Mittwoch, Juni 27, 2007
Grünes Licht
Im Flughafen meines Charakters führt eine Stewardess Flugbegleiterin täglich eine Vorführung durch. Sie zeigt, wie man sein Gewissen richtig bedient. Nur leider, leider, wie das mit täglichen Vorführungen so ist, sie nutzen sich ab, und bald schon nimmt man sie nicht mehr wahr. Wenn der Vogel dann abstürzt, fragt man sich, wie war das noch gleich mit der Rettungsweste?
Nur so ist eine Geschäftsidee zu erklären, die mir im Kopf herumschwirrt, und die sich nicht so richtig in den Hangar der Ruhe sperren lässt:
Wechseln Sie jetzt: 100% Atomstrom, billig, billig!
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Sonntag, Juni 24, 2007
Wettbewerb
Früher durfte man sich auch mal seiner Melancholie hingeben. Heute muss man immer grinsen.
Freitag, Juni 22, 2007
Die muss ganz was p´sonders sei´
München ist schon etwas anders. Mit anders meine dabei nicht, dass man den ganzen Tag auf Arbeit im Schlips herumläuft und auch bei 40°C nicht den Knoten lockert oder gar den obersten Knopf öffnet. Nein, das kann jedem in größeren oder amitionierten kleineren Unternehmen auch blühen (auch wenn ich sicher bin, man wird irgendwann kopfschüttelnd darauf zurückblicken).
Anders ist für mich, dass es in der Freizeit zwanghaft so weitergeht. Habe ich bisher immer Feierabends Hemd und Krawatte unverzüglich heruntergerissen und mich mit uralter Lieblingsjeans und irgendeinem T-Shirt aus meinen besten Zeiten (böse Zungen behaupten, das seien die 80er gewesen) in meine Lieblingskneipe geflätzt oder bin mit Flasche Wein und gutem Buch an´ Strand, so scheint das hier schwierig. Nicht wegen des Strandes, den es hier nicht gibt, nein, wegen der Klamotten und dem Fläzen. Denn auch in der Freizeit ist München kollektives Musterland. Von Mustern. Man mag mehr aus den Augenwinkeln nach rechts und links spähen als auf seine eig´ne Mass. Schon ein wenig inkorrekte Kleidung wird nicht toleriert bzw. mit einem abschätzigen Blick quittiert. Der Teufel trägt Prada, oder knapp darunter. Reichtum wird zur Schau gestellt, Durchschnitt nicht ertragen.
Die Frage ist nur, warum schere ich mich darum nicht einen Scheissdreck? Warum ist es mir nicht egal, was andere Leute meinen, wie ich mich anzuziehen habe, und wie ich mich verhalten müsse, so lange ich mich wohlfühle? Warum komme ich mit meinem TCM-Kinderwagen nur unter extern bedingten Ausfransungen durch Schwabing, und habe Mühe, meinen aufrechten Gang beizubehalten? Ist es nur ein Mangel an Selbstbewusstsein, mit dem ich mich selber schlage, oder bin ich letztlich gar von der guten Meinung völlig Fremder von mir abhängig? Steckt mehr dahinter?
Anders ist für mich, dass es in der Freizeit zwanghaft so weitergeht. Habe ich bisher immer Feierabends Hemd und Krawatte unverzüglich heruntergerissen und mich mit uralter Lieblingsjeans und irgendeinem T-Shirt aus meinen besten Zeiten (böse Zungen behaupten, das seien die 80er gewesen) in meine Lieblingskneipe geflätzt oder bin mit Flasche Wein und gutem Buch an´ Strand, so scheint das hier schwierig. Nicht wegen des Strandes, den es hier nicht gibt, nein, wegen der Klamotten und dem Fläzen. Denn auch in der Freizeit ist München kollektives Musterland. Von Mustern. Man mag mehr aus den Augenwinkeln nach rechts und links spähen als auf seine eig´ne Mass. Schon ein wenig inkorrekte Kleidung wird nicht toleriert bzw. mit einem abschätzigen Blick quittiert. Der Teufel trägt Prada, oder knapp darunter. Reichtum wird zur Schau gestellt, Durchschnitt nicht ertragen.
