Es ist schon beängstigend, wie wenig ich meinen eigenen Durchhalteparolen noch glaube. Wenn man in der Zeitung davon liest, dass der Standort geschlossen, der eigene Arbeitsplatz gestrichen wird, ist das schon ein eigenartiges Drehbuch mit viel Wirkung, wenig guter. Dabei könnte ich doch sagen, schön, dass was Neues kommt. Schön, dass der Mist, duch den ich mich fast fünf Jahre gequält habe, ein Ende findet. Schön, dass die Führung hinweggeschwemmt wird und neuer Wind aufkommt. Was mich davon abhält, ist, dass ich nicht weiß, welcher Weg der richtige ist. Dass ich nicht gestalten kann, sondern mit dem maximalen Maß an Verunsicherung starr vor der Schlange warte, bis sie zuschnappt. (Und was ist dann mit meiner Betriebszusatzrente? Ich will nicht schon wieder umziehen.) Anlass genug, mal zu schauen, was mir als Arbeit wirklich Spaß machen würde. Nur, danach allein wird es nicht gehen, denn mit was soll ich sonst (genug) Geld verdienen, wenn nicht mit meiner Spezialisierung?
Ab heute wird über Sprinterprämien flurgefunkt. Wie gern würde ich die Unsicherheit einfach beenden, das Bündel greifen und weiterziehen. Wenn ich nur wüsste, wohin.
1 Kommentar:
ich glaube das problem in solchen existenziell sehr ängstigenden situationen ist, dass man immer meint reagieren zu müssen und dann die frustration erleben muss es aber nicht zu können. diese ambivalenz setzt enorm unter druck, lähmt auf dauer und macht einen schlicht fertig. ich glaube es könnte gut tun, einfach mal die umstände genauso zu nehmen wie sie sind - als schwierig und im moment nicht lösbar. ein bisschen fatalismus, abwarten ob und wie die schlange überhaupt beisst. es hilft nichts sich hundertmal zu sagen komm in die hufe, wenn man nicht weiss wohin dann.
der emotionale stress ist bis hier her zu spüren und nach allem, was ich die letzten monate zu diesem thema hier in der eigenen familie erlebt habe (alleinversorgerdruck, finanzielle verpflichtungen, wunschjob vs. realität....) fühle ich sehr mit dir.
lass dich nicht unterkriegen, zur not starre die schlange nieder:)
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