Freitag, April 28, 2006

Ein bisschen Kitsch.

Liegengebliebener Beitrag:

Lieber Osterhase,

vielen Dank für Deinen letzten Brief, auch wenn mir Dein Satzgerotze manchmal ziemlich auf die Nerven geht. Du meintest ja, ich solle mich nicht so anstellen. Ich mache derzeit Fortschritte damit. So habe ich aus einer Bemerkung meiner Mutter, dass ich sehr dünn aussehe, nur das Positive herausgefischt, nämlich dass ich keine fette Sau bin. Dass sie damit auch sagen wollte, ich sei unselbständig, und könne wohl nicht für mich kochen, hätte die falsche Frau usw., habe ich fast völlig ignorieren können. Aber sag mal, ich hab immer noch Schwierigkeiten mit so Unwahrheiten. Dass die Tante aus Dark Angel, Jessica Alba, zum Beispiel jetzt im Interview in der TV-Spielfilm sagt, sie möchte aus ihrer sexy Rolle heraus, aber vorne auf der Titelseite absolut megasexy auftritt. Da stimmt doch was nicht, oder? Entschuldige, ich habe wieder von Sex geschrieben. Das magst Du ja nicht so, entschuldige. Ach ja: Ich finde das nicht okay, dass den ganzen kleinen Kressepflanzen die Köppe abgeschnitten werden, und die dann auch noch oftmals daneben fallen. Auch dachte ich, ich wäre inzwischen immun gegen Verkaufstricks, aber ich bin wieder einmal darauf hereingefallen, und habe mir ein Ostergesteck gekauft, das exakt am Samstag verblüht war, so dass ich noch eines kaufen musste, eines von den letzten. Und jetzt ist auch MCWinkel wieder aus dem Urlaub zurück, den lesen ganz viele Leute lieber als mich. Du siehst auch schon ganz abgebrannt aus. Deshalb muss ich jetzt Schlussmachen.

Bis nächstes Jahr,

Dein KleinesF

Donnerstag, April 27, 2006

Du kriegst die Motten

Für alle Hypochonder, die Ihr Leiden in die richtigen Taschen des Mantels der Geschichte einordnen wollen.

Mittwoch, April 26, 2006

Erstes Mitmach-Mal, erste Glocke

Bisherige Teilnehmer an diesem Wettbewerb:

Dies&Das
Pulsiv
Eric
n:tropie
Lillis Zauberland
Caethy
Der Mo
KleinesF

Es ist noch eine Woche Zeit, und es wird eine Flasche Wein ausgespielt*. Wer traut sich noch?

*Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bla bla bla.

Avokado-Frühling

Ich rufe den Avokadofrühling aus. Rezept 1: Pfannkuchen mit Avokadocreme auf dem Balkon.

1. Pfannkuchen wie immer (nach Belieben, ich gern mit Vollkorndinkelmehl).

2. Avokadocreme

a. Zwei Bio-Avokado (Nein, die sind nicht teurer, denn sie haben 300% mehr Geschmack als konventionelle)
b. Drittel Becher Sahne
c. Würzen mit Pfeffer & Salz, Knoblauch bei Belieben.

2.a bis c. vermanschenpürieren, fertig. Wer will, kann die Sahne vorher aufschlagen und drunterheben, wird dann lockerer. Ich püriere die Avokado in der Regel so, dass noch ein paar Stückchen bleiben.

2. auf 1. geben und auf einem abendlichen West/Süd-West-Balkon mit ABC und der Liebsten genießen. Fertig.

Montag, April 24, 2006

Ökologisches Gewissen im Verkehr - Der Fahrradnazi

Ich bin heute sehr stolz auf mich, habe ich doch die Welt grundlegend verändert. Zum Guten.

Als ich Ende der 80er Jahre Autoführerschein machte, war ich eigentlich radikaler Radfahrer. Bedeutet, ich konnte, als ich über die Mercedeskühlerhaube flog, weil mir so ein Depp mit seinem Strich-Achter die Vorfahrt genommen hatte, noch im Flug den Mercedesstern vorne abbrechen.

