Mittwoch, April 30, 2008

Eier austrinken?

Die entscheidenden Fragen des Lebens stellt der ambitionierte Blogger (und ich auch) sich beim Frühstück: Wieviel Prozent der Leute wohl ebenso wie ich die Kürbiskerne von den Aufbackbrötchen pulen, bevor sie das Brötchen essen.

Montag, April 28, 2008

Rollt wie eine heiße Münze auf dem Walmdach

Der Frühling legt sich wie ein Zeltdach über die auf den Rängen applaudierenden Stadtmenschen, ich erfinde neue Gleichnisse für den Mond, die Röcke werden kürzer, die Woche ist kurz, allein das Glück will sich noch nicht so recht einstellen.

Woran fehlt es Euch?

Samstag, April 26, 2008

Mittwoch, April 23, 2008

Tief im Osten

Das Umsteigen schneidet eine Eisenbahnfahrt durch den Osten in handliche Scheiben wie mein neues Keramikmesser die Fenchelsalami. Leider ist die einzige kulinarische Spezialität an manchen Bahnhöfen, wenn es denn überhaupt irgendetwas gibt, der Bahnburger, scharf oder unscharf. Nein, Reisen in abgelegene Gebiete ist keine reine Freude, auch wenn es schöne ICE-Stecken gibt wie München - Naumburg, die bedächtig schaukelnd an der Saale entlangführen. Es drängt sich die Vermutung auf, man wäre auf manchen Strecken mit dem Fahrrad schneller unterwegs. Dafür genießt man um so mehr die Neuigkeiten der Landschaft: Eine Biogasanlage hier, ein beheiztes Spargelfeld da... nun, das war´s auch schon, na ja. Wahlweise kann man sich darüber aufregen, dass das Bordrestaurant wegen einer Störung nur kalte Speisen hat ("aber ab Jena haben wir heißen Kaffee"), oder dass die Speisen exorbitant teuer sind ("ich kann mir kein Schnitzel mehr leisten", "das ist die Erosion der Mittelschicht"). Nicht aufregen kann man sich darüber, dass die automatischen Türen im ICE Kinderfinger schneller schlucken als man gucken kann - schließlich wäre es ja meine Aufgabe gewesen, die Hand meiner Tochter zu retten. Nun ja, sie hat ja noch eine zweite. Dafür gibt es aber vorne ein Kinderabteil, in das man sein Kind ähnlich Zündhölzern in einer Streichholzschachtel einstapeln kann. Da dies inzwischen Multifunktionsabteile sind, kann es auch passieren, dass... nein, das möchten Sie gar nicht wissen. (Wieso eigentlich "Jena Paradies"?)

Jedenfalls, man kommt an, oder besser, es ist ein Ankommen, 60 Kekse später, also genau in dem Moment, wo das Kind einschläft, nachdem man es vorher sechseinhalb Stunden versucht hat zum Schlafen zu bringen, steigt aus, und genießt. Die Ruhe des Ostens. Die Gewissheit, dass es Strom gibt.

Die Luft.

Mittwoch, April 16, 2008

Hey Lübeck,

Dein Holstentor hat ja voll den Knick in der Mitte!

Aber was ich eigentlich sagen wollte: Juli Zeh schreibt mir zu verkopft. Typisch Jurist.

Mittwoch, April 09, 2008

Just a Munichman in Kiel

Bin in Kiel unterwegs, war gerade auf der Förde schippern. Von da aus konnte man das alte Olympiazentrum ganz gut sehen, mit den fünf Ringen oben dran. Aus der Perspektive vom Ostufer liegt davor ein großes graues Schlachtschiff der Marine. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei, und so muss das Photo des Jahres von einem anderen geschossen werden...

Mittwoch, April 02, 2008

III.

II.

Heute! Den ganzen Tag! Mitmachen!

Beim Durchklicken festgestellt, dass an den Blogfront Blogfrust herrscht. Wieder einmal hat jemand auf meiner Blogroll seine Finger von sich gestreckt. Schluss und zu. Aus die Maus. Ich bin davon nicht frei.

Aber wisst Ihr was? Ich werde einfach weitermachen, bis die schiere Zahl der Buchstaben die Szene beherrscht. Kein Ende in Sicht.

Oder, neue Power muss her. Ein schnelles Spiel, rasant und mitreissend.

Heute! Den ganzen Tag! Heiteres Musikquiz:

Dienstag, April 01, 2008

Scheiss auf Finanzierung!

Ich bin sehr aufgeregt. Ich bin geradezu unter Strom. Mehr als sonst, viel mehr. Die Muskeln haben alle zwei Gänge Spannung draufgelegt, das Herz wird zusammengedrückt und schlägt schneller. Die Herzkruste zieht sich zusammen, die Schultern ziehen hoch. Durchatmen, alter Sack.
Die Aufregung ist vielleicht sogar größer als beim Heiraten, vielleicht ist eben das Risiko größer, jedenfalls ist sie konstanter, gleichmäßig auf hohem Niveau, die Aufregung, die Hochtourigkeit. Was tue ich?

