Sonntag, April 09, 2006

Sushi reloaded.

Sushimeister Oliver filetiert einen Lachs.

Auf den Besuch des Sushikurses in der Sushifactory im Grindelhof in Hamburg freute ich mich ganz besonders. Meine Liebste hatte mir den mydays-Gutschein zu diesem Event mit den Worten überreicht, alles andere könnte ich ja schon. Nun ja, ein verspäteter Anfall von Rosabebrillung, ist nichts gegen zu sagen. Wenn ich allerdings Paulsen so lese, dann glaube ich, ich müsste noch viel besser kochen lernen.
Doch zurück zum Kurs. Zunächst wurde uns gezeigt, wie man den Reis richtig kocht. So wie es aussieht, bringen die Sushimeister in ihrer Ausbildung allein mit diesem Thema mehr als zwei Jahre zu. Der Reis wird zunächst etwa vier Mal gewaschen, dann lässt man ihn eine Stunde quellen, und schließlich darf er dann auch kochen. Die richtige Würze ist ein Geheimnis, aber, wie könnte es auch anders sein, natürlich ist neben Essig vor allem Salz und Zucker im LReis. Und der klebt an den Fingern wie Hulle, wenn man sie nicht regelmäßig befeuchtet.
Hat man es dann geschafft, den Reis zu bewegen, sich auf einem Stück Algenpapier auszustrecken, statt weiter die Finger zu belästigen, knallt man ähnlich der Dönerproduktion allerlei frische Zutaten auf den Reis und rollt das ganze zu einem zigarrenähnlichen Gebilde. Rauchen ist aber strengstens untersagt, natürlich. Saufen dafür nicht, mir passte an diesem Tag sogar ein sehr günstiger Müller-Thurgau ins Gezähn.
Hier links nochmal die fertige Rolle, aus der dann neun Teile geschnitten werden, von denen man vier zwar nicht aus Tradition, dafür aber aufgrund der akuten Situation des Sushiüberflusses, gepaart mit Sushiunterzuckerung, sofort verputzt. Frischer geht es nämlich nicht. Einziger Nachteil, die Kamera riecht jetzt für immer nach Fisch, und ich werde sie demnächst aus einer meiner Katzen herausoperieren müssen.
So ein kleiner Blogeintrag scheint mir nicht geeignet zu sein, nun alle traditionellen Sushiarten - Nigiri-zushi, Maki-zushi, Temaki-zushi, Chirashi-zushi - zu beschreiben. Das sollen andere machen. Es gibt welche mit Avokado und Gurke ebenso wie mit Mu-Err-Pilzen und merkwürdig dunklem Kürbis. Gelegentlich wird Sesam oder Majo eingearbeitet. Es sind eigentlich alle Fische geeignet, die einen hohen Fettgehalt haben und frisch zu bekommen sind.
Zum guten Schluss durfte ich mir noch ein Lunchpaket fertigmachen und die übrigen Sushi mit dem Rest Weißwein herunterspülen. Bleibt die Einsicht, nie wieder über die hohen Preise zu meckern, da die Herstellung doch einigen Aufwand erfordert und die Zutaten sehr hochwertig sind. Mit dem, was Herr Oliver von dem Lachs alles weggeworfen hat, könnte ich meinen Haushalt eine ganze Woche satt bekommen.
Auch dürfte nun feststehen, dass man sich an Sushi tatsächlich überfressen kann - sogar ich. Ferner bleibt festzuhalten, dass Männer in Kochkursen immer noch in Unterzahl und teilweise gezwungenermaßen da sind. Offenbar eine beliebte Quälerei innerhalb bestimmter Spielarten von Pärchen. Die können meinethalben das nächste Mal gern zu Hause bleiben und sich mit Wasabi scharf machen.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

yammie! *neidischsabber*

Anonym hat gesagt…

muschi muschi! yam yam!

Anonym hat gesagt…

Na, die Rolle links fällt noch n bisschen aus der Form, da wirst Du noch üben müssen. Aber sonst sieht es sehr lecker aus. Sollte ich mal in Kiel sein und Dir noch Tester fehelen, lade ich mich glatt selbst ein.

Anonym hat gesagt…

also bild nummer 4 von oben könnte auch ein elegant gerollter blunt sein...

Anonym hat gesagt…

und wann machen sie eine blogger sushi party?

dieLinda hat gesagt…

sushi schmeckt nicht!

F hat gesagt…

Schokobella&Waschsalon, Ihre Geräusche sind gerechtfertigt.

Brittbee&FrauFrank, Kiel ist immer eine Reise wert, gerade im Frühling.

MS, auf die Idee, Seetang zu rauchen, war ich auch zwischenzeitlich gekommen, habe aber wegen des dezenten Fischgeruchs davon Abstand genommen.

DieLinda, es ist Zucker drin.