Die Frage ist nur, warum schere ich mich darum nicht einen Scheissdreck? Warum ist es mir nicht egal, was andere Leute meinen, wie ich mich anzuziehen habe, und wie ich mich verhalten müsse, so lange ich mich wohlfühle? Warum komme ich mit meinem TCM-Kinderwagen nur unter extern bedingten Ausfransungen durch Schwabing, und habe Mühe, meinen aufrechten Gang beizubehalten? Ist es nur ein Mangel an Selbstbewusstsein, mit dem ich mich selber schlage, oder bin ich letztlich gar von der guten Meinung völlig Fremder von mir abhängig? Steckt mehr dahinter?
Donnerstag, Juni 21, 2007
Mittwoch, Juni 20, 2007
Dienstag, Juni 19, 2007
Montag, Juni 18, 2007
Rollenspiele
Erst kommt der Sonnenkäferpapa, dann kommt die Sonnenkäfermama,
und hinterdrein, ganz klitzeklein, die Sonnenkäferkinderlein,
und hinterdrein, ganz klitzeklein, die Sonnenkäferkinderlein.
Sie haben rote Röckchen an, mit kleinen schwarzen Punkten dran.
Sie machen ihren Sonntagsgang auf unsrer Fensterbank entlang.
Sie machen ihren Sonntagsgang auf unsrer Fensterbank entlang.
Sie wollen auf die Wiese gehn, wo die vielen bunten Blumen stehn.
Sie tanzen ihren Ringelreih`n zuerst allein und dann zu zwein.
Sie tanzen ihren Ringelreih`n zuerst allein und dann zu zwein.
Nun soll der Tanz zu Ende sein, müde sind die kleinen Käferlein.
Sie breiten ihre Flügel aus und fliegen ganz geschwind nach Haus.
Sie breiten ihre Flügel aus und fliegen ganz geschwind nach Haus.
Erst fliegt der Sonnenkäferpapa, dann fliegt die Sonnenkäfermama,
und hinterdrein, ganz klitzeklein, die Sonnenkäferkinderlein,
und hinterdrein, ganz klitzeklein, die Sonnenkäferkinderlein.
Ich gebe zu, ich habe Probleme. Probleme, meine Rolle als Vater eines sehr kleinen Kindes zu finden. Jedenfalls in solchen Momenten. Wenn im Kurs "Es kitzelt uns ein kleiner Finger" plötzlich die Muttis und die Vatis mit ihren 11 Monate alten Babys sockfuß im Kreis herumhopsen, lächeln wie die Weltmeister im Grimassenschneiden und sich auf Kommando drehen. Wenn sie dann schreiten wie ein Storch auf der Müllkippe und mit erhöhter Stimmlage Lieder zum besten geben, die einem gefallenen Schlagerstargehirn unter massivem Wodkaeinfluss entsprungen sein müssen. Wenn die Kinder sich gegenseitig Holzkugeln an den Kopp knallen und sich kaputtlachen (nur das eine Kind). Wenn ein fremder Säugling mir in der Pause auf die Pelle rückt und mich mit seiner Banane abreibt, weil er so seine Zuneigung ausdrücken will (und sein Vater ihn mit vor Eifersucht ausgefranster Stimme ständig ruft), und alle finden diesen Akt der Fütterung durch Haut und T-Shirt süß und müssen es auch sagen. Süß? Ich weiß nicht. Ich kam mir schon sehr fehl am Platz vor. Selbst unter Aufbietung größtmöglicher äußerer und innerer Gelassenheit war es mir nicht möglich, der überdrehten Kursleiterin auf ihre Frage am Ende, ob es mir gefallen hätte, eine adäquate Antwort zu geben. Ich brachte gerade noch heraus:
Nächste Woche kommt wohl wieder die Sonnenkäfermama.
und hinterdrein, ganz klitzeklein, die Sonnenkäferkinderlein,
und hinterdrein, ganz klitzeklein, die Sonnenkäferkinderlein.
