Wie kann ich in den Arm nehmen, so dass Geborgenheit entsteht? Mich selbst? Reden hilft. Stolpern, Taumeln, Trudeln durch die grauen Löcher der Herbstzeit. Schwarze Klimmzüge im Gehirn. Schlafentzug ist Folter. Lärm ist Folter, erst recht aus der eigenen Mitte. Wie uninteressant, Schlafstörungen. Mein Fingerring ist verloren, er fiel durch tausend Ringe in einen Riss im Raum. Die grüne Welt hat die Zeit verschluckt. Die Bäume setzen sich ihre bunten Pudelmützen auf, nichts daran ist lustig. Enten schlucken Eicheln im Herbst.
Ich hab´s nicht im Griff, das Leben, schickt mich durch taschenspielergetrickste Höhen und karmesinrote Tiefen. Was hilft, ist genügend Kaffee und ab und zu ein Tänzchen um einen mir ans Herz gewachsenen Laternenpfahl. Leider gibt es mangels funktionierender Fallnetze auch tiefe Abstürze, das schwarze Nichts besetzt den Kopf und drückt ihn zwischen die Schultern. Mitunter gerade dann, wenn ich ihn dort gerade am wenigsten gebrauchen kann. Dann besteht der Tag aus Gehen, Stehen und Warten, unten - draußen - überall.
Die Luft ist schwanger von fauligem Geruch, meine Lunge schnürt sich zu, der Affe im Brustkorb gackert und frisst die Überreste. Mir bleibt keine Wahl, ich muss weiter runter. Immer tiefer schaut´s in mich hinein. Ich kreise um mich selbst, bis die Umlaufbahn keine mehr ist und ich aufschlage, das ganze zu einem grauen Klumpen wird, der sich enger und enger schnürt, und weit und breit kein Schwert, und kein Held.
11 Kommentare:
Ist ja schrecklich,aber tollschön geschrieben/beschrieben.
Kann nicht aktuell sein, ansonsten sollten Sie sich mal in Hollywood bewerben.
Großartig umschrieben.
Nachvollziehbar.
Und Angst eintreibend.
WOW ... mich macht's sprachlos, traurig und leidend. Schlurz.
Futter für die Ohren.
wollte zuerst "ups" schreiben, aber dann fiel mir Das Kuckucksei wieder ein. das war kein ups. ich hoffe, wir lesen bald die geschichte vom aufstieg. sehr bald, wäre schön.
Erstaunlich. Ging mir heute doch genau der gleiche Text durch den Kopf!
Nein, leider nicht, sonst hätte ich ihn eher aufgeschrieben und wäre damit reich geworden (ha!). So konnte ich mich nur dem Gefühl widmen und mir um vierzehn Uhr peinlich berührt die Frage anhören: "Hast du ne Fahne?"
Grausam.
mir gefällt wie du das beschreibst, aber ich wünsche dir, dass sich genau diese stimmung sich schnell auflöst.
Das klingt nach bösem herzverzehrendem Herbst-Blues... Ich wünsche dir - und hoffe für dich - daß es wirklich "nur" der Herbst ist, der dir diese Stimmung einflüstert. Denn der geht vorbei.
Deine Worte haben Kraft. Wunderschön geschrieben.
Nicht zu fest!
Nicht zu fest. Ehrlich.
Wow.
Wie man sieht, war ich zunächst sprachlos. Was selten passiert. Und dann hab ich mich gegruselt und gehofft, dass es mich nie so deprimiert. Beklemmend, das!
Was soll man sagen außer:
Gute Besserung!!!
Saxana, ist nett, wenn man aus dem Keller kommt. Sollte man hin und wieder mal nach dem Rechten schauen.
MC, beim zweiten Mal lesen heute gefällt´s mir auch ganz gut.
Eve, das braucht es nicht. Die Sonne wird wieder scheinen, für die Großen und für die Kleinen.
Ehfie, Alkohol hilft. Ganz sicher.
BSC, der Nebel wird lichter.
Maria Kersten, Danke.
Texas-Jim, ein Fescht, ein Fescht? Ich bin dabei?
Jekylla, Hatschi.
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