällig in den Busch zu kippen. Betrunken waren sie trotzdem irgendwie. Und ich konnte das auch noch gezielt beeinflussen. Je schlimmer die Lieder, desto besser diese Stimmung. Selbstredend nicht bei mir. Mir war am Schluss ganz schlecht vor lauter Pseudotradition. Wie arm ist das eigentlich? Um sich aus dem winterbedingten Stimmungstief zu befreien scheinen diese Leute einen Grund zu brauchen, um das kollektive Saufen ohne Niveau zu rechtfertigen. Alles wird dadurch rechtfertigt, dass man eine alte Sitte pflegt, die eigene Kultur. Achja.

Die Musik akustische Vergewaltigung ist reiner Kommerz, und die Sitte – jaa die Sitte - alle alten Sitten die bis heute überlebt haben, gehen einher mit Alkoholexzessen.

Pah’ – so’n Rotz. Steinigen sie mich wenn sie wollen; das Beste ist sowieso, dass ich auch dieses Jahr, nachdem ich doch meine Vorurteile schriftlich vermanifestiert habe, wieder hingehen werde. Ich armer Mitläufer.

Gastbeitrag von Rohrkrieg

Hamsterkälte

Ich werde heute eine neue Bewegung ins Rollen bringen:

Den Kerzenhamsterkauf.

Banana revisted

Warum ist die Banane krumm?

a. Weil niemand in den Urwald zog und die Banane gerade bog.

b. Wenn die Banane gerade wär, wär sie keine Banane mehr.

Sonntag, Januar 22, 2006

Immer wieder Sonntags

Es wurde ein Gymnastikball von Aldi gekauft und aufgeblasen.

Sie: Ich schieb die Kugel mal in mein Zimmer, falls sie noch durch die Tür geht.
Er: Hey, sei nicht so respektlos zu Dir selbst.

-

Sie: Hier, schau dir das an, das ist alles schlapp. Alles schon über 30 Jahre alt.
Er: Gammelfleisch.
Sie: Vögelgrippe.
Er: Ja, Gänsehaut.

Samstag, Januar 21, 2006

Anregung.

Ein Löffel Honigschmand

Feines Süppchen von Steinpilzen mit Creme fraîce & Kräutern

Tartar vom Blue Fin Tuna auf einem Kartoffel-Ingwer-Rösti, mit Feldsalat & Honig-Sesam Dip

Rosa gebratenes Kalbsfilet auf Burgunder-Jus, serviert mit Lauch, gerösteter Paprika und frischem Kartoffel-Pü

Parfait von dunkler & weißer Creme mit Feigen

Freitag, Januar 20, 2006

Popoloch

Manchmal verstehe ich Sexunfälle ja nicht so. Vielleicht fehlt es mir dazu einfach an Erfahrung. Oder an der passenden Genussfähigkeit. Schon dann, wenn ich diese Staubsaugergeschichte höre, die sich wöchentlich in der ein oder anderen Ambulanz wiederholt. Das ruft bei mir ein mitleidiges Kopfschütteln hervor. Oder auch und gerade, wenn ich diese Geschichte lese, dass der eine dem anderen ein Papprohr in sein Rectum einführt und dann den Hamster hineinschlüpfen lässt. Der andere dann, dem Höhepunkt nah, 'Armageddon' ruft, sie dann versuchen, den Hamster herauszuholen, der aber nicht will, woraufhin der Rohrmeister ein Streichholz anzündet und in das Rohr späht, wonach das Streichholz eine Gasblase im Innern entzündet und eine Flamme aus dem Rohr schießt, somit den Späher entzündet und innen den Hamster, der kanonenkugelgleich herausgeschossen kommt. Schwere Verbrennungen sind die Folge. Ich frage mich, was bringt das mit dem Hamster? Ich frag mich das allerdings schon bei dem Rohr. Deshalb kommen da die kleinen, bösen Plagegeister namens Selbstzweifel hoch: Ist mein Sex zu verkrampft?

Dienstagstexter: Spätere Krönung

Gewonnen hat Rohrkrieg mit: Ulf und Wendy performen ihre Namen in Ganzkörperbuchstabendarstellung. Glückwunsch! Somit gewinnt der Rohrkrieg sowohl die Weiterführung des Wettbewerbs als auch einen Gastbeitrag bei mundgeblasen.de.