Sie haben rote Röckchen an, mit kleinen schwarzen Punkten dran.
Sie machen ihren Sonntagsgang auf unsrer Fensterbank entlang.
Sie machen ihren Sonntagsgang auf unsrer Fensterbank entlang.
Sie wollen auf die Wiese gehn, wo die vielen bunten Blumen stehn.
Sie tanzen ihren Ringelreih`n zuerst allein und dann zu zwein.
Sie tanzen ihren Ringelreih`n zuerst allein und dann zu zwein.
Nun soll der Tanz zu Ende sein, müde sind die kleinen Käferlein.
Sie breiten ihre Flügel aus und fliegen ganz geschwind nach Haus.
Sie breiten ihre Flügel aus und fliegen ganz geschwind nach Haus.
Erst fliegt der Sonnenkäferpapa, dann fliegt die Sonnenkäfermama,
und hinterdrein, ganz klitzeklein, die Sonnenkäferkinderlein,
und hinterdrein, ganz klitzeklein, die Sonnenkäferkinderlein.
Ich gebe zu, ich habe Probleme. Probleme, meine Rolle als Vater eines sehr kleinen Kindes zu finden. Jedenfalls in solchen Momenten. Wenn im Kurs "Es kitzelt uns ein kleiner Finger" plötzlich die Muttis und die Vatis mit ihren 11 Monate alten Babys sockfuß im Kreis herumhopsen, lächeln wie die Weltmeister im Grimassenschneiden und sich auf Kommando drehen. Wenn sie dann schreiten wie ein Storch auf der Müllkippe und mit erhöhter Stimmlage Lieder zum besten geben, die einem gefallenen Schlagerstargehirn unter massivem Wodkaeinfluss entsprungen sein müssen. Wenn die Kinder sich gegenseitig Holzkugeln an den Kopp knallen und sich kaputtlachen (nur das eine Kind). Wenn ein fremder Säugling mir in der Pause auf die Pelle rückt und mich mit seiner Banane abreibt, weil er so seine Zuneigung ausdrücken will (und sein Vater ihn mit vor Eifersucht ausgefranster Stimme ständig ruft), und alle finden diesen Akt der Fütterung durch Haut und T-Shirt süß und müssen es auch sagen. Süß? Ich weiß nicht. Ich kam mir schon sehr fehl am Platz vor. Selbst unter Aufbietung größtmöglicher äußerer und innerer Gelassenheit war es mir nicht möglich, der überdrehten Kursleiterin auf ihre Frage am Ende, ob es mir gefallen hätte, eine adäquate Antwort zu geben. Ich brachte gerade noch heraus:
Nächste Woche kommt wohl wieder die Sonnenkäfermama.
Sonntag, Juni 17, 2007
Freitag, Juni 15, 2007
Ich sage dir, wer du bist.
Irgendwer hat mal behauptet, so wie die Leute tanzen, so sind sie auch im Bett. Introvertiert, extrovertiert, zappelich, leidenschaftlich, alles dabei. Ich gehöre ja auch zu denen, die versuchen, Menschen schnell richtig einzuschätzen. Manchmal wähne ich mich so erfolgreich, da könnte ich glatt den Namen einer Person richtig raten.
Ich habe aber noch nicht herausbekommen, welche von denen da auf der Tanzfläche die Schuhe anbehalten würde.
Ich habe aber noch nicht herausbekommen, welche von denen da auf der Tanzfläche die Schuhe anbehalten würde.
Mittwoch, Juni 13, 2007
Tophit
Spekulatius
Schaschlik
Windkraft
Neurose
Hoffnung
Faltrad
Mohnblüte
Mühewaltung
Mundgeblasen
Ball
Nennt mir Eure zehn Lieblingswörter!
Schaschlik
Windkraft
Neurose
Hoffnung
Faltrad
Mohnblüte
Mühewaltung
Mundgeblasen
Ball
Nennt mir Eure zehn Lieblingswörter!