Aus dem schlechten Gewissen ob des hohen Energieverbrauches meines lackierten Kampfhundes, meines tonnenschweren Menschenverpackungswahnsinns, meines Kilometerfressers, resultierte ein sehr defensiver Fahrstil, der mich u. a. dazu bewegte, immer dann, wenn ich in großer Entfernung sah, dass die Ampel Rot zeigte, das Fahrzeug ohne weiteres Gasgeben rollen zu lassen, um Benzin zu sparen. Dieses Verhalten verärgerte meistens die Fahrer hinter mir, die es gewohnt waren, bis kurz vor die Ampel zu beschleunigen, um dann so aprupt zu bremsen, dass einem übel wurde. Halt männlich irgendwie. Arschlöcher.

Was früher Geiz hieß, nannte ich damals vorausschauendes Fahren, wahlweise auch ökologisches Gewissen.

Mein Fahrstil führte über die Jahre zu einem echten Schneeballeffekt. Immer mehr Autofahrer wurden durch mich gebremst, und fuhren langsamer auf Ampeln zu und sparten so oftmals die Energie, die notwendig ist, um das Auto aus dem Stand auf Geschwindigkeit zu bringen. Sie taten es mir nach, weil sie verstanden hatte, worum es mir ging und bewegten dadurch andere.

Genauso setzte ich auch das stauauflösende Fahren durch, weshalb der Bau einer fünften Elbtunnelröhre obsolet geworden ist.

Heute nun fährt in Kiel fast jeder so. Auch in anderen Städten fiel es mir in letzter Zeit auf, dass der Verkehr mehr rollt als früher. Alles läuft irgendwie sanfter und sparsamer. Der Benzinverbauch war letztes Jahr rund 5% rückläufig. Das verdanken wir alles mir. Und ich habe es nur für Euch gemacht, für einen heileren Planeten und trotz des ständigen Risikos, von den Tankstellenkettengesellschaften geächtet und für vogelfrei erklärt zu werden. Für unsere Kinder und eine friedlichere Welt!

Vielleicht sind aber auch einfach die hohen Benzinpreise Schuld.

Sonntag, April 23, 2006

Sonntagmorgen im Hause F., 3. Teil

Sie: Brüste?
Er: Klingt irgendwie komisch in der Mehrzahl.
Sie: Busen.
Er: Ne. Klingt nach einer Küstenlandschaft. Aufdringlich.
Sie: Titten.
Er: Zu abfällig.
Sie: Glocken?
Er: Na... nun hör aber auf.
Sie: Boobies.
Er: Ich geb den Katzen mal was.

Samstag, April 22, 2006

06386 Pissdorf


Irgendsoein Landesarbeitsgericht hat entschieden, dass man für Schlafen auf dem Klo des Arbeitgebers nicht in jedem Fall gefeuert werden kann.

Mittwoch, April 19, 2006

Mitmach-Erstes-Mal.

Die Frühlingslethargie greift um sich, Bocklosigkeit aller Orten. Obwohl die Sonne scheint. Mundgeblasen, das Spezialblog für Moralpredigten Wachrütteleien, will das ändern.

Ich stoße heute eine Reihe an, die genausogut ein Wettbewerb sein könnte. Ja, vielleicht mach ich´s besser als Wettbewerb. Das Thema für diesen Schreibwettbewerb also lautet:

Meine erste Begegnung mit dem gleichen Geschlecht.

Vorgaben zur Länge oder zum Wahrheitsgehalt gibt es nicht. Teilnehmer können ihre Beiträge in den Kommentaren verlinken, ich stelle in zwei Wochen alle Beiträge zur Abstimmung. Also:

Mitmachen! Schreiben!

Zu gewinnen gibt es eine Flasche Wein, der Gewinner kann wählen zwischen Französisch, Spanisch und Griechisch.

Ich lege Euch einen vor:

Donnerbalken

Ein paar Jahre schon fuhr ich in den Sommerferien immer für zwei Wochen in das Zeltlager am Plöner See, ein stationäres Zeltlager mit etwa 20 großen Zelten, einem Gemeinschaftszelt, und einer Wascheinrichtung mit Donnerbalken statt einer richtigen Toilette. Ich erinnere mich noch gut an die alte Holzkabine, denn hier lernte ich auch meine ersten Klosprüche. "In diesem Loch sitzt ein Geist, der jedem in die Eier beisst. Mich hat er nicht gebissen, denn ich hab ihm auf den Kopf geschissen." stand da beispielsweise. Das ganze roch sehr nach Klostein und Pinkelrinne, und jetzt beim Schreiben habe ich den Geruch auch wieder in der Nase, als wäre es gestern gewesen. Aber ich schweife ab.

