Samstag, Januar 14, 2006

Geld um die Welt

Vor einigen Jahren, da war ich bei einem größeren Unternehmen als leitender Angestellter direkt unter dem CEO angestellt. Ich verdiente viel Geld, fuhr ein dickes Auto, hatte eine ordentliche Mitarbeiteranzahl, ordentliche Entscheidungsspielräume, und jettete, als ein internationaler Gesellschafter dazu kam, jede Woche durch ganz Europa, um mit Leuten aus aller Welt Strategie zu machen und mir den Bauch auf exquisite Art und Weise vollzuhauen.

Die Zeiten sind nun schon länger passé, und eigentlich hat es mir nur gut getan, dass es vorbei ist. Natürlich fehlte mir anfangs die Macht, das Ansehen, das Geld, und ich wollte auch nicht in einen Peugeot steigen. Ich musste mich Schritt für Schritt herunterbringen. Weg vom Manager im Maßanzug, hin zu dem Typen, der sich in die Schlange bei Aldi einreiht. Ein schwieriger Weg, aber ein guter. Denn ich bin in vielerlei Hinsicht mir selbst jetzt viel näher als früher. Mir sind wieder Dinge wichtig, die ich früher mit Füßen getreten habe. Ich habe mehr Zeit, und ganz sicher mehr Gelassenheit.

Einige Aufräumarbeiten aus der Phase der steilen Karriere sind noch zu tun. So fällt es mir immer noch schwer, mir beruflich Ziele zu stecken, da ich da, wo viele hinwollen, schon war. Auch fällt es mir schwer, finanziell zurückzustecken, und bestimmte Dinge nicht kaufen zu können. Kriege ich aber auch noch weg, wer braucht denn schließlich so was? Vorher war ich auch so zufrieden.

Gestern nun habe ich beim Aufräumen den Pulli gefunden, den ich auf einer Tagung in Paris bekam, und erinnerte mich, zwischen Wehmut und Erleichterung pendelnd, an die Veranstaltung und die Arbeit. Herrje, was kann die Arbeit die Menschen verändern!

Der Pulli kommt heute in die Altkleidersammlung.

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

gut so... aktive vergangenheitsbewältigung muß symbolisiert werden.

Anonym hat gesagt…

natürlich wäre es nicht schlimm gewesen, wenn die new economy-firmenanteile von damals die millionen eingebracht hätten, die sie (nur auf dem papier) wert waren. aber wären wir wirklich nach sydney gezogen, hätten die zeit genutzt, den großen roman unserer generation zu schreiben - oder wären wir nicht doch zu neureichen idioten ohne echten lebensinhalt geworden? und so schrecklich ist es gar nicht, in der economy zu fliegen und mineralwasser zu trinken? (jedenfalls meistens ;) )

Bloggsberg hat gesagt…

Definitiv den richtigen Weg gewählt, Herr F!
Denn Aufräumen ist hier ja neuerdings wieder groß in Mode, wie Sie wissen.

F hat gesagt…

Schoko-Bella, Unterstützung ist immer gern gesehen.

Eric, die Aktienoptionen hab ich auch wiedergefunden. Das wäre die Dachterrassenwohnung in Hamburg Rotherbaum gewesen.

Bloggsberg, igitt. Aber doch sicher nicht bei Ihnen.

Anonym hat gesagt…

Und wenn alte Leute fragen wie´s läuft: "Sag´ ich nicht. Bin für ein sportliches Understatement!". :)

Was war nochmal Karriere?

r0ssi hat gesagt…

recht so! karriere ist eh vollkommen überbewertet!

texas-jim hat gesagt…

The other side of the fence?

Anonym hat gesagt…

Kauf-/Lesebefehl:

Hermann Hesse: Siddharta

der hilft!

werd Fährmann!

Anonym hat gesagt…

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