Montag, Juni 11, 2007
Ohne Meer Horror (Arbeitstitel)
Ich stehe unter der Dusche und drehe heißer und heißer - ich spüre nichts. Ich kneife mir ins Gesicht und wundere mich, wer da mir was tut. Das Kind schreit in seinem Bett lauter und lauter - ein dumpfes Geräusch frisst sich seine Bahn vom Ohr zum Gehirn, und bleibt doch stecken. Irgendjemand knallt mir die flache Hand auf den nackten Hintern. Ich erinnere mich an den Hintern und dunkel, dass ich einmal gelebt habe. Ich lächle milde.
A nice place to be, the place of places, place of the year, placeplace analog zum FilmFilm, place of Kuscheldidu, the place on earth, place before time, golden place of midsummer, das war München dieses Wochenende für mich
nicht.
Eltern und Schwiegereltern waren zu Besuch beim ersten Geburtstag der Kleinen. Extra aus Dänemark nachItalien München angereist. Es gab den allerbesten Nusskuchen, Luftballons überall, Cappuccini maestri, Omaküsse und Geschenke. Nicht irgendwelche Geschenke natürlich, nichts was sinnlos blinkt und piept, alles augenscheinlich funktionell und dem Wohle des Kindes förderlich. Davon würde ich gerne reden, wäre es dann sicherlich ein ersprießlicher Nachmittag mit hellem Glockengeläut. Doch die Zwischentöne, die Zwischentöne waren schief. Genauer gesagt:
Gladiatorenkämpfe im Alten Rom waren gegen diese Grausamkeiten ein Spaziergang mit offenem Visier. Zwar hatte ich im Vorfeld meine Erwartungen gedämpft und auch die eine oder andere Strategie zurechtgelegt, um mögliche Schwelbrände gleich im Vorfeld zu ersticken und die Meinen vor Brandmalen zu schützen. Ich war aber - das ist aus der Rückschau klar - auf die zur Durchzündung entschlossenen, achtarmigen, backdraftspezialisierten Brandstifter schlechter vorbereitet als die Polizei auf G8. Hätte ich die Bedeutung dieses Kindergeburtstages für die Familie und den damit einhergehenden Krieg um Ansehen und Macht auch nur annähernd richtig eingeschätzt, ich könnte noch leben. Ebenso meine getreuen Gefolgsleute, der Esel "Muli" und der Fuchs "Fuchsi", beide jetzt bald über 35 Jahre an meiner Seite, seit Sonntag wieder gemeinsam streitend und auch gleich gemeinsam gefallen.
Ich habe gerade gelbe Kopfschmerzen. Ich erwäge deshalb, die Ereignisse für immer im Nähkästchen der Unwägbarkeiten im Fach "Jeder hat sein Päckchen" verschwinden zu lassen und, damit das Ganze nicht so sehr auffällt, die Szenerie mit einem netten Liedchen zu übermalen, dass kraftvoll die Ohren und Sinne für alles Andere für immer und heute verschließen mag:
And, all I want is for you to be happy
And, take this moment to make you my family
And, finally you have found something perfect
And, finally you have found…
In der Mittagspause steckte nun aber ein Vorstandsmitglied seinen Kopf in mein Büro, erblickte zwangsläufig mich, stieß einen Brummton aus und verschwand wieder. Mir so einen Brummton anzumanierieren, damit könnte ich mich locker bis zum Lebensende beschäftigen. Hat mich sehr motiviert. Der tägliche, reine Wahnsinn.
Vitamin D. Damit fing es an. Leise knisterte der fröhliche Funke des Vitamin D, viel zu lange unerkannt. Ich gebe es unser Tochter nämlich nicht, bei der Sonne, die bekanntlich Vitamin-D-Eigenproduktion in der Haut anregt. Mutter aber, immer schon stillgestanden in der Armee der Industrie- und Arztgläubigen, gab auf meine Antwort ein Zischeln von sich, das ich als Zündfunke hätte erkennen müssen. Wenn ich nur vorher vom Phänomen der Selbstentzündung gewusst hätte. Mengen von Stroh, die schon darauf brannten, Sätze wie "ich habe schließlich zwei Jungen großgezogen" oder "sag mal Oma, sag mal Oma, sag mal Oma, sag mal Oma, Oma, Oma, sag mal Oma, Oma, Oma, sag mal Oma, sag mal OOOOOOmaaaaaaa, Oma!" abzufackeln.
