Ich stoße heute eine Reihe an, die genausogut ein Wettbewerb sein könnte. Ja, vielleicht mach ich´s besser als Wettbewerb. Das Thema für diesen Schreibwettbewerb also lautet:
Meine erste Begegnung mit dem gleichen Geschlecht.
Vorgaben zur Länge oder zum Wahrheitsgehalt gibt es nicht. Teilnehmer können ihre Beiträge in den Kommentaren verlinken, ich stelle in zwei Wochen alle Beiträge zur Abstimmung. Also:
Mitmachen! Schreiben!
Zu gewinnen gibt es eine Flasche Wein, der Gewinner kann wählen zwischen Französisch, Spanisch und Griechisch.
Ich lege Euch einen vor:
Donnerbalken
Ein paar Jahre schon fuhr ich in den Sommerferien immer für zwei Wochen in das Zeltlager am Plöner See, ein stationäres Zeltlager mit etwa 20 großen Zelten, einem Gemeinschaftszelt, und einer Wascheinrichtung mit Donnerbalken statt einer richtigen Toilette. Ich erinnere mich noch gut an die alte Holzkabine, denn hier lernte ich auch meine ersten Klosprüche. "In diesem Loch sitzt ein Geist, der jedem in die Eier beisst. Mich hat er nicht gebissen, denn ich hab ihm auf den Kopf geschissen." stand da beispielsweise. Das ganze roch sehr nach Klostein und Pinkelrinne, und jetzt beim Schreiben habe ich den Geruch auch wieder in der Nase, als wäre es gestern gewesen. Aber ich schweife ab.
Man übernachtete in Zelten mit 8 bis 10 Halbstarken und je einem Betreuer, der selbst meist noch nicht volljährig war. Dementsprechend war bis spät abends recht viel Radau in den Zelten, die Betreuer hielten immer abwechselnd Nachtwache und riefen "Funzel aus!" Wer bei Unsinn erwischt wurde, hatte am nächsten Tag Küchendienst, wurde in den See geworfen oder mit Stinkmorcheln eingerieben. Glaube ich. Es gab auch einen Marterpfahl, Holz geschnitzt, was aber für die Geschichte keinen Belang hat. Jedenfalls wurde ich dort regelmäßig im Zelt auch spät Abends von einem Jungen bedrängt, der nichts besseres zu tun hatte, als mir gehörig auf die Nerven zu gehen. Man kennt das ja, einer ist immer da, der einen auf dem Kieker hat. Ob er nun meine Zwei-Streifen-Turnschuhe hinaus in den Regen warf oder sich auf mich, der im Schlafsack Erstickungsanfälle bekam, legte, bis ich schrie, ihm war einfach jedes Mittel Recht, mich zu tyrannisieren. Eines Abends hörte ich ihn wieder heranrobben. "KleinesF, jetzt biste dran."
Statt den Angriff wie üblich über mich ergehen zu lassen, wurde ich wütend, griff ich in seinen Schlafsack, und packte ohne weiteres Zögern seinen Schwanz. Einen richtigen Plan hatte ich dabei nicht, ich wollte ihm wohl wehtun, zudrücken oder was, jedenfalls blieb der sonst so hyperaktive Junge ganz ruhig liegen und rührte sich nicht. Ich dachte, ein Schock? Ich fühlte das Ding, das nun hart wurde, sich aber weich anfühlte, in meiner Hand und bemerkte wohl auch meine Macht, die ich nun über ihn hatte. Gleichstand in Sekunden. Innerhalb weniger Augenblicke fing er an zu Keuchen. Kurz danach wurde es schon feucht und eklig warm und klebrig. Ich nahm meine Hand zurück, drehte mich auf die andere Seite, zog den Reißverschluss meines Schlafsackes bis ans Kinn wie Kenny aus Southpark und verhielt mich ruhig. Ich hatte keine Ahnung, was ich getan hatte oder was seine Reaktion darauf sein würde. Ich wusste auch nicht, wie ich darauf gekommen war. Ich konnte aber wenig später einschlafen, ohne dass etwas geschah.
Auch geschah mir nie wieder was. Der Störenfried ließ mich fortan in Ruhe, schaute zu Boden, wenn er mich sah und machte einen großen Bogen um mich. Als ich wieder einmal auf den Donnerbalken musste, und er aus der Kabine kam, rannte er sogar weg, wie ein Furz, so schnell er konnte. Selten solche Triumpfe gefeiert. Damals.
Bisherige Teilnehmer an diesem Wettbewerb:
Dies&Das
Pulsiv
Eric
n:tropie
Lillis Zauberland
Caethy
Der Mo
28 Kommentare:
Vorgaben zur Länge [...] gibt es nicht. Ein Schelm, wer Schlimmes dabei denkt ;)
sie sind mir ja einer.
