Montag, November 27, 2006
Abwarten
Nicht, dass ich etwas gegen hohe Stiefel hätte, die jetzt offenbar jede Hauptstädterin zu tragen verpflichtet ist. Aber nach fünf Tagen Berlin und zwei Tagen Hamburg und einigen Tausend gefahrenen Kilometern im Hin und Her hat mein Großstadtbluesspiegel neue Höhen erreicht. Dabei kann ich mich über mangelnde Unterhaltung gar nicht beklagen: Red Hot Chili Peppers (wo nimmt diese Band nur ihre Kraft her?), Blue Man Group (unterhaltsamer Unsinn?), Adagio (Schikimicki ohne Chic?), Kreuzberg (Kultur?), Radisson Aqua Lounge (im nächsten James Bond explodieren lassen?), Spreefahrt (ach so, das ist ein Bahnhof? Nicht von Schinkel?), Flughafen Tempelhof (hoffentlich ist es Beton?), der Berliner Norden (wie buchstabiert sich Untergrund?) viele Gespräche (Fusselmund oder Fusselohr?), Auseinandersetzungen (braucht eine Currywurst Fleisch?), Monsieur Vuong (wieviel Aromen passen in ein Huhn?) und andere alte Freunde (Ex-Chef?) haben mich motiviert und wieder besser in die Spur gesetzt. Als ruhebedürftiger Norddeutscher jedoch betrachte ich diese Siedlungen auf feuchtem Gebiet, diese riesigen Wunden in der Landschaft, diese Nahrungsmittellogistikherausforderungen, diese Molocheien, und insbesondere diese Stiefelherden nun erstmal gern eine Weile aus der Ferne.
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6 Kommentare:
... man hörte von Erbrochenem auf dem Trottoir und Fausthiebe?
Da können Sie von Glück reden, dass ich Ihnen nicht zufällig in Berlin über den Weg gelaufen bin!
siefel, pah. ich sage ihnen: das ist nicht nur in den großstädten so.
Currywurst? Nur mit Blattgold.
ich hab den nikolaus ob der vielen stiefel schon gewarnt...das wird ne plackerei.
Hey, nichts gegen Kreuzberg und seine Kultur, bitte. ;-)
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