Meine Kopfschmerzen nehmen zu, changieren, prunken, irisieren, schillern, glänzen, leuchten schon in leichtem Purpur, ich muss später weiterschreiben.
A nice place to be, the place of places, place of the year, placeplace analog zum FilmFilm, place of Kuscheldidu, the place on earth, place before time, golden place of midsummer, das war München dieses Wochenende für mich
nicht.
Eltern und Schwiegereltern waren zu Besuch beim ersten Geburtstag der Kleinen. Extra aus Dänemark nach
Gladiatorenkämpfe im Alten Rom waren gegen diese Grausamkeiten ein Spaziergang mit offenem Visier. Zwar hatte ich im Vorfeld meine Erwartungen gedämpft und auch die eine oder andere Strategie zurechtgelegt, um mögliche Schwelbrände gleich im Vorfeld zu ersticken und die Meinen vor Brandmalen zu schützen. Ich war aber - das ist aus der Rückschau klar - auf die zur Durchzündung entschlossenen, achtarmigen, backdraftspezialisierten Brandstifter schlechter vorbereitet als die Polizei auf G8. Hätte ich die Bedeutung dieses Kindergeburtstages für die Familie und den damit einhergehenden Krieg um Ansehen und Macht auch nur annähernd richtig eingeschätzt, ich könnte noch leben. Ebenso meine getreuen Gefolgsleute, der Esel "Muli" und der Fuchs "Fuchsi", beide jetzt bald über 35 Jahre an meiner Seite, seit Sonntag wieder gemeinsam streitend und auch gleich gemeinsam gefallen.
Ich habe gerade gelbe Kopfschmerzen. Ich erwäge deshalb, die Ereignisse für immer im Nähkästchen der Unwägbarkeiten im Fach "Jeder hat sein Päckchen" verschwinden zu lassen und, damit das Ganze nicht so sehr auffällt, die Szenerie mit einem netten Liedchen zu übermalen, dass kraftvoll die Ohren und Sinne für alles Andere für immer und heute verschließen mag:
And, all I want is for you to be happy
And, take this moment to make you my family
And, finally you have found something perfect
And, finally you have found…
In der Mittagspause steckte nun aber ein Vorstandsmitglied seinen Kopf in mein Büro, erblickte zwangsläufig mich, stieß einen Brummton aus und verschwand wieder. Mir so einen Brummton anzumanierieren, damit könnte ich mich locker bis zum Lebensende beschäftigen. Hat mich sehr motiviert. Der tägliche, reine Wahnsinn.
Vitamin D. Damit fing es an. Leise knisterte der fröhliche Funke des Vitamin D, viel zu lange unerkannt. Ich gebe es unser Tochter nämlich nicht, bei der Sonne, die bekanntlich Vitamin-D-Eigenproduktion in der Haut anregt. Mutter aber, immer schon stillgestanden in der Armee der Industrie- und Arztgläubigen, gab auf meine Antwort ein Zischeln von sich, das ich als Zündfunke hätte erkennen müssen. Wenn ich nur vorher vom Phänomen der Selbstentzündung gewusst hätte. Mengen von Stroh, die schon darauf brannten, Sätze wie "ich habe schließlich zwei Jungen großgezogen" oder "sag mal Oma, sag mal Oma, sag mal Oma, sag mal Oma, Oma, Oma, sag mal Oma, Oma, Oma, sag mal Oma, sag mal OOOOOOmaaaaaaa, Oma!" abzufackeln.
Meine Kopfschmerzen nehmen zu, changieren, prunken, irisieren, schillern, glänzen, leuchten schon in leichtem Purpur, ich muss später weiterschreiben.
Samstag, Juni 09, 2007
Ein Jahr mit Kind
And now the horror pleasure of Feiering ersten Kindergeburtstag mit der buckligen Verwandschaft may start.