Man übernachtete in Zelten mit 8 bis 10 Halbstarken und je einem Betreuer, der selbst meist noch nicht volljährig war. Dementsprechend war bis spät abends recht viel Radau in den Zelten, die Betreuer hielten immer abwechselnd Nachtwache und riefen "Funzel aus!" Wer bei Unsinn erwischt wurde, hatte am nächsten Tag Küchendienst, wurde in den See geworfen oder mit Stinkmorcheln eingerieben. Glaube ich. Es gab auch einen Marterpfahl, Holz geschnitzt, was aber für die Geschichte keinen Belang hat. Jedenfalls wurde ich dort regelmäßig im Zelt auch spät Abends von einem Jungen bedrängt, der nichts besseres zu tun hatte, als mir gehörig auf die Nerven zu gehen. Man kennt das ja, einer ist immer da, der einen auf dem Kieker hat. Ob er nun meine Zwei-Streifen-Turnschuhe hinaus in den Regen warf oder sich auf mich, der im Schlafsack Erstickungsanfälle bekam, legte, bis ich schrie, ihm war einfach jedes Mittel Recht, mich zu tyrannisieren. Eines Abends hörte ich ihn wieder heranrobben. "KleinesF, jetzt biste dran."

Statt den Angriff wie üblich über mich ergehen zu lassen, wurde ich wütend, griff ich in seinen Schlafsack, und packte ohne weiteres Zögern seinen Schwanz. Einen richtigen Plan hatte ich dabei nicht, ich wollte ihm wohl wehtun, zudrücken oder was, jedenfalls blieb der sonst so hyperaktive Junge ganz ruhig liegen und rührte sich nicht. Ich dachte, ein Schock? Ich fühlte das Ding, das nun hart wurde, sich aber weich anfühlte, in meiner Hand und bemerkte wohl auch meine Macht, die ich nun über ihn hatte. Gleichstand in Sekunden. Innerhalb weniger Augenblicke fing er an zu Keuchen. Kurz danach wurde es schon feucht und eklig warm und klebrig. Ich nahm meine Hand zurück, drehte mich auf die andere Seite, zog den Reißverschluss meines Schlafsackes bis ans Kinn wie Kenny aus Southpark und verhielt mich ruhig. Ich hatte keine Ahnung, was ich getan hatte oder was seine Reaktion darauf sein würde. Ich wusste auch nicht, wie ich darauf gekommen war. Ich konnte aber wenig später einschlafen, ohne dass etwas geschah.

Auch geschah mir nie wieder was. Der Störenfried ließ mich fortan in Ruhe, schaute zu Boden, wenn er mich sah und machte einen großen Bogen um mich. Als ich wieder einmal auf den Donnerbalken musste, und er aus der Kabine kam, rannte er sogar weg, wie ein Furz, so schnell er konnte. Selten solche Triumpfe gefeiert. Damals.


Bisherige Teilnehmer an diesem Wettbewerb:

Dies&Das
Pulsiv
Eric
n:tropie
Lillis Zauberland
Caethy
Der Mo

Dienstag, April 18, 2006

Wunschpunsch

Der neue Manufactum-Sommerkatalog ist raus. Ich will das alles haben, gerade jetzt im Frühling. Natürlich auf jeden Fall den Grill. Und auch den Wäschekorb. Aber da macht das Schicksal in Form von Kontoauszügen wieder einmal nicht mit. Trotzdem muss ich irgendwas bestellen. Und wenn´s nur ne chinesische Rundklingel ist. Durchgehend geiles Zeug.

Nachösterliche Erkenntnisse


Es gibt ein Leben vor dem Tod.
Warum legt ausgerechnet der Hase die Eier?
Habenwollen.

Sonntag, April 16, 2006

Decken von Herrentoiletten

In memoriam Sebas habe ich in erfürchtiger Erinnerung die Decke meiner Toilette fotographiert. Bitte tu Du das auch und trage das Wort weiter.

Donnerstag, April 13, 2006

Truppen in Stellung.

