Montag, Dezember 08, 2008

Chinese Democracy

Der Nikolaus hat mir das neue Guns´n´Roses Album in den Stiefel gelegt und es damit sicher gut gemeint. Leider beteiligt sich der Nikolaus damit bei der Demontage einer Legende, wenn auch nur beim wohl letzten Akt. Die neue Platte öffnet einem schmerzlich die Augen dafür, was diese Band einst so gut gemacht hat: Das Stockbesoffen-und-immer-knapp-daneben-aber-gerade-deshalb-so-genial-Gitarrenspiel von Slash, und die schneidene Powerstimme von Axl Rose.

Beides findet sich auf dem CD-Bitsträger nicht. Verschiedene Gitarristi versuchen, entweder kläglich scheiternd Slash zu kopieren, oder einen eigenen druckvollen Gitarrensound zu entwickeln, der aber nicht für diese Band steht. Oder sie verlieren sich in gewollt komplizierten Soli, die die Stücke eher auseinanderreißen als Gesicht geben. Na ja, musikalisch interessant, sage ich.

Die Stimme von Axl ist nicht mehr schneidend, sie ist heiser. Da, wo er versucht, alte Höhen zu erklimmen, tut die Elektronik ihr Bestes, aber sie hilft nicht: Weder ist darin viel Power noch Ausdruck zu finden. Klingt ein bisschen wie Guns´n´Roses Cover. Für mich:

Axl ist alle.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

3 Zahlen: 14, 15, 17:

14 Titel sind auf Chiniese Democrazy
15 Jahre sind seit der letzten Platte vergangen und
17 Mio hat die Produktion insgesamt gekostet.

Find die nicht schlecht. Halt so, als ob da 15 Jahre zwischen liegen. :)

(Ja, ich höre sowas auch. Hat Reminiszenz-Gründe!)

F hat gesagt…

Bedeutet reanimierte Adoleszenz oder minimierte Demenz?