Heute in der Tram setzt sich so ein dicker Kerl neben mich. Dick im Sinne von er hat keinen Platz auf seinem Platz. Beim Setzen drückt er mich fast an die Scheibe, seine Oberschenkel drücken an meine, seine Hüfte drückt an meiner. Ich denke, na gut, der ist halt dick, aber warum sucht er sich keinen Einzelplatz? Ich spüre seine fetten Arme und versuche, diese Berührung zu ignorieren, aber es drängt sich auf. Ich versuche, darin etwas Menschliches zu spüren, aber es stört mich. Hat da nicht gerade etwas gewabbelt? Der Fluchtinstinkt köchelt sein Süppchen. Seine Hose spannt an den Knien, wehe, wenn das nicht hält. Ich stelle mir vor, wie der Mann platzt, explodiert, und versuche, an etwas Anderes zu denken. Es geht nicht, es drückt, es schmiegt sich an, ich versuche, meine homophile Seite auszuleben und es gut zu finden - keine Chance. Lediglich die Homophobe Seite leckt an dem Eis, das Chanche heißt. Er, ganz selbstsicher, ganz selbstverständlich, klappt seine Zeitung auf, zwei Drittel der zwei Sitze hat er nun schon erobert. Schließlich geht es nicht mehr, bei mir schwappt es über. Fini mit stickum. Ich schreie:
Würden Sie mich bitte hier in Ruhe sitzen lassen?
Und wieder Schuldgefühle.
4 Kommentare:
sie haben das wirklich gesagt? also so richtig wirklich?
scheiße - genau die Situation hatte ich gestern. mit einer lady, die mir erst auf den Fuß latschte und sich dann breitbeinig neben mir niederließ.
das kann man doch auch anders sagen?
Muss man aber nicht.
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