Vor fünf Jahren, das ist ganz schön lange her. Vor fünf Jahren war ich mit meiner damaligen Clique in Dänemark. Das war ein richtig schöner, erholsamer Urlaub. Wir spülten das pelzige Gefühl im Mund morgens schon mit Bier weg, wir schluckten wie die Deiche bei Hochwasser. Wir gingen zusammen ans Meer und tollten durch die Wellen wie ein wilder Wald. Wir saßen in der Sauna und schwitzten zusammen wie die Zwiebeln. Wir spielten Poker bis der Morgen graue Schleier spann. Eine der besten Wochen ever. Die Clique war die Ersatzfamilie der Jahrtausendwende. Wenn´s nach mir gegangen wäre, hätte es auch immer so bleiben können.

Diese Gemeinschaft gibt es heute nicht mehr. Seit wir alle angefangen hatten zu arbeiten, sahen wir uns immer seltener. Zwei Pärchen haben Kinder bekommen und sind von heute auf morgen von der Bildfläche verschwunden wie Glatteis. Eine zog weg. Bei den anderen liefen die Interessen auseinander. Oder nein, das zu sagen wäre zu einfach. Die Interessen waren auch vorher schon verschieden. Wir waren überhaupt völlig verschieden, das machte ja gerade den Reiz aus, vom bräsigen Biobauern bis zum zutzeligen Juristen und nem Strich-Achter war alles dabei.

Aber irgendwie wurde ich eines Tages einfach nicht mehr angerufen.

Jetzt, fünf Jahre später, ist völlig klar, wie ein plötzlich wolkenloser Sternenhimmel, warum. Das eingespielte Team, die Rollen, die Ränge kamen in Unruhe und Zweifel. Alles war neu. Die Entspanntheit war weg. Die Angst nahm zu. Geld und Macht? Die ehemaligen Meinungsführer sahen ihre Leittierstellung als gefährdet an - entweder, weil sie einen nicht so tollen Job hatten oder das Studium nicht zu Ende brachten, oder weil die verordnete Harmonie, die die Truppe zusammenhielt, plötzlich durch ständigen Widerspruch gestört wurde. Auch klappte das Imponiergehabe nicht mehr, das vorher für Klarheit reichte. Die Steine kamen ins Rollen und rieben sich gegenseitig auf.

Ich fand es eben einfach blöd, pauschal alles Scheisse zu finden. Auf diesen kleinsten gemeinsamen Nenner hatte man sich damals nämlich geeinigt. Und ich hatte übersehen, dass eben auch Freundschaften nach den normalen Regeln funktionierten und kein Hort der grenzenlosen Freiheit und Offenheit sein konnten. Vertrauen, ha ha ha. Die vorher so scheinbar enge Gemeinschaft und Gemeinsamkeit war völlig durcheinander, alles war zerstört. Hiroshima im Kneipendunst. Und wer war Schuld? Ein Sündenbock musste her. Und zwar der, der die Ordnung in Zweifel gezogen hatte. Der Widersprecher, der das Leben, der Job und Freiheit genießen wollte.

Es war einfach Zeit, aber schmerzhaft.

Mittwoch, April 12, 2006

Losgelöst von der Erde.

Ja, genau der!

Blätter, die die Welt bewegen.

Wer den Schwarm von Frank Schätzing noch lesen will, dem empfehle ich als begleitende Lektüre das WASistWAS-Buch über Wale.

Und natürlich irgendwas über Methanhydrat.

Sportsitze gegen Hämorrhoiden

Ist das noch Winter-Blues oder schon Frühjahrsmüdigkeit? Vielleicht schlagen mir die vielen Veränderungen auf´s Gemüt wie Steven Adler auf´s Trommelfell. Gestern habe ich bleischweren Herzens den echtversilberten kleinen Franzosen, den Froschschenkelvorhautfiletfresser auf vier Rädern, den kleinen Bastard kurz vor dem Zerfall, verkauft, der mich viereinhalb Mal um die Erde gefahren hat, so rein bildlich, und dabei nie so müde wurde, wie ich mich heute fühle.

