Montag, Januar 23, 2006

Lokale Gesellschaftszwänge

Tja jetzt bin ich hier. Gastbeitrag bei mundgeblasen - ich hab fast n bisschen Lampenfieber. Zumal das mich jetzt ganz mies in einer faulen, fantasiefreien Phase erwischt hat. Aber jetzt gibt’s kein Zurück.
Bin sowieso schon viel zu spät dran…

Alle Jahre wieder. Wann genau variiert zwar, aber sie findet immer statt. Noch ist es noch nicht ganz so weit, aber ich muss dennoch mal was loswerden, über die:
Fastnacht. Die fünfte Jahreszeit. Ein Thema das polarisiert. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Dieses Jahr geht hier was Besonderes. Nicht nur, dass mein Geburtstag auf den schmotzige’ Dunschtig fällt - Auch der Narrentag findet dieses Jahr hier statt. In Überlingen. Die Stadt hat knapp 20 000 Einwohner. 40 000 Besucher werden erwartet. Das gibt Krieg.

Vielleicht lesen hier manche „eine Menge Spass“. Und damit haben sie bei Vielen sicher Recht, das Problem ist nur, dass ich die ganze Geschichte verabscheue. Spätestens seit ich letztes Jahr in einem Besen Musik auflegen durfte. 3 Tage saß ich da. Musste nüchtern beobachten wie aus normalen Menschen derart arme Gestalten werden. „Juuhuhu!“-schreiende Narren eben. Alle gleich. Alle auf einer Wellenlänge; und auf einem Trip. Da war mehr als der Alkoholrausch. Und weniger als ein Mensch der Spass hat und feiert. Die Aura der Fasnet. Nur ich spürte davon gar nichts. Ich sah nur unlustige Kostüme. Hörte nur das Gegröle in einem schrecklichen Dialekt. Und talentfreie Menschen musikalischen Dünnschiss johlen . Beobachtete Männer die proletisch 2 Stunden lang mit demselben Bier rumliefen, um die schale Suppe später unauffällig in den Busch zu kippen. Betrunken waren sie trotzdem irgendwie. Und ich konnte das auch noch gezielt beeinflussen. Je schlimmer die Lieder, desto besser diese Stimmung. Selbstredend nicht bei mir. Mir war am Schluss ganz schlecht vor lauter Pseudotradition. Wie arm ist das eigentlich? Um sich aus dem winterbedingten Stimmungstief zu befreien scheinen diese Leute einen Grund zu brauchen, um das kollektive Saufen ohne Niveau zu rechtfertigen. Alles wird dadurch rechtfertigt, dass man eine alte Sitte pflegt, die eigene Kultur. Achja.

Die Musik akustische Vergewaltigung ist reiner Kommerz, und die Sitte – jaa die Sitte - alle alten Sitten die bis heute überlebt haben, gehen einher mit Alkoholexzessen.

Pah’ – so’n Rotz. Steinigen sie mich wenn sie wollen; das Beste ist sowieso, dass ich auch dieses Jahr, nachdem ich doch meine Vorurteile schriftlich vermanifestiert habe, wieder hingehen werde. Ich armer Mitläufer.

Gastbeitrag von Rohrkrieg

4 Kommentare:

1 hat gesagt…

wah wo kommen denn die Absätze her Oo

gladngt hat gesagt…

auf die arroganten hästräger freu ich mich schon eher. fu hänsele!

F hat gesagt…

Von Copy-Paste und Rotwein, Herr Rohrkrieg.

1 hat gesagt…

html ins textfeld scheint < p >-Tags zu geben