Am Samstag bin ich raus in die noch frische Frühlingsluft, es galt, fünf Termine zu erschlagen, 10:30 Uhr Alt-Schwabing, 12:30 Pasing, 15:00 Obermenzing und zweimal Schwabing-Nord um 17:00 und 17:30 Uhr.

Die erste Wohnung war eine Puppenstube in allerbester Lage, nur leider aus 68er Beton, der in der Tiefgarage bereits sichtbar bröckelte. Ach ja, und die Balkone müssen neu, das ist beschlossen, und wenn sie genügend heizen, ist die Feuchtigkeit kein Problem. Die Maklerin versuchte noch, meinen Willen zu befeuern, indem sie sich äußerte, mit dem Kaufpreis bereits 100.000,- € heruntergegangen zu sein. Ich überlegte, ob schon das Teileigentum am Grundstück zwischen Leopoldstraße und Englischem Garten vielleicht den Kaufpreis wert war, wurde aber jäh unterbrochen von der Einsicht, dass ich etwas zum Wohnen suche und nicht zum sanieren. Außerdem hasse ich Makler, die mich offensichtlich für dumm verkaufen.

Von der zweiten Wohnung in Pasing stand nur der Rohbau. Ich kletterte in das Betongerüst und stand eine Weile auf dem noch nackten Balkon, der einen Blick auf die Würm erlaubt, aber auch dem Lärm der vierspurigen Durchgangsstraße dahinter keinen rechten Widerstand bietet. Pasing, das boomende Familienwohngebiet, S-Bahnnähe, nicht gerade ein Traum, aber in München muss man Kompromisse machen, wenn man nicht auf die Goldreserve der Bundesbank zurückgreifen kann. Das Kind kam dann angestürzt mit einem "Papa einziehn", und wäre ohne beherzten Griff sofort fast vom Balkon gefallen, weshalb ich schnell zurück auf den Boden wollte und danach die Flucht ergriff.

In Obermenzing schließlich ein völlig anderes Bild. Ein älteres Haus, aber gut in Form, mit Gartenanteil und Sonne im Herzen, aber leider ohne Blues. Ohne Badewanne und Waschmaschinenanschluss, das Wohnzimmer weiß gefliest, und etwas zwickend klein. Wenn es das Haus in S-Bahnnähe gegeben hätte oder mit VW Polo, wäre es schon schwer in Betracht gekommen. Zum Glück schlief das Kind, denn es hätte sich für den neuen Abenteuerspielplatz an den Schienen entschieden. Auf dem Rückweg durch die Kleingärten schnauzte ein kleiner Gärtner einen Radfahrer an, er solle seinen Hund anleinen. Damit starb die letzte Chance für Obermenzing, auch wenn das Haus nichts dafür konnte. Armes Haus.

Schwabing-Nord dann wollte bereits beim ersten Spatenstich 30% der Kaufsumme auf´s Konto haben, Bauzeit 15 Monate, natürlich ohne Garantie. Nettes Geschäftsmodell, einen Bagger ausleihen, einmal die Schaufel senken, 100.000,- € von jedem Kunden kassieren, Pleite gehen und ab nach Italien. Könnte ich mir als zweites Standbein auch gut vorstellen.

Der zweite Schwabing-Nord-Termin war dann Milbertshofen zum Preis von Schwabing. Nein, da brauchen wir gar nicht erst gucken, Blut und Messer, auf Wiedersehen.

Erschöpft sank man nach Breznabendbrot und labilem Rotwein in die viel zu dicke Daunendecke, in dem sicheren Wissen, in dieser Stadt nie etwas Adäquates für seine Zahlengebäude zu bekommen. Für immer Mieter. Ist doch auch schön, jetzt, wo der Geschirrspüler kaputt ist. Zahlt man weniger Miete, und das Geschirr ist trotzdem sauber. So geht das.

Am Sonntag dann war Frühling. Es war Biergarten. Es war genau genommen Spielplatz im Biergarten, und Kaminwurzen in der Hand. Verhängnisvoll. Ich wusste gleich, irgendwas muss heute raus.

Soll ich den Typen in Pasing nochmal anrufen?
Lieber nicht, dann signalisieren wir zu viel Interesse!
Okay, dann nicht!
Oder?
Na gut! Äh, hallo, ja, wir können in einer halben Stunde dort sein!

Nach zähen Verhandlungen (Wir gehen nicht mit dem Preis runter! - Okay! - Dann können sie ja jetzt feiern! - Äh, ja?) haben wir dann reserviert. Jetzt wird schnell ein Notartermin folgen. Und die Finanzierung muss her! Scheiss auf Finanzierung!

Wir haben´s getan!

Und auch von da ist es nicht weit zum Abenteuerspielplatz. Wir sind mitten drauf!