Es gibt sie noch, die unselbständigen, Mentholzigarette rauchenden, blonden, kleinen Irrlichter, denen man alles sagen muss, denen man auch alles sagen kann, und die sich dann herumschieben lassen wie die Karre zum Misthaufen. Sie lief einmal ums Auto, fragte, ob da was zu machen sei, ich sagte "Alles Tippitoppi" und handelte mich selbst um 100 € herunter, sagte, na kommse mit, kriegen Sie den Wagen für 1.200 €, und brav kam sie ohne ein weiteres Wort mit und unterschrieb mit Haftungsausschluss. Keine Gegenwehr, eigentlich nicht einmal eine Äußerung. Obwohl sie lieber einen pinken Wagen gehabt hätte, mit Umpuschelung, vermutlich. Puh, was hätte mich eigentlich eine umweltgerechte Verschrottung gekostet heutzutage?

Dienstag, April 11, 2006

Fireblade revisted.

Was soll das heißen, der Kombi ist da? Ich will keinen Kombi. Ich hatte eine Kombi bestellt. Weil ich in der alten mittlerweile aussah wie eine Knackwurst auf Rädern. Hä? Kombi? Ja.

Nein, kein Traum, auch kein Alptraum, nicht mal ein schlechter. Der neue Kombi ist da und zeigt mir gnadenlos, was wirklich zählt. Fährt von A nach B, hat viel Platz, ist praktisch, zuverlässig, vernünftig, nicht schön, aber gut.

Mir waren Autos ja schon immer total egal.

Sonntag, April 09, 2006

Sushi reloaded.

Sushimeister Oliver filetiert einen Lachs.

Auf den Besuch des Sushikurses in der Sushifactory im Grindelhof in Hamburg freute ich mich ganz besonders. Meine Liebste hatte mir den mydays-Gutschein zu diesem Event mit den Worten überreicht, alles andere könnte ich ja schon. Nun ja, ein verspäteter Anfall von Rosabebrillung, ist nichts gegen zu sagen. Wenn ich allerdings Paulsen so lese, dann glaube ich, ich müsste noch viel besser kochen lernen.
Doch zurück zum Kurs. Zunächst wurde uns gezeigt, wie man den Reis richtig kocht. So wie es aussieht, bringen die Sushimeister in ihrer Ausbildung allein mit diesem Thema mehr als zwei Jahre zu. Der Reis wird zunächst etwa vier Mal gewaschen, dann lässt man ihn eine Stunde quellen, und schließlich darf er dann auch kochen. Die richtige Würze ist ein Geheimnis, aber, wie könnte es auch anders sein, natürlich ist neben Essig vor allem Salz und Zucker im LReis. Und der klebt an den Fingern wie Hulle, wenn man sie nicht regelmäßig befeuchtet.
Hat man es dann geschafft, den Reis zu bewegen, sich auf einem Stück Algenpapier auszustrecken, statt weiter die Finger zu belästigen, knallt man ähnlich der Dönerproduktion allerlei frische Zutaten auf den Reis und rollt das ganze zu einem zigarrenähnlichen Gebilde. Rauchen ist aber strengstens untersagt, natürlich. Saufen dafür nicht, mir passte an diesem Tag sogar ein sehr günstiger Müller-Thurgau ins Gezähn.
Hier links nochmal die fertige Rolle, aus der dann neun Teile geschnitten werden, von denen man vier zwar nicht aus Tradition, dafür aber aufgrund der akuten Situation des Sushiüberflusses, gepaart mit Sushiunterzuckerung, sofort verputzt. Frischer geht es nämlich nicht. Einziger Nachteil, die Kamera riecht jetzt für immer nach Fisch, und ich werde sie demnächst aus einer meiner Katzen herausoperieren müssen.
So ein kleiner Blogeintrag scheint mir nicht geeignet zu sein, nun alle traditionellen Sushiarten - Nigiri-zushi, Maki-zushi, Temaki-zushi, Chirashi-zushi - zu beschreiben. Das sollen andere machen. Es gibt welche mit Avokado und Gurke ebenso wie mit Mu-Err-Pilzen und merkwürdig dunklem Kürbis. Gelegentlich wird Sesam oder Majo eingearbeitet. Es sind eigentlich alle Fische geeignet, die einen hohen Fettgehalt haben und frisch zu bekommen sind.
Zum guten Schluss durfte ich mir noch ein Lunchpaket fertigmachen und die übrigen Sushi mit dem Rest Weißwein herunterspülen. Bleibt die Einsicht, nie wieder über die hohen Preise zu meckern, da die Herstellung doch einigen Aufwand erfordert und die Zutaten sehr hochwertig sind. Mit dem, was Herr Oliver von dem Lachs alles weggeworfen hat, könnte ich meinen Haushalt eine ganze Woche satt bekommen.
Auch dürfte nun feststehen, dass man sich an Sushi tatsächlich überfressen kann - sogar ich. Ferner bleibt festzuhalten, dass Männer in Kochkursen immer noch in Unterzahl und teilweise gezwungenermaßen da sind. Offenbar eine beliebte Quälerei innerhalb bestimmter Spielarten von Pärchen. Die können meinethalben das nächste Mal gern zu Hause bleiben und sich mit Wasabi scharf machen.