Gut, dass es damals nich keine Webcams gab!
schöner wettbewerb. ich werde die beiträge mit grossem vergnügen lesen ;) vielleicht steuer ich ja dann mein erstes erlebnis mit einer frau bei... aber vorher überrede ich das kleinef zu einem campingausflug!
hmm... da hatten sie wohl die ganze nacht klebrige finger ;)
Ich habe mich mal versucht. Man möge mir Rechtschreibfehler verzeihen.
Wem es nicht gefällt empfehle ich jederzeit meinen Blog wieder zu schließen ;)
ne schwule kleine story..hmm, mal gucken.
das' unfair! der darf nich mitmachen! der hat promibonus!
gilt auch die erste weibchen-prügelei mit 7 jahren?
n., es gibt noch mehr davon.
Der.Grob, hatten Sie zwei erwartet?
MCW., ich persönlich würde auch nicht alles ins Netz stellen.
Eric, das Thema ist offen für Experimente.
Flensman, wenn Sie mir trotzdem bei Gelegenheit die Hand geben...
Dies&Das, SUPER, unser erster Beitrag!
500beine, das müsste der Fundus eigentlich hergeben, da findet sich übersteigerte Männlichkeit.
Pulsiv, verdrehen Sie einfach ein paar Wörter, dann sind Sie locker auf gleichem Niveau.
DieLux, könnte passen.
habe fertsch
Mein erstes Mal: Jungs und Playmates
Ich war 19. Das Elternhaus hatte ich vor einem Jahr verlassen und zugunsten einer drei Jahre andauernden Gruppentherapie verlassen: Ich besuchte nämlich eine Schauspielschule. Morgens Sprachtechnik, mittags Rollenvorbereitung, abends Gymnastik. Nachts lange, nein, extrem lange Gespräche mit den Kommilitonen über Sinn und Unsinn berühmter Theatertechniken, über die Prostitution von Schauspielern beim Fernsehen und dass eigentlich nur Shakespeare jemals in der Lage gewesen war, Theaterstücke zu verfassen. Das ging gerne mit 2,5 Liter Flaschen rotem Pennerglück von ALDI einher und dauerte entsprechend lange.
Die Gespräche hätten unbeteiligten Menschen die Fußnägel einrollen lassen: „Meinst du nicht, dass ich den Puck etwas dynamischer anlegen sollte? So verträumt und besinnlich entspricht der einfach nicht meinem wilden Selbst!“
Wer nie Schauspielschülern zugehört hat, kann sich nicht vorstellen, dass ein solcher Gesprächsstoff für lässig fünf Stunden überaus ernsthaft geführter Persönlichkeitsanalyse ausreicht. Am Ende der Diskussion stand Gruppenkuscheln, welches die Studenten nicht nur in kalten Winternächten wärmte sondern auch einander finden ließ.
Ich hatte gerade zwei Semester hinter mich gebracht und war noch mitten drin, mit jeder Faser meines Körpers saugte ich Kunst auf – und war mir sicher, dass ich sie auch verströmte. Vielleicht hätte ich ja nur das Deo wechseln sollen, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Die Wohnung verließ ich mit Künstlerschal und Ballettschuhen. Aus meinem Rucksack purzelten die Reclam-Hefte mit den gesammelten Werken von Goethe, Schiller und Shakespeare. Ich konnte Seitenweise Text auswendig lernen, das einzige übrigens, was ich an dieser Zeit vermisse. Um bei einer Probe nicht blank da zu stehen, hörten wir uns gegenseitig ab, was auch immer Gelegenheit bot, die Mitschüler näher kennen zu lernen. Zum dritten Semester hatten wir zwei neue angehende Talente aufgenommen: Er, ein großer, dunkelhaariger Typ, Prädikat Latin Lover, mit einem Körper, dessen Anblick mich schmerzhaft an Kühlschrankspiele wie aus 9 ½ Wochen erinnerte. Wenn er lächelte, sprühten Funken. Und im leicht erregbaren Alter von 19 sorgten die bei mir für entsprechende Reaktionen.
Diese bemerkte auch Sie, eine bildhübsche Nachwuchsschauspielerin, die bereits in einem Herrenmagazin – nur aus Karrieregründen natürlich – die Hüllen hatte fallen lassen und mit dem Prädikat Playmate des Monats ihren Lebenslauf eindrucksvoll bebildern konnte. Zunächst dachte ich, sie hätte auf Ihn ein Auge geworfen, dann stellte ich fest, als sie mir auf einer Party schneller Pennerglück nachschenkte, als ich trinken konnte, dass das wohl ein Trugschluss war: Sie interessierte sich vielmehr für mich.