Donnerstag, Januar 19, 2006

2.000.000 Leser

Soll man Einladungen von Zeitungsmachern annehmen, die gern über den Menschen hinter dem Blog berichten möchten? Ist nicht gerade die Anonymität, in der ich mich aale, das kreisrunde Fleckchen Sonne auf meiner kleinen Bank?

Es reizt mich sehr. Ich eitle Rampensau.

Mittwoch, Januar 18, 2006

Samstag, Januar 14, 2006

Geld um die Welt

Vor einigen Jahren, da war ich bei einem größeren Unternehmen als leitender Angestellter direkt unter dem CEO angestellt. Ich verdiente viel Geld, fuhr ein dickes Auto, hatte eine ordentliche Mitarbeiteranzahl, ordentliche Entscheidungsspielräume, und jettete, als ein internationaler Gesellschafter dazu kam, jede Woche durch ganz Europa, um mit Leuten aus aller Welt Strategie zu machen und mir den Bauch auf exquisite Art und Weise vollzuhauen.

Die Zeiten sind nun schon länger passé, und eigentlich hat es mir nur gut getan, dass es vorbei ist. Natürlich fehlte mir anfangs die Macht, das Ansehen, das Geld, und ich wollte auch nicht in einen Peugeot steigen. Ich musste mich Schritt für Schritt herunterbringen. Weg vom Manager im Maßanzug, hin zu dem Typen, der sich in die Schlange bei Aldi einreiht. Ein schwieriger Weg, aber ein guter. Denn ich bin in vielerlei Hinsicht mir selbst jetzt viel näher als früher. Mir sind wieder Dinge wichtig, die ich früher mit Füßen getreten habe. Ich habe mehr Zeit, und ganz sicher mehr Gelassenheit.

Einige Aufräumarbeiten aus der Phase der steilen Karriere sind noch zu tun. So fällt es mir immer noch schwer, mir beruflich Ziele zu stecken, da ich da, wo viele hinwollen, schon war. Auch fällt es mir schwer, finanziell zurückzustecken, und bestimmte Dinge nicht kaufen zu können. Kriege ich aber auch noch weg, wer braucht denn schließlich so was? Vorher war ich auch so zufrieden.

Gestern nun habe ich beim Aufräumen den Pulli gefunden, den ich auf einer Tagung in Paris bekam, und erinnerte mich, zwischen Wehmut und Erleichterung pendelnd, an die Veranstaltung und die Arbeit. Herrje, was kann die Arbeit die Menschen verändern!

Der Pulli kommt heute in die Altkleidersammlung.

Freitag, Januar 13, 2006

Frei Tags Text er.

Boah, noch eine Sache fertigmachen und dann aber ab nach Hause, schön die Füße hoch und raus mit dem Korken.

Bibi und die kleine Gastonomiefahrschule.

Um der Faulheit ihren gebührenden Platz zukommen zu lassen, weise ich hier einfach auf meinen gewonnenen Gastbeitrag hin.

Donnerstag, Januar 12, 2006

Nützliches Wissen, XIII.

1. In Papua-Neuguinea werden über 700 verschiedene Sprachen gesprochen.

2. Mehr als die Hälfte aller Frauen packt für einen zweiwöchigen Urlaub über 50 Kleidungsstücke ein.

3. Männer, dievon der australischen Meeresqualle ´Irukandji Jellyfish´ genesselt werden, können eine Erektion deutlich länger halten.

4. Daniel Düsentrieb machte 180 Erfindungen.

5. Radio Finnland sendet jeden Samstag Nachrichten auf Latein.

via Neon

Montag, Januar 09, 2006

Heute: Befindlichkeitsbloggen am Montag.


Im Augenblick komme ich einfach nur schwer aus dem Bett. Es gibt auch kein gutes Konzept, um frisch und froh aufzustehen. Ich mummel mich noch für längere Zeit ein, die Kälte außerhalb des Bettes friert die Zeit fest, schön wär´s, und auch die Farben sind irgendwie abgehackt, grau verschwommen. Es wird schon wieder heller, aber nicht bei mir. Erst wenn die Ruhe der mittleren Jahre mich umgibt, ich zu viel ins Bett gefurzt habe und keiner mehr guckt, dann kann ich raus. Dann schnell auf Zehenspitzen in die Küche, Kaffee kochen, Katzen füttern, natürlich in anderer Reihenfolge, wie könnte es anders gehen.