Freitag, April 07, 2006

Sondermeldung: I am a supporter of Klinsi

Lehmann ist nun offiziell die Nr. 1 im Deutschen Tor. Kahn wäre nur noch die Nr. 2. Und ich dachte schon, es läuft alles wie bisher, der Kaiser hat das Sagen, und wir müssen mit dem mittlerweile nicht mehr ganz so frischen Kater im Tor antreten. Seit heute glaube ich, Klinsmann macht das schon.

Früher fand ich Kahn mal richtig gut - bei Gladbach Karlsruhe.

Dran und drauf!

Der Feitragstexter lümmelt sich im übrigen bei Eric unterhalb der Decke einer Herrentoilette.

Gute Werbung

Bang & Olufson verkauft virkelig godt apparat.

Die Dänen machen es vor!

Fühl Dich fit - Sommer ist nur eine Frage der Einstellung

Wird das das Frühjahr der schlechten Getränkewerbesprüche?

Nachtrag: Such das Ei und spar dabei!

40% reduziert! - Latex Pop-up Ei mit Squeeker und Plopp-Effekt

Kartonweine.

So give us liberty or give us death - now you want both, what do you want next?

Donnerstag, April 06, 2006

Abmahn-Wiki

Ob das als allgemeine Rechtsberatung so zulässig ist, weiß ich nicht.

Ich distanziere mich daher ängstlich von verlinkten Inhalten, und das und dies.

Countdown-Stockexchange

Als ich das letzte Mal in den Waschsalon ging, brachte ich außer meiner nun strahlend reinen Wäsche auch noch etwas anderes mit nach Hause. Nein, keine Alkoholvergiftung, obwohl man das in einigen Kieler Waschsalons vielleicht erwartet hätte, da einem hier und da schon gegen sechs Uhr in der Früh Plum angeboten wird. Zwischen den Seidenslips, die ich spätestens seit früherer Bettgeflüsterlektüre trug, und den waschbaren Gummistiefeln fand ich ein Stöckchen. Ich warf es nach alter Gewohnheit aus dem Fenster, was aber nicht klappte. Es war geschlossen:

5 Erste Male
Erster Kuss: mit 0, Mutter
Erste/r beste/r Freund/in: Susanna/Sören
Erstes Auto: Matchbox
Erster Job: Broschüren austragen, Kohle satt
Erster Kinofilm: Elliot das Schmunzelmonster
4 Letzte Male
Letzter Drink: Whiskey
Letzter Kuss: Heute morgen, von der Katze
Letzte Rasur: Im Gesicht heute morgen
Letzte besuchte Webseite: Na diese
3 Orte an denen ich heute war
Hier,
Hier (schneefrei) und
Hier
2 Entscheidungen
Sommer oder Winter: Sommer!
Tag oder Nacht: Nacht! (Aber nur wegen Image, sonst eher Tag)
1 Sache, die ich noch unbedingt machen möchte
Nächstes Frühjahr eine Reise über Shanghai und Sydney, alte Freunde besuchen.

0 Ich gebe dieses Stöckchen weiter an Eigenart, Wortschnittchen, Bloggsberg, Texas-Jim und UndUndUnd.

Dienstag, April 04, 2006

Schreib mal Politikverdrossenheit

Die ARD sendet ihre Themenwoche "Krebs" doch nur, um die Medizin wieder in ein positives Licht zu rücken, damit wir alle die nächste Abzockrunde der von Pharmaindustrie und Ärzteverbänden gesteuerten Krankheitspolitik milder über uns ergehen lassen. Oder gibt´s grad einen anderen Anlass, einen echten Durchbruch in den Heilmöglichkeiten, oder so?