Nun hatte ich mit Jungs schon reichlich in Matratzen, Schlafsäcken und auf Rückbänken geturnt, aber bei Mädels war ich weiter als bis zum zweiten Base nie gekommen. Während ich noch rätselte, ob es meiner sexuellen Identität nutzen oder schaden würde, ausgerechnet mit einem Playmate meinen ersten echten Heterosex zu erleben, schlossen Sie und Er eine Wette ab.
Um es kurz zu machen: Er verlor, sie gewann.
Alle waren gegangen, nur Sie und ich lagen zwischen überquillenden Aschenbechern, leeren Flaschen und zertretenen Salzstangen. Es begann mit dem üblichen Gefummel und Geknutsche, das mir nicht eine Sekunde ungewöhnlich vorkam. Als mir jedoch ihre Hand in den Schritt griff, war ich verwirrt: „Tun Frauen so was auch?“ Von Männern kannte ich das ja, aber woher sollte ich wissen, wie Heteros es tun? Das Bravo-Abo hatte ich längst gekündigt und mir stattdessen eine Bibliothek mit den gesammelten Werken von Oscar Wilde, Jean Genet und den ganz frühen Ralf König-Werken zugelegt.
Tapfer tat ich es ihr nach und merkte schnell, darin unterschied sich das also schon mal nicht. Wir zogen uns aus und ich sehe dieses Bild heute noch vor mir: Ich verschüchtert und unwohl in meiner Haut, sie selbstbewusst und schlicht bildhübsch.
Der Rest verlief ohne Stress und ohne außergewöhnliche Zwischenfälle. Wenn ich mich dumm anstellte, ließ sie es mich zumindest nicht merken.
Wir schliefen sogar gemeinsam ein, aber am Morgen danach ging sie rasch, denn ihr Freund wartete auf sie, und ließ mich zurück, nicht einmal wirklich verwirrt. Ich war immer der Meinung gewesen, dass man sich zwischen mehreren Dingen nur entscheiden kann, wenn man sie zuvor getestet hat. Und dann war ich dankbar. Erstens war Sie nicht nur hübsch sondern auch einfach hinreißend nett gewesen. Zweitens: Welcher Schwule konnte schon sagen, seine erste Frau sei ein Playmate gewesen? (Damit ich nichts auf die Finger bekomme: Die nachfolgenden Damen waren natürlich ebenfalls hübsch und nett gewesen)
Dennoch wanderten in Theatergeschichte meine Augen in den folgenden Wochen häufiger zum Ihm und dessen knackigen Po als zu Ihr. Bis heute weiß ich nicht, worum die beiden gewettet hatten. Vielleicht erfahre ich es ja, wenn sie das zufällig lesen.
wie lange läuft der Wettbewerb?
Oliver, 3. Mai.
moment mal: hat eric die aufgabe richtig erfüllt? ich denke es geht um homosexuelle erfahrungen?
meine geschichte dazu ist so rattenscharf, die gebe ich nur gegen geld raus.
@ bsc: wenn du nicht lieb bist, erzähle ich sie für dich!
Im Prinzip ist dadurch dass Eric homosexuell ist das "gleiche" Geschlecht dann folglich eine heterosexuelle Erfahrung oder?
BSC, her damit!
Dies&Das, Eric hat die Zulassung. Ist gar nicht kompliziert.
Hmm, ... ich denk noch drüber nach. Mal schaun. ;)
Bitte sehr: Brighton Rock.
Eigentlich eine gute Idee. Wenn ich dazu etwas zu schreiben hätte, würde ich es tun. Bis auf einen Suff-Zungenkuss mit einem meiner besten Freunde Silvester 2001 gibt es aber nichts. Ehrlich.
Mit eigengeschlechtlichen Geschichten kann ich nicht dienen, nur mit "hetero" (heißt das oder?)
solange sie mir auch nur die hand geben, jederzeit ;)
Herr Winkel, den Kuss in der Ihnen eigenen Art aufbauschen, vom Winde verweht, und schon hamwa nen Mitspieler.
Saxana, macht nichts, der Wille zählt.
Flensman, der Elefantenmensch ist nicht real.
ich blick nicht, wie man das als schönen Link hier einfügt, deshalb muss ich es so machen:
http://lillizaubert.blogspot.com/2006/04/mein-erstes-mal.html
aus welchem Grund auch immer ich hier keinen verdammten Trackback Ping hinbekomme einfach so ein Link zu meinem "Beitrag":
doktorspiele
der mo hat sich auch versucht:
www.myblog.de/emile_mo
mo
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