Donnerstag, November 30, 2006

Massenweise sinnvolle Zeit

Schaukeln, hin und her
schaukel mit mir über´s weite Meer.
Wellenberg und Wellental
schaukeln wir gleich noch einmal.

Dienstag, November 28, 2006

Spin off - politisches Berlin

Viviane Reding war im E-Werk und redete. Es gilt das gesprochene Wort. Besonders gut hat mir ein Wort gefallen, das nicht im geschriebenen Wort enthalten ist. Frau Reding fügte ein "Madam" ein, drittletzter Absatz, nach "Ich gehe daher davon aus", und schlug damit einen übergroßen Latthammer auf die Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, Frau Dr. Henseler-Unger, die mit verschränkten Armen direkt vor ihr stand. Nun werden wir alle schauen müssen, ob den Worten auch Taten folgen und uns die schöne neue VDSL-Welt durch mehr Wettbewerb alsbald niedrige Entgelte bescheren wird, oder ob sich die Netzagentur mit der Bundesregierung im Hintergrund mit eu-rechtswidrigem Tun und höheren Preisen für uns Endverbraucher, die die Leitungen bereits einmal mit Steuergeldern bezahlt haben, durchsetzt.

Damen und Herren: Ja, ich bin auf dem Foto zu sehen, und ja, Frau Reding trug eine etwas überdimensionierte Blumenapplikation auf ihrer Vorderseite.

Montag, November 27, 2006

Abwarten

Nicht, dass ich etwas gegen hohe Stiefel hätte, die jetzt offenbar jede Hauptstädterin zu tragen verpflichtet ist. Aber nach fünf Tagen Berlin und zwei Tagen Hamburg und einigen Tausend gefahrenen Kilometern im Hin und Her hat mein Großstadtbluesspiegel neue Höhen erreicht. Dabei kann ich mich über mangelnde Unterhaltung gar nicht beklagen: Red Hot Chili Peppers (wo nimmt diese Band nur ihre Kraft her?), Blue Man Group (unterhaltsamer Unsinn?), Adagio (Schikimicki ohne Chic?), Kreuzberg (Kultur?), Radisson Aqua Lounge (im nächsten James Bond explodieren lassen?), Spreefahrt (ach so, das ist ein Bahnhof? Nicht von Schinkel?), Flughafen Tempelhof (hoffentlich ist es Beton?), der Berliner Norden (wie buchstabiert sich Untergrund?) viele Gespräche (Fusselmund oder Fusselohr?), Auseinandersetzungen (braucht eine Currywurst Fleisch?), Monsieur Vuong (wieviel Aromen passen in ein Huhn?) und andere alte Freunde (Ex-Chef?) haben mich motiviert und wieder besser in die Spur gesetzt. Als ruhebedürftiger Norddeutscher jedoch betrachte ich diese Siedlungen auf feuchtem Gebiet, diese riesigen Wunden in der Landschaft, diese Nahrungsmittellogistikherausforderungen, diese Molocheien, und insbesondere diese Stiefelherden nun erstmal gern eine Weile aus der Ferne.

Mittwoch, November 22, 2006

Politische Killerspiele nach Emsdetten

Ach so! Es geht darum, das Internet mehr zu überwachen! Und ich dachte, es ginge eher um eine tragische Persönlichkeit, und wie man allgemein das Umfeld verbessern könnte, um das Entstehen solcher Persönlichkeiten zu dämpfen. Dann sollten die sich äußernden Gewählten aber ihre Sonntagsreden sein lassen, und am besten alles verbieten, was irgendwie zur Gewalt animiert.

Ich erwarte Eure Vorschläge.

Beliebtester Discounter

Sagt mal, Aldi, die Ihr nach dem Verständnis meiner Augen eines durchschnittlichen Verbrauchers werbt mit keinen Preiserhöhungen wegen der Mehrwertsteuer, haben die Windeln nicht letztens noch 9,29 € gekostet, die jetzt bei 9,49 € stehen?

Dienstag, November 21, 2006

Hans Peter Gogik und seine faule Stimmenkräftigungstheorie

Getarnt als freundlicher Hinweis, geradezu entrüstet, verwundert, dass ich es anders mache, wie kannst du nur, ein bisschen vorwurfsvoll, mütterlich wohlwollend, einladend und drohend, und unten rum immer auch rechtfertigend.

Voller Stolz in der Stimme berichtet meine Mutter am Telefon, dass sie mich als Baby immer hat Schreien lassen. Gerade so, als wäre Todesangst etwas Gutes, in der Summe. Tür zu, irgendwann hört das von alleine auf. Und wundert sich noch, dass mir irgendwie das Urvertrauen in meine Eltern fehlt.

Manchmal möchte man zum Faustrecht zurück.
Lebensgefühl

Alufolie auf der Hutablage

Monsieur Vuong ist ein echter Hammer!

Sonntag, November 19, 2006

Bären im Wald

Es stimmt. Vierlagiges Klopapier muss ich nur einmal umschlagen, damit es seinen Zweck erfüllen kann, während dreilagiges Klopapier je nach Qualität doppelt umgeschlagen, also vierfach gelegt werden muss. Jetzt wäre nur noch jemand zu finden, der nachschaut, ob die vierlagigen Rollen weniger Blätter haben, und der das Ganze in Verhältnis zum Kaufpreis setzt - unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Festigkeit und Papieraffinität des Durchsatzes - und schon könnte ich mich objektiv für ein neues Produkt entscheiden. Danke.

Samstag, November 18, 2006

Samstag, November 11, 2006

Falten sind Risse - Isabell Herbst und Gunter Spätsommer

Diese alten Leute, die sich selbst in die Vitrine stellen, für die Ausstellung Junggebliebene Ü60er, und dann nach und nach kleine Steine werfen, so dass die Vitrine Risse bekommt, bis sie explodiert, leider nicht implodiert. Denn scharfe Splitter könnten sie vertreiben, die Angst vor dem Alter.

Freitag, November 10, 2006

Frischetester in der Stadt

Einmal im Monat ungefähr, einmal im Monat muss es sein. Wenn ich durch die Stadt getiggert bin, und mich das Ufer nicht ruft, zur Rast. Wenn die ganze Stadt wieder nur voll ist von Rudis Reste Rampe und Sakko aus Monakko. Wenn die Wände grau glotzen, als wüssten sie es besser. Wenn der kleine Kiel längst auf den großen getroffen ist vor lauter Schweiß. Wenn ich alle Streuner abgefüllt habe mit altem Ouzo aus der aufgeräumten Hausapotheke. So dass die Hunde sich wieder raustrauen. Wenn der Wurstverkäufer gezwungen ist, seinen Kram selbst zu essen, und alle Pflastersteine gezählt sind. Wenn die Füße rund und dick sind, so dass ich drei Paar Schuhe in zwei Nummern zu groß gekauft habe, von einem Paar nur den Linken. Wenn alle Weiber mit Bildern versorgt sind, der Kaufrausch nachlässt und die Leere gefüllt werden will. Wenn die Fontanelle kurz vorm Überschnappen ist und aus Jux und Dollerei Orgasmus schreit. Wenn der Körper alle seine kleinen Blockaden nicht mehr halten kann. Putzig. Wenn die Reiseapotheke aufgefüllt und sinnlose Kleinigkeiten gekauft sind. Wenn die Klamotten in den Fenstern immer durchsichtiger geworden sind. Wenn man keine Ahnung mehr hat, davon aber eine ganze Menge. Wenn es dann nieselt. Und regnet gleichzeitig. Graupelt. Dann geh ich zu McDonalds. Wie als wär´s gestern gewesen.

Neuerdings druckt das etwas andere Restaurant allerdings den Fettgehalt ihrer Verzehrprodukte auf die Verpackung. Mein dritter Royal TS bestand demnach wie der zweite und sogar der erste aus sagenhaften 48% Fett. Leider hatte ich vergessen, mein Gehirn beim Treten unter das große, güldene M abzuschalten, weshalb ich den nächsten Gedanken dann nicht am Schlawittchen erwischte, um ihn niederzuknebeln: Wenn man bedenkt, dass die Brötchenhälften oben und unten vermutlich aus Weißmehl sind, was wenig Fett enthält, und Tomate und Salat noch weniger Fett enthalten - zudem die Soße nicht so viel Anteile hat: Woraus ist dann die Frikadelle? Und wenn sie ca. 50% Fett hat, warum ist sie dann so schön Rindfleischbraun?

Bloodhound Gang

umts
umts
umts
Baby.

Mittwoch, November 08, 2006

Reziprozität neu erklärt, Vol. 2

Es gibt definitiv keine Möglichkeit, seine Zeit besser zu verbringen, als in Gesellschaft eines gutgelaunten Babys.

Reziprok dazu würde ich setzen: Warten - das kann furchtbar sein.

Dienstag, November 07, 2006

Marketingblödsinn

Warum müssen Schokoriegel immer knackig sein? Wenn ich einen Schokoriegel kaufe, will ich Schoko, und zwar im Riegel. Dann will ich keine billige Weizenmehl-Luft-Füllung, der künstlich die Feuchtigkeit entzogen und die chemisch haltbar gemacht wurde, damit es crunsht und knackt, sondern ich will Stoff. Kein Schokoriegel-Alibi, keine Mische, um teuren Kakao zu sparen, ich will Phenylalalin pur. Sonst nichts.

Donnerstag, November 02, 2006

Besuch im Dorf (Alternativtitel: Möllern in Dorf)

Gestern Nacht habe ich irgendwo in der Welt übernachtet. Mittendrin, ganz weit draußen, völlig verloren im schwarzen Nichts. Es war nichts zu hören. Ich war nur mit mir selbst. Auch Bett und Decke waren nicht da. Nicht sichtbar. Nicht eine Katze trampelte durch´s Unterholz. Nicht hörbar. Ich war der Mittelpunkt von allem, aber doch völlig unbedeutend. Nicht merklich. Schönes Schweben im Nirgendwo. Leicht und doch schwer genug, das Licht anzuziehen. Wie die Jungfrau des Zauberers. Mitten in der Strahlungswärme. Als Mann. Ohne Tricks. Es war einfach schwarz und still. Unendlich still. Ich hätte dem Kaninchen folgen können, doch es rief nicht.

Zum Glück hörte ich dann irgendwann einen Güterzug in der Ferne. Ich fiel ins Bett zurück und wusste, ich bin noch.
Juristerei ist ja wohl der größte Misthaufen der Welt.