Ich bin dafür, dass in dem derzeitigen Selbstbedienungssystem jeder Patient zumindest die Abrechnung seines Arztes für die erbrachten Leistungen einsehen kann. Der Patient kann diese dann kontrollieren und einen schönen Einspruchbrief formulieren, wie ich es heute getan habe, an meinen Urologen:

"Sehr geehrter Herr Prof. Dr. M. (Name der Red. bekannt),

ich kam zu Ihnen wegen Schmerzen aufgrund einer Verengung des Schaftes und eines Frenulumeinrisses. Dies haben Sie nun zwei Mal operiert, ohne dass das Problem behoben werden konnte - Verkehr ist immernoch schmerzhaft für mich, von den psychologischen Folgeproblemen mag ich gar nicht reden.

Im Rahmen der ersten OP versuchten Sie, das Frenulum wieder herzustellen, indem Sie es vertikal ganz durchtrennten und es dann horizontal wieder vernähten, so dass eine Frenulumplastik entstand. Diese Vorgehensweise verschlimmerte jedoch das Ausgangsproblem der Schmerzen noch, da die Plastik Haut beanspruchte und somit die Enge noch vergrößerte, was wiederum die Probleme vergrößerte. Auch war die Frenulumplastik selbst viel zu eng. Demnach wurde die Planung dieser OP nicht nach den Regeln der ärztlichen Kunst ausgeführt und berechtigt mich zu Minderung und Abzug von Schmerzensgeld. Die OP an sich war schon entwürdigend, zumal Sie sich währenddessen über die Anschaffung von neuen Geräten äußerten, und dass die jetzt verwendeten sehr veraltet seien. Auch fand ich es nicht schön, dass Ihre Mitarbeiter ständig von einem "kleinen" Eingriff sprachen und lachten. Dies könnte psychische Störungen nach sich ziehen. Ein Aufklärungsgespräch, nach dem später noch andere Komplikationen auf meinem Zettel nachgetragen werden, kommt mir ebenfalls suboptimal vor.

Die Kosten für die zweite OP, in der Sie nun die Frenulumplastik ganz entfernten, fallen damit unter Gewährleistung, sind von mir also nicht zu tragen. Auch habe ich nach wie vor Schmerzen wegen Vernarbungen und weiterhin Enge, der Erfolg ist also ausgeblieben. Leider ist auch bei der Narkose geschlampt worden, die nicht immer gut wirkte, obwohl ich vorher gesagt habe, dass Narkose bei mir nicht gut wirkt. Hätte man da nicht gleich etwas mehr spritzen können? Es ging wirklich um empfindliche Teile. Dass ihr Mitarbeiter meine Vene auch im vierten Versuch und mit einer größeren Kanüle nicht traf, hätte ich ihm nachgesehen, wenn er sich nicht währenddessen darüber aufgeregt hätte, dass die Urologie sonst zu dieser Zeit nur Notfälle operieren würde. So hatte ich den Eindruck, er war unkonzentriert. Er meinte dann schließlich, ich würde sicher auch ohne Beruhigungs- und Schmerzmittel auskommen.

Auch Ihr Verhalten, während der OP lustige Anekdoten über Büsumer zu erzählen, so dass der ganze OP-Tisch wackelte, fand ich nicht eben so amüsant wie die anderen Beteiligten. Von anderen Organisationsmängeln, wie vier Stunden Warten auf eine Blutabnahme, zu der ich nur "kurz vorbeikommen müsste", mag ich gar nicht anfangen. Sonst würde ich mich noch ärgern müssen, dass ich in dieser Zeit auf Grundlage meines üblichen Honorarstundensatzes mehr hätte verdienen können, als ihre OP-Rechnungen zusammengerechnet ergeben. Auf Folgeprobleme wie einschneidende Nähte und sonstige Störungen möchte ich ebenfalls hier nicht näher eingehen.