Freitag, Juni 08, 2007
Exportschlager
Wenn die Bundesregierung Kredite an Dritte-Welt-Länder mit Bürgschaften absichert, und diese dann wegen voraussehbarer Zahlungsunfähigkeit platzen, ist das dann Veruntreuung von Steuergeldern?
Dienstag, Juni 05, 2007
Freitag, Juni 01, 2007
Der Anschlag
Das Hochzeitsquiz mit Jörg Pilawa führte mir gestern schonungslos meine eigene Sofaspießigkeit vor Augen. War das schön. So viel Glück auch ohne Geld, aber wär ja schön wenn doch. Hasi, nun gib dir mal Mühe! Und was die alles zu erzählen hatten. Besonders an einer Stelle spitzen sich Hochzeitsgeschichten immer besonders zu, und das ist der Antrag. Da bekommen alle lange Ohren, feuchte Lippen und die Erzählerstimmen werden weich, fast säuselnd vor Selbsterfurcht. Meist auf Knien und von Männern vorgetragen, wird ein Moment mit besonders dicken Eiern ausgewählt, um die Liebste um den ewigen Ring zu bitten. Die haben natürlich nie gezögert, wähnen sie sich doch gänzlich gut aufgehoben. Schatzi, du weißt aber auch gar nichts!
Wie die Realität hinter den schönen weißen Geschichten aussieht, vermag ich nicht immer zu raten. Will auch keiner wissen, jedem seine persönliche Legendenbildung. Nun ist es aber ja so, dass ich auch verheiratet bin. Ich wähle also diesen besonderen Moment aus, die Geschichte meines Antrags Euch in Echtzeit darzulegen:
Er (Küche, ruft): Weißt du, wo das Telefon ist?
Sie (Bad, ruft): Ich hab es nicht, das muss im Wohnzimmer sein.
Er (läuft ins Wohnzimmer): Da ist es nicht.
Sie (lässt die Tür zu): Dann guck doch im Flur auf dem Schrank!
Er (läuft im Flur herum): Bist du sicher, dass du es nicht hast?
Sie (zögert): Moment!
Er: Auf dem Schrank ist es nicht.
Sie (klappert): Es ist hier!
Er: Dachte ich mir.
Sie (öffnet die Tür des Bades einen Spalt, gibt das Telefon heraus): Wen willst Du denn jetzt anrufen?
Er: Ich muss noch die Nummer raussuchen.
Sie (Tür wieder zu, lauter): Wen willst Du denn anrufen?
Er (mittlere Lautstärke): Standesamt!
Sie (ruft): Was?
Er (lauter): Standesamt!
Sie (laut): Wozu das denn?
Er: Termin machen!
(Stille)
Wie die Realität hinter den schönen weißen Geschichten aussieht, vermag ich nicht immer zu raten. Will auch keiner wissen, jedem seine persönliche Legendenbildung. Nun ist es aber ja so, dass ich auch verheiratet bin. Ich wähle also diesen besonderen Moment aus, die Geschichte meines Antrags Euch in Echtzeit darzulegen:
Er (Küche, ruft): Weißt du, wo das Telefon ist?
Sie (Bad, ruft): Ich hab es nicht, das muss im Wohnzimmer sein.
Er (läuft ins Wohnzimmer): Da ist es nicht.
Sie (lässt die Tür zu): Dann guck doch im Flur auf dem Schrank!
Er (läuft im Flur herum): Bist du sicher, dass du es nicht hast?
Sie (zögert): Moment!
Er: Auf dem Schrank ist es nicht.
Sie (klappert): Es ist hier!
Er: Dachte ich mir.
Sie (öffnet die Tür des Bades einen Spalt, gibt das Telefon heraus): Wen willst Du denn jetzt anrufen?
Er: Ich muss noch die Nummer raussuchen.
Sie (Tür wieder zu, lauter): Wen willst Du denn anrufen?
Er (mittlere Lautstärke): Standesamt!
Sie (ruft): Was?
Er (lauter): Standesamt!
Sie (laut): Wozu das denn?
Er: Termin machen!
(Stille)
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