Jetzt kommen die besten fünf Minuten des Tages, ich sitze frierend auf der Fensterbank, ziehe die Beine an, presse die eisigen Hacken an die Backen und lasse den etwas zu starken Kaffee in den leeren Magen rinnen. Durch diesen Trick merke ich langsam, dass etwas in mir passiert, dass ich da bin. Ich rede nicht von Leben und nicht von Existenz, beileibe. Ich schaue raus und frage mich, der Rauch über den Wolken, kann ich das bloggen? Wie schön ist dieses sanfte Grau? Ein linksseitiges Lächeln fräst sich in meine Mundwinkel.

Danach schalte ich wieder ab und der Tag geht rum.

Sonntag, Januar 08, 2006

Ode an das Krabbenbrötchen in Büsum

Oh Auto, spring an.
Oh Autobahn, halt mich.
Oh B203, führ mich.
Oh Heide, sei Name.
Oh Österdeichstrich, durch und durch.
Oh Wesselburen, bleib am Rand.
Oh Bioland, kauf mich glücklich.
Oh Kreisverkehr, in Maßen.
Nun Hafen und Schiffe.
Nun Wind und See.
Oh eisiger Unbarmherz.
Oh kaltes Ohr.
Oh noch eines davon wie Nase.
Oh Kaffee Knüppel.
Oh Durchlauferhitzer andersherum.
Oh Fußgängerzone.
Oh Tote Tante mit Würfelzucker.
Oh Schal und Fußgängerzone.
Da liegst du nun in der Auslage.
Kleines Gewürm in Mayo.

(...)

Samstag, Januar 07, 2006

Freitag, Januar 06, 2006

Donnerstag, Januar 05, 2006

Anke´lichten

"Können wir nen Cannabis-Aufguss machen?" Das war sein Lieblingswitz, sein Standardwitz, und auch sein einziger Witz, den er immer in der Sauna machte. Ha ha ha. Das Mädchen, auf das er es abgesehen hatte, verzog keine Miene. Schon die ganze Zeit hatte er sie angestarrt, wie ein Raubvogel das Kaninchen, mit hochgerecktem Kinn sah er, der eine Stufe höher saß, auf sie herab. Er musterte sie von oben bis unten, und blieb bisweilen in der Mitte hängen.

Das Mädchen mit den Apfelbrüsten schaute ins Leere, zog leicht genervt einen Mundwinkel nach unten. Er, Hans, wollte sich so gern humorvoll zeigen. Wenn du ein Mädchen zum Lachen bringst, dann hast du schon fast gewonnen. Das war sein Motto. Apfelbrust-Anke, so nannte er sie insgeheim, musste doch zu knacken sein. Also fing er lautstark eine Unterhaltung an. "Hat jemand was gegen Aufguss? Ich hab da was ganz Feines!" Müdes Nicken oder Kopfschütteln der übrigen Saunisten zeigte Desinteresse. Nicht so Anke, die zeigte nichts. Sie hockte wie alle eingemauert in eine Wand aus Nichts wie ein Huhn auf ihrer Stange, ein Huhn mit Apfelbrüsten.

Hans tropfte unter Einsatz großer Gestik ein paar Duftölspritzer in das Wasser der hölzernen Kelle, und tönte: "Erdbeer-Sahne, das mögen besonders die Frauen." Die Augen des Mädchens wurden noch ein bisschen größer, sie war genervt und würde bald gehen. Dann kippte Hans die Kelle über den schwarzen Steinen aus, dass es zischte.

Der Wasserdampf schoss hoch und nebelte ihn ein, so dass er keine Luft mehr bekam. Er war offensichtlich zu dicht am Ofen gewesen. Er hielt die Hand schützend vor die Augen, ließ die Kelle fallen, und verhakte sich beim Umdrehen seinen Fuß in den Saunabänken. In einer hektischen Bewegung schlug Hans lang hin, knallte mit dem Kopf noch auf das Holz der untersten Stufe.

Da lachte das Mädchen endlich.

Mittwoch, Januar 04, 2006

Blond am Mittag.


Jetzt wird über diesen Blondinenwitz schon gemutmaßt, wir wollten ihn meucheln. Dabei geht es viel eher um Unsterblichkeit.

Mein Lux, der hat drei Ecken (mindestens!)

Es ist ja nicht so, dass ich die Kunst des Sich-glücklich-Kaufens nicht beherrschen würde. Diese Kamera ist für heute die perfekte Ersatzbefriedigung. Ab sofort noch schönere und glücklichere Bilder bei MUNDGEBLASEN.

Note to myself: Better turn comments off.

Dienstag, Januar 03, 2006

Wake me up when we hit 3001.

Was soll das bloß für ein Jahr werden? Mein Auto springt schon am ersten Tag gar nicht mehr an, auch nach Batterieaufladen, Kontaktspray, Sicherungen überbrücken, Starthilfespray, Coladose um den Auspuff und tonnenweise gutem Zureden tut sich nichts. Draußen nur schwerstes Grau, das sich wie Blei über mein Herz legt und die Blutgefäße verkrustet, drinnen ein Auflauf von Arbeit, der meinen Tisch unsichtbar werden lässt; alles alte Kamellen, zu denen sich fröhlich neue gesellen und auch nicht mehr Spaß intus haben als Tokio Hotel Stimme.

Die neue Regierung will weniger Öko-Essen und mehr Kernkraft, das passt ja alles ins Bild. Jetzt können wir getrost auf die Rückschritte in Bildung und Familie warten; wenn ich diese Von-der-Dingens schon sehe. Einziges Licht: Innenpolitisch konnte Schily ja nicht mehr rechts überholt werden. Hauptsache, die Renten sind sicher.

Ist auch Wurstpiepe, die Wohlstandsgesellschaft schlittert schon auf halbem Wege im Abgrund, und die, die es können, retten, was zu retten ist. Die Fernsehunterhaltung ist trostlos und hirnlos, selbst Arte will nun vorsätzlich verschlammen. Noch billigere Essensimitate machen die so ruhig gestellte Bevölkerung satt. Sogar Frankreich stimmt dem Import von US-Weinpansche zu. Ich imitiere erfolglos Glücklichsein.

Wozu Vorsätze?

Montag, Januar 02, 2006

Reingetüdelt.

Moin.

Für das Reinrutschen ins neue Jahr hatte ich mir etwas Ruhiges vorgenommen. Schön Essengehen im Quam, kleines Feuerwerk, angenehme Bettruhe. Wilde Party mit Exzess - dieses Jahr nicht. In kleiner Knallbonbonrunde sutsche ins neue Jahr diffundieren und dabei nicht ausrutschen.

Spießige Jacketträger in geschmackvollem Ambiente - weiße Engelsflügel an der Decke, ein wunderbares Menue unter Verwendung von Roastbeef, rohem Tunfisch und Kalb medium, dazu Chardonnay (überschätzt) und Barolo (überschätzt!), und von fast allem bekam ich zwei Portionen, weil meine charmante Begleitung nur Durchgebratenes verträgt derzeit. Die Knallbonbonsprüche erspare ich der augennochverklebten und gliederschweren Leserschar ebenso wie die Schilderung eines armseligen Mandates, dass mir im Laufe des Abends noch aufgedrängelt wurde, weil der U-30-Tisch unter ausuferischem Missbrauch von Sprühkonfetti den Ü-40-Tisch beschoss und das Dior-Kostümchen befleckte.

Um Mitternacht beteiligte ich mich an einer Schneeballschlacht gegen die Bengalen, die versuchten, diesen Stadtteil unter ihre Kontrolle zu bringen, und war an die Wackersteinschlachten meiner wilden Jugend erinnert. Nur tat mir hier nach drei Würfen der Arm weh - nächstes Mal besser warm machen, ein paar Dehnübungen nach dem Dessert sollten reichen. Unser Tisch wollte dann noch Tanzen gehen, während ich es vorzog, mir die Freddy-Mercury-Biographie auf Arte noch reinzutun, schließlich sollte das neue Jahr auch Kultur bringen. Langweilig? Ja, irgendwie tierisch wohltuend langweilig.