Sie sehen, von ihrer Rechnung bleibt nicht viel übrig, eher ist noch eine Rückzahlung wegen Schmerzensgeld fällig, womit ich hilfsweise aufrechne. Auch verstehe ich mehrere Posten auf Ihrer Rechnung nicht. Denn es hat keine "eingehende Beratung" gegeben, die Sie abrechnen, sondern lediglich eine 20-Sekunden-Diagnose, wobei ich davon 12 Sekunden brauchte, um die Hose herunterzulassen, und 7, um sie wieder anzuziehen. Auch habe ich mir keine ins Haus geschickten Berichte gewünscht, die dann beim Nachbarn im Briefkasten landen. Letztlich ist auch der Erhöhungssatz vom 3,5-fachen des Kassensatzes nicht gerechtfertigt, da Sie selbst meinten, es wäre viel leichter als sonst gegangen, weil das Gewebe bereits verletzt war. Auch ist die Position "sonstige Auslagen" von ca. 60 € für mich rätselhaft, da dies keine Krankenkasse der Welt übernehmen würde. Ich bitte insoweit um ordnungsgemäße Abrechnung, zu der Sie gesetzlich verpflichtet sein dürften.

Wenn es Sie interessiert, schicke ich Ihnen gern noch weitere Anekdoten aus Ihrem Apparat zu.

MfG. KleinesF."

Lesen macht schlau.

Lieber Herr Sixtus. Draußen wie drinnen herrschen die gleichen Gesetze. Aber das wissen Sie sicher, Sie dürften nur etwas Urlaub brauchen.

Jetzt hätte ich mich fast zum Pöbeln anstixten lassen.

Tagfänger.

AnNa R.
Eva Briegel
Judith Holofernes
Nena Kerner
Christina Stürmer
Katie Melua
Kelly Clarkson
Vanessa Jean Deadmon
Corinne Baily Rea
Madonna
Fergie
Kylie Minoque
Tanja Thomas
Anastasia
Lena Gercke, Jennifer Wanderer und Yvonne Schröder
Ficken Sex Bilder Brüste Kim Kardashian Lena Meyer-Landrut nackt

Meine Top-Suchbegriffe ließen nur den Schluss zu, dass Ihr danach verlangt.

Montag, April 03, 2006

Freitagstexterwettbewerb Wanderpokal

Den Freitagstexter gewinnt - da habe ich am meisten gelacht - Eric mit: "Morgen in "Lost": Zuerst dachte Herr f., er hätte eine sehr große Giraffe gesehen. Dann knallte die Maschine auf das Gebirsgplateau."

Glückwunsch, und Du musstdarfst ihn kommenden Freitag in Deinem Blog ausrichten.

Schlechtester Aprilscherz ever

Mir wäre es lieber gewesen, Gottschalk hätte die Wahrheit gesagt. Es ist Zeit.

Freitagstexter Siegerehrung


Die gibt es heute am späten Abend. Ich habe bisher vier Favoriten. Wer nochmal nachlegen möchte, kann das jetzt tun. Das Leben ist keine Butterfahrt.

Sonntag, April 02, 2006

Ein klarer Kopf ist die beste Droge.

Kinder, heute war ich in Dahme, einem lustigen, verschlafenen, herunterkommenden Touristennest an der Lübecker Bucht. Und es gab lauter lustige Sachen dort, und damit also auch lauter lustige Sachen zu berichten. Und wegen der lustigen Sachen hatte ich auch weitere lustige Einfälle für´s Blog. Hätte ich einen Notizblock, Laptop oder Fotoapparat mitgehabt, ich hätte für ein ganzes Jahr genügend Posts.

So aber hab ich alles vergessen.

Ode an den Frühling, letzter Satz

Oh Mönchszikade.
Oh Schwalbenschwanz.
Oh Spiralgallenlaus.
Oh Große Höckerschrecke.
Oh Gemeiner Grashüpfer.
Oh Feldgrille.
Oh Großes Heupferd.
Oh Warzenbeisser.
Die Sonne ruft euch raus.
Ihr federt mit dem Wind.
Oh Sandohrwurm.
Oh Centroptilum Luteolum.
Oh Silberfischchen.
Oh Gemeine Gottesanbeterin.
Oh Deutsche Schabe.
Oh Zartschrecke.
Oh Spitzling.
Oh Föhrengast.
Hells Bells